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Anreise/Anfahrt

Bilder der Person

Foto Friedrich Heinrich Funke

Friedrich Heinrich Funke

Geboren am 01.01.1854 in Essen
Gestorben am 01.06.1920 in Essen
Beruf(/-e):

Industrieller, Kommerzienrat, Stifter


Ehrenbürger: Nein

Vita

Friedrich Heinrich Funke war der erste Sohn des Bauunternehmers und Industriellen Fritz Funke (1821-1884), trat aber nie so hervor wie sein Bruder Carl Funke (1855-1912), der den Großteil des Funk'schen Erbes weiterführte.[1] In seiner Eigenschaft als Gründer der noch heute aktiven Friedrich-und-Wilhelm-Funke-Stiftung, ist er trotzdem eine wichtige historische Persönlichkeit der Stadt Essen.[2] Friedrich H. Funke ist in der Familiengruft Funke/Schürenberg auf dem Ostfriedhof begraben, die sich früher auf dem alten Friedhof am Kettwiger Tor befand, bevor dieser dem Bau der Bundesstraße 1 weichen musste.[3]

Friedrich H. Funke besuchte, wie sein Bruder Carl, das Realgymasium Essen (Humboldtschule) bis zur Obersekundarreife im Jahr 1870. Danach studierte er das Hüttenfach (Metallbearbeitung) und arbeitete später als Hütteningenieur. Erst nach dem plötzlichen Tod seines Bruders Carl im Jahr 1912 übernahm Friedrich H. Funke wichtige Posten in den Familienunternehmen, übernahm z.B. 1915 den Vorsitz des Aufsichtsrates des Bergwerkvereins König Wilhelm in Borbeck und war von 1916 bis 1919 Vorstandsvorsitzender der von seinem Vater mitbegründeten Essener Actien-Brauerei.[4] 1898 gehörte er zu den Gründern des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes (RWE), hatte dort aber nicht so großen Einfluss wie z.B. Hugo Stinnes. Die Stadt Essen verlieh ihm den Titel Kommerzienrat.[5]

Neben Carl hatte Friedrich H. noch zwei weitere Brüder, Otto und Wilhelm, von denen letzterer relativ früh verstarb (Wilhelm Funke, 1857-1903).[6] Im Andenken an seinen Bruder gründete Friedrich H. 1912 die Friedrich-und-Wilhelm-Funke-Stiftung. Hierfür errichtete er eine „Walderholungsstätte“ in Bredeney, die am 13.5.1914 eröffnet wurde. Laut Stiftungssatzung sollten dort schulpflichtige Kinder von minderbemittelten Essener Familien beider Konfessionen Erholungskurse in der Natur erhalten. 1914 betrug das Stiftungsvermögen noch 264.000 Mark und laut dem Testament von Friedrich H. Funke sollte die Stiftung nach seinem Tod weitere 1-Mio. Mark erhalten. Durch die Inflation wurde das Stiftungsvermögen allerdings entwertet und die Familie Funke stockte es 1926 erneut mit einem Betrag von 450.000 Reichsmark auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg erklärten sich die Erben des Stifters bereit, den Stiftungszweck zu ändern und das Erholungsheim wurde zu einem Waisenhaus für evangelische und katholische Kinder. Die Friedrich-und-Wilhelm-Funke-Stiftung ist noch heute erhalten und betreibt mittlerweile ein Kinder- und Jugendheim.[7]

Zum Tode von Friedrich H. Funke am 14.6.1920 erschien zwar ein Nachruf in der Essener Volkszeitung, über seine Beerdigung ist aber leider nichts bekannt.[8] Ein Denkmal vor dem Städt. Kinderheim Funkestiftung Am Reckmannshof 9 in Bredeney erinnert heute an ihn und trägt die Inschrift: „Dem Stifter Kommerzienrat Funke die dankbare Vaterstadt. Natur! Du ewig Keimende, schaffst jeden zum Genuss des Lebens“.[9]

Fußnoten:

[1] Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Wer war was?, Essen 1985, S. 66.

[2] Satzung der Friedrich-und-Wilhelm-Funke-Stiftung vom 28.3.2006 (28.3.2012).

[3] Vgl. Heike Schmidt: Friedhof und Grabdenkmal im Industriezeitalter am Beispiel Essener Friedhöfe: Geschichte – Gestaltung - Erhaltung. Eine kunsthistorische Untersuchung mit besonderer Berücksichtigung des Steinverfalls, Bochum 1993.

[4] Dickhoff: Essener Köpfe, S. 66.

[5] Dickhoff: Essener Köpfe, S. 66; zur Geschichte der RWE vgl. Firmenchronik auf www.rwe.com (28.3.2012).

[6] o.A.: Carl Funke und seine Werke, Essen 1914, S. 7 (HdEG: Ye II 42).

[7] Satzung der Friedrich-und-Wilhelm-Funke-Stiftung vom 28.3.2006 (28.3.2012).

[8] Friedrich Funke, Großindustrieller †, in: Essener Volks-Zeitung 53 (16.6.1920) (HdEG: DZA 915,6).

[9] Denkmal für Friedrich H. Funke (28.3.2012).

Literatur

Sekundärliteratur

• Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Wer war was?, Essen 1985

Quellen

• Friedrich Funke, Großindustrieller †, in: Essener Volks-Zeitung 53 (16.6.1920) (HdEG: DZA 915,6)

• o.A.: Carl Funke und seine Werke, Essen 1914 (HdEG: Ye II 42)

Grab

Ehrengrab: Nein
Friedhof: Ostfriedhof
Grablage: Link zum Stadtplan