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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Karl Baumert"

Geboren am 07.08.1892
Gestorben am 02.05.1944 in Zuchthaus Brande

Vita

Karl Baumert, geboren am 7. August 1892 in (Gelsenkirchen-) Rotthausen, war gelernter Schlosser. Die Ausbildung absolvierte er beim "Westdeutschen Eisenwerk" in Essen-Kray. Anschließend arbeitete er bis zu seiner Entlassung 1927 als Montagearbeiter und Bergmann auf der Zeche Bonifacius in Essen-Kray. Ab 1928 war er bei der Glasfabrik "Delog" in Gelsenkirchen-Rotthausen tätig. Er lebte mit seiner Ehefrau Elisabeth geb. Wolf und Sohn und Tochter im Lohmühlental 50. Von 1912 bis 1919 war er Soldat, wurde während des Ersten Weltkrieges zweimal verwundet, kämpfte im Westen und Osten und erhielt mehrere Auszeichnungen. Bis 1933 war Karl Baumert Mitglied der SPD und des Deutschen Metallarbeiterverbandes, seit 1928 auch Betriebsrat. Trotz seines Eintritts in die DAF (Deutsche Arbeitsfront) und NSKOV (Nationalsozialistische Kriegsopferfürsorge) hielt er auch nach dem Verbot der SPD engsten Kontakt zu seinen Parteifreunden und beteiligte sich an der Vervielfältigung und Verteilung "illegaler" Schriften und Handzettel. Am 8. August 1943 schrieb er an seinen Schwiegersohn einen Feldpostbrief, in dem er die negativen Folgen des Krieges für die Bevölkerung beschrieb und Zweifel am "Endsieg" äußerte. Der Brief wurde abgefangen und Karl Baumert am 10. August 1943 verhaftet und ins Polizeigefängnis Essen eingeliefert, später nach Berlin überführt, wo ihn der Volksgerichtshof, 3. Senat, in der Hauptverhandlung am 21. März 1944 wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilte. Im Zuchthaus Brandenburg wurde Karl Baumert am 2. Mai 1944 hingerichtet. Noch in den Vernehmungen hatte er, laut Anklageschrift, seine Aussagen bekräftigt.

Literatur

Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv/Archiv Ernst Schmidt; Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv.

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Mitglied der SPD und des DMV
Deportiert am: 10.08.1943
Deportiert nach: Verhaftet, Volksgerichtshof Berlin: Todesurteil "Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung"

Stolperstein