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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Hedwig Levy"

Geboren am 10.06.1887

Vita

Hedwig Levy wurde am 10. Juni 1887 als Tochter des Kaufmanns Isaak gen. Isidor Levy und seiner Ehefrau Sara gen. Rosalie geb. Lipper in der elterlichen Wohnung in der Kettwiger Straße 36 geboren. 1888 folgte der Bruder Siegfried, der, in einer Mischehe lebend, die nationalsozialistische Verfolgung mit Unterstützung überlebte. Die Mutter starb 1931, der Vater 1933. Beide wurden auf dem Segerothfriedhof beerdigt. In den 1920er Jahren war Isidor Levy als Versicherungskaufmann tätig. Im Antrag auf Wiedergutmachung beschreibt Siegfried Levy den Lebensweg seiner Schwester. Nach dem Besuch der Höheren Töchterschule, absolvierte sie eine zweijährige Ausbildung zur Kindergärtnerin/Erzieherin am Pestalozzi-Fröbel-Institut in Berlin. Von der Eröffnung April 1924 bis zur Schließung nach dem 9. November 1938 leitete Hedwig Levy das jüdische Kinderheim "Hirschlandhaus" in der Peterstraße 2. Nach Aussagen ihres Bruders hatte sie bis zu ihrer Deportation keine Verdienstmöglichkeiten mehr und er nahm sie bei sich auf. Auf der Meldekarte sind folgende Wohnorte vermerkt: 1920 bis 1933 Andreasstraße 19 (seit 1937 Krawehlstraße) bei den Eltern, 1933 bis 1936 Moorenstraße 15, 1936 bis zum 29. September 1941 Hufelandstraße 17. Sowohl in der Mooren- als auch in der Hufelandstraße war ihr Bruder mit Frau und Tochter gemeldet. Die letzten Wochen bis zur Deportation musste Hedwig Levy noch in das Haus Michaelstraße 28, ein "Judenhaus" umziehen. Am 10. November 1941 wurde sie in das Ghetto Minsk deportiert. Wann, wo und wie sie ermordet wurde, ist bis jetzt noch nicht bekannt.

Nach der Schließung nach dem 9. November 1938 ging das "Hirschlandhaus" in den Besitz des Deutschen Reiches/Polizeiverwaltung über und wurde als Polizeiwache genutzt. 1945 stellte die britische Militärregierung das Haus unter die allgemeine Verfügung und neben der Polizeiwache war auch das Einwohnermeldeamt für die Stadtmitte dort untergebracht, bis es 1954 in jüdischen Besitz zurück erstattet wurde. 1957 wurde es an das Erzbistum Köln verkauft, 1961 an das Bistum Essen geschenkt und als Verwaltungsstelle katholischer Gemeindeeinrichtungen genutzt. 1996 erwarb die Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Essen das Gebäude und richtete eine Ausbildungsstätte für Altenpfleger/Innen ein. Seit 1997 trägt das Gebäude den Namen "Hedwig-Levy-Haus".

Literatur

Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv; Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv/Archiv Ernst Schmidt.

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jüdin
Deportiert am: 10.11.1941
Deportiert nach: Minsk

Stolperstein