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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Albert Lieblich"

Geboren am 01.04.1878
Gestorben am 17.05.1943 in Theresienstadt

Vita

"Albert Lieblich wurde 1878 in Buer (Gelsenkirchen) geboren. Er heiratete zu Beginn des 20. Jahrhunderts Sabine Strauß aus Steele und zog mit ihr in das Haus ihrer Eltern an der damaligen Ruhrstraße (heute Grendtor). Die Lieblichs hatten drei Töchter, die alle studierten. Zwei von ihnen konnten rechtzeitig auswandern, während die jüngste Tochter Johanna Oppenheimer, geb. Lieblich, Opfer des nationalsozialistischen Regimes wurde.

Albert Lieblich war beamteter Tierarzt bei der Stadt Essen. Neben seiner erfolgreichen beruflichen Arbeit engagierte er sich viele Jahre aktiv in der Synagogengemeinde Steele. Aus Sitzungsprotokollen der zwanziger und dreißiger Jahre geht hervor, dass er lange dem Vorstand angehörte.

Am 1. März 1934 wurde er im Alter von fast 56 Jahren wegen seiner jüdischen Herkunft aus dem Dienst entlassen und bezog anschließend eine Pension. Im Oktober 1939 bzw. im Jahre 1940 veranlasste die Gestapo, dass die jüdischen Familien Bukofzer (Hansastraße) und Isaack (Kaiser-Wilhelm-Straße) in das Haus der Lieblichs eingewiesen wurden. Bis zum Frühjahr 1942 war die Ruhrstraße 14 ein sogenanntes Judenhaus.

Mitte April 1942 wurden nahezu alle Juden in Essen aus ihren Häusern vertrieben, angeblich weil durch Luftangriffe „Arier“ obdachlos geworden waren. Man funktionierte Baracken der ehemaligen Zeche Deimelsberg an der Straße Holbeckshof zu einem „Judenlager“ um. So jedenfalls bezeichnete die Gestapostelle Essen den Ort, an dem etwa 500 Juden aus Essen bis zu ihrer Deportation im Juli 1942 interniert wurden. Die Stadtverwaltung Essen sprach zynisch von der „jüdischen Wohngemeinschaft Holbeckshof in Essen-Steele“. Auch das Ehepaar Lieblich musste am 27. April 1942 ihr eigenes Haus verlassen und in die einen Kilometer entfernt liegenden Baracken umziehen.

Am 21. Juli 1942 wurde Albert Lieblich vom Holbeckshof über Düsseldorf-Derendorf nach Theresienstadt (heute Terezin in Tschechien) deportiert. 10 Monate später kam er dort am 17. Mai 1943 ums Leben.

"

Literatur

Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.v. Essen 2015

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jude
Deportiert am: 21.07.1942
Deportiert nach: Theresienstadt

Stolperstein