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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Alma Liselotte Leyser geb. Marcus"

Geboren am 17.04.1917

Vita

"Alma Lieselotte wurde als zweites und damit jüngeres Kind des Ehepaars Adolf und Helene Marcus im Jahre 1917 in Steele geboren. Ihr Vater war Schriftsetzer, ihre Mutter Schneiderin, ihre fünf Jahre ältere Schwester Edith machte nach der Schule eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich.

Alma Lieselotte selbst besuchte zunächst das Lyzeum in Steele, bevor sie nach 1933 vorübergehend in eine Schweizer Schule ging, um ""die feine Art des Kochens"" zu erlernen. Zurück in Deutschland besuchte die junge zionistisch geprägte Frau eine landwirtschaftliche Schule, um ihre Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Im Jahre 1936 arbeitete sie bei einem jüdischen Arzt in Münster als Hausangestellte. Später heiratete sie Kurt Leyser aus Essen und wohnte mit ihm in Dortmund.

Auf dem 2010 am Grendtor verlegten Stolperstein stehen drei Fragezeichen bezüglich ihres späteren Schicksals. Die nach England und später in die USA emigrierte Schwester Edith Joel, geb. Marcus, hatte in der Nachkriegszeit alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Aufschluss über das Schicksal ihrer Schwester zu bekommen. Alle damaligen Recherchen gingen aber ins Leere. Durch einen Hinweis des Dortmunder Historikers Rolf Fischer, der zu Beginn des Jahres 2015 eine neue Untersuchung zum Holocaust in Dortmund publizierte, konnten wir erst kürzlich mehr über Alma Lieselotte in Erfahrung bringen. Danach erfolgte die Eheschließung zwischen Alma Lieselotte Marcus und dem Kaufmann Kurt Leyser (geboren 1903) am 15. Oktober 1941 in Essen. Die Hochzeit haben ihre Eltern möglicherweise noch miterleben können, bevor sie im April 1942 nach Izbica deportiert wurden. Edith war zu diesem Zeitpunkt bereits in England und konnte anscheinend keinen Kontakt mehr zu ihrer Schwester Alma Lieselotte herstellen. Das Hausstandsbuch des Dortmunder „Judenhauses“ an der Nordstraße 2 verzeichnete für den folgenden Tag den Zuzug der Ehefrau Alma Lieselotte Leyser. Obwohl es keine Transportliste für eine Deportation am 2. März 1943 von Dortmund nach Auschwitz gibt, geht der Autor davon aus, dass „alle hier vorhandenen Informationen keinen Zweifel daran lassen“, dass das Ehepaar Leyser an diesem Tag nach Auschwitz deportiert wurde.

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Literatur

Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.v. Essen 2015

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jüdin
Deportiert am: 02.03.1943
Deportiert nach: Auschwitz

Stolperstein