Felix Wilhelm Beielstein

Felix Wilhelm Beielstein wurde am 30. Januar 1886 in Bochum[1] unter dem Namen Carl Robert[2] geboren. In eine seit Generationen in Bochum ansässige Familie hineingeboren[3], ging er selber in den akademischen Bereich. Sein Vater war in der Industrie beschäftigt gewesen.[4] In Clausthal studierte er das Bergfach und Geologie.[5] Sein Interesse an diesen Fachbereichen ließ ihn über zehn Jahre hinweg vermehrt an geologischen Expeditionen teilnehmen, die ihn durch ganz Europa führten.[6] Auf einer seiner Reisen ins Ausland entdeckte er ein Kohlevorkommen in der Bukowina.[7]

Neben seinen Tätigkeiten als Bergingenieur und Geologe, in der er sich unter anderem als Experte für Kohle und Erz auszeichnete, machten ihn vor allem seine Veröffentlichungen als Schriftsteller bekannt. Ab 1914 veröffentlichte Beielstein Gedichte, Dramen und Novellen. [8] In dieser Zeit ließ er sich als Schriftsteller in Essen nieder.

Sein großer Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm zu Beginn der dreißiger Jahre. Besondere Anerkennung fand der Dichter für sein bekanntestes Werk „Rauch an der Ruhr“, welches er nach jahrelangen Studien in seiner Heimat an der Ruhr verfasst hatte.[9] Für den 1930 erschienenen Roman[10] wurde ihm im Jahr darauf der Literaturpreis der Stadt Essen verliehen.[11] Das Buch war ein Bestseller und Beielsteins größter Erfolg als Literaturschaffender.

Weitere Erfolge konnte Felix Wilhelm Beielstein mit seinen Romanen in den Folgejahren feiern, wenn sie auch nicht an den Verkaufsschlager „Rauch an der Ruhr“ heranreichen konnten, von dem mehr als 100.000 Exemplare über die Ladentische gingen. Das Nachfolgewerk „Die große Unruhe“ erschien 1934, „Der große Imhoff“ 1939 und „Sterne zeigen den Weg“ 1951. Dazwischen veröffentlichte er zahlreiche Novellen, Gedichte und Erzählungen. Insgesamt widmete er den Großteil seines literarischen Werkes dem Bergbau, den Bergmännern und seiner geliebten Heimat, dem Ruhrgebiet. 1961 verlieh ihm der Süddeutsche Verlag einen Preis für „Sterne zeigen den Weg“. Eine Nebentätigkeit Beielsteins war die Mitarbeit bei der Essener Revue.[12]

Zur 1000-Jahr-Feier der Gründung der Stadt Essen schrieb Beielstein ein Hörspiel mit dem Titel „Kohle und Stahl“, welches im Rundfunk ausgestrahlt wurde.[13]

Ein weiteres Anliegen des Schriftstellers war die kulturelle Bergmannsbetreuung, der er sich bis zu seinem Lebensende widmete.[14] Diese Tätigkeit, die ihn nicht selten in Berglehrlingsheime führte, brachte ihm unter Bergleuten den Beinamen „Kumpel-Professor“ ein.[15] Dort wurde er für seine lebhafte Vortragsart auch von jungen Hörern sehr geschätzt.[16]

Felix Wilhelm Beielstein starb am 29. November 1964 in Essen-Rüttenscheid im Alter von 78 Jahren und wurde auf dem Ostfriedhof seiner Wahlheimatstadt beigesetzt.[17]

Fußnoten:

[1] „Rauch an der Ruhr". Die Entscheidung über den Ruhrroman-Preis gefallen, in: Essener Anzeiger (21. September 1931)

[2] Jansen, Carl: Felix Beielstein zur Erinnerung, in: Die Heimatstadt Essen, Jg. 1965/66, S. 169

[3] „Rauch an der Ruhr“ von Felix Wilhelm Beielstein. Romanpreis der Stadt Essen, in: Essener Anzeigen (21. September 1931)

[4] Bockemühl, Erich: Felix Wilhelm Beielstein zu seinem 70. Geburtstag am 30. Januar 1956, in: Heimatstadt Essen, 8. 1956, S. 107

[5] Jansen: Felix Beielstein zur Erinnerung, in: Die Heimatstadt Essen, Jg. 1965/66, S. 169

[6] „Rauch an der Ruhr“ von Felix Wilhelm Beielstein. Romanpreis der Stadt Essen, in: Essener Anzeigen (21. September 1931)

[7] Felix Wilhelm Beielstein †, in: Essener Revue, 5. 1964, H. 7, S. 23

[8] Jansen: Felix Beielstein zur Erinnerung, in: Die Heimatstadt Essen, Jg. 1965/66, S. 169

[9] „Rauch an der Ruhr". Die Entscheidung über den Ruhrroman-Preis gefallen, in: Essener Anzeiger (21. September 1931)

[10] Bockemühl: Felix Wilhelm Beielstein zu seinem 70. Geburtstag am 30. Januar 1956, in: Heimatstadt Essen, Jg. 1956, S. 107

[11] „Rauch an der Ruhr". Die Entscheidung über den Ruhrroman-Preis gefallen, in: Essener Anzeiger (21. September 1931)

[12] Felix Wilhelm Beielstein †, in: Essener Revue, 5. 1964, H. 7, S. 23

[13] Felix Wilhelm Beielstein wird 70 Jahre alt, in: Ruhr-Nachrichten (28./29. Januar 1956)

[14] Jansen: Felix Beielstein zur Erinnerung, in: Die Heimatstadt Essen, Jg. 1965/66, S. 169

[15] Bockemühl: Felix Wilhelm Beielstein zu seinem 70. Geburtstag am 30. Januar 1956, in: Heimatstadt Essen, 8. 1956, S. 107

[16] Felix Wilhelm Beielstein wird 70 Jahre alt, in: Ruhr-Nachrichten (28./29. Januar 1956)

[17] Jansen: Felix Beielstein zur Erinnerung, in: Die Heimatstadt Essen, Jg. 1965/66, S. 169

• „Rauch an der Ruhr". Die Entscheidung über den Ruhrroman-Preis gefallen, in: Essener Anzeiger (21. September 1931)

• Jansen, Carl: Felix Beielstein zur Erinnerung, in: Die Heimatstadt Essen, Jg. 1965/66

• Bockemühl, Erich: Felix Wilhelm Beielstein zu seinem 70. Geburtstag am 30. Januar 1956, in: Heimatstadt Essen, 8. 1956

• Felix Wilhelm Beielstein †, in: Essener Revue, 5. 1964, H. 7

• Felix Wilhelm Beielstein wird 70 Jahre alt, in: Ruhr-Nachrichten (28./29. Januar 1956)