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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Walter Oppenheimer"

Geboren am 05.05.1911

Vita

"Walter Oppenheimer wurde am 5. Mai 1911 in Gladbeck geboren. Dort besuchte er von 1917-1921 die evangelische Volksschule und von 1921-1926 die Oberrealschule, von der er mit der Mittleren Reife abging. Anschließend besuchte er die kaufmännische Handelsschule in Gladbeck.

Nach seiner Schulentlassung im Jahr 1928 lernte er in der Karstadt-Filiale Duisburg Kaufmann und arbeitete in den Jahren 1932/1933 in der Karstadt-Filiale in Bremen als Verkäufer. Im Zuge der beginnenden Diskriminierungs- und Arisierungsmaßnahmen der Nationalsozialisten, die von Beginn an von der Karstadt-/Althoff-Unternehmensleitung unterstützt und umgegesetzt wurden, wurde auch Walter Oppenheimer vom Unternehmen entlassen (ebenso wie kurze Zeit später seine Eltern in Gladbeck), sodass er am 4. März 1933 zunächst nach Gladbeck zurückkehrte.

Gemäß der eigenen Aussage in seiner Wiedergutmachungsakte waren die Bemühungen Walter Oppenheimers, in Paris/Frankreich eine feste Arbeit zu erhalten, erfolglos, sodass er am 1. April 1934 zurück zu seinen Eltern nach Deutschland zog, die seit Juli 1933 in ihrem neu erworbenen Haus in der Ortrudstraße 36 in Essen wohnten. Ab diesem Zeitpunkt arbeitete Walter Oppenheimer in der Wäschefabrik seines Vaters, der Firma Rosenkranz & Co G.m.b.H. Gemäß einer Vereinbarung seines Vaters mit dem Mitinhaber der Firma , Adolf Isay, von 1937, sollte Walter Oppenheimer mit Vollendung seines 28. Lebensjahres (das wäre am 05.05.1939 gewesen) für seinen Vater die Geschäftsführerposition im Betrieb erhalten.

Am 6. Oktober 1938 heiratete er in Essen seine Frau Katharina (""Käthe""). Die jüdische Trauung unter Leitung des Rabbiners Hugo Hahn fand am 9. Oktober 1938 in der Essener Synagoge statt, im Übrigen bei einer Doppelhochzeit gemeinsam mit seiner Schwester Grete und ihrem Mann Max Callmann. Nach der Heirat zog Walter Oppenheimer mit seiner Frau am 15. Oktober 1938 in die Wörthstraße 12 in Essen-Huttrop. Nach der Pogromnacht am 9./10. November 1938 bemühte sich das junge Ehepaar Oppenheimer um eine Ausreise ins Ausland, was ihr am 19.12.1938 mit der Fahrt ins niederländische Amsterdam gelang. Anfang 1940 gelang es beiden, mit Hilfe einer Schiffspassage Europa zu verlassen. Am 10.02.1940 legte der Dampfer ""Volendam"" im Rotterdamer Hafen Richtung New York ab.

In den USA lebte das Ehepaar Oppenheimer in New York, wo es Walter Oppenheimer zunächst jedoch nicht gelang, eine feste Anstellung zu erhalten. In den Jahren 1944/45 diente er dann in der US-Armee. Nach seinem Ausscheiden als Soldat und einer längeren Erkrankung konnte er erst seit 1948 einer festen Arbeit nachgehen.

Gemäß seiner Wiedergutmachungsakte litt Walter Oppenheimer nach seinen Fluchterfahrungen an einer vegetativen Dystonie, bei der sich häufig ein diffuses Ineinanderfließen von körperlichen Beschwerden und rein seelisch empfundenen Symptomen wie Angst, Unruhe, Unlust zusammenfinden. Spätestens seit Beginn der 1960er-Jahre hatte er verstärkte Probleme mit verschiedenen Körperorganen, die sich etwa an mehreren Herzanfällen zeigten. Walter Oppenheimer starb im Mai 1978.

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Literatur

"Hinken, Günter/Rudolph, Melanie/Völzke, Reinhard/Weiler, Sabine (2015): Stolpersteine in der Von-Einem-Straße und Von-Seeckt-Straße in Essen-Süd. Essen, S. 6-7.

Schröter, Hermann (1980): Geschichte und Schicksal der Essener Juden. Essen.

Stadtarchiv Essen: Wiedergutmachungsakte ""Walter Oppenheimer"" (Aktenzeichen 158 O 81).

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Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jude
Deportiert am: 19.12.1938
Deportiert nach: Flucht Niederlande/USA

Stolperstein

  • Verlegt am 28.04.2015
  • Adresse: von-Einem-Str. 36
  • Stadtteil: Rüttenscheid
  • Steinlage: Link zum Kartenportal