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Anreise/Anfahrt

Bilder der Person

Foto Heinrich Arnold Huyssen

Heinrich Arnold Huyssen

Geboren am 04.07.1779 in Essen
Gestorben am 06.10.1870 in Essen
Beruf(/-e):

Bürgermeister


Ehrenbürger: Nein

Vita

Heinrich Arnold Huyssen ist am 04. Juli 1779 in Essen geboren.[1] Er stammt aus einer alteingesessenen Essener Familie. Sein Vater war Bergwerksbesitzer und Ratsherr so war es naheliegend, dass sein Sohn bei ihm eine Ausbildung absolvierte. So wurde sein Elternhaus seine Lehranstalt. Die Jugend- und Lehrjahre Henrich Arnold Huyssens fielen in eine Kriegserfüllte Periode des Umbruchs im politischen, territorialen und wirtschaftlichen Lebensraum Europas. Von diesem Umbruch waren auch die Reichsstädte zwischen Rhein und Ruhr betroffen. Seit dem Dreißigjährigen Krieg verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation der Stadt Essen durch die wachsende Verschuldung sehr drastisch. So blieb dem jungen Huyssen der übliche Werdegang eines Patriziersohnes, mit Studienreisen und Universitätsausbildung, versagt.[2]

Schon sein Vater pflegte gute Beziehungen zu Preußen, die Essen im Jahre 1802 annektierten. Sein Sohn folgte ihm auf diesem Weg und führte auf die Empfehlung der Bergbaubehörde bessere Schachtanlagen und die Dampfmaschine in der Zeche Sälzer-Neuak, von der Heinrich Arnold Huyssen Lehnsherr war, ein.[3] Im Jahre 1808 traten Franz und Gerhard Haniel und Gottlob Jacobi an den aufstrebenden Unternehmer heran und baten ihn, da sie vorher vergeblich mit Helene Amalie Krupp über den Kauf der Hütte Gute Hoffnung verhandelt hatten, die Verhandlungen aufzunehmen und die Witwe von Friedrich Jodocus Krupp zu einem Verkauf der Zeche zu bringen. Ein weiterer Grund, warum sich die Unternehmer an Huyssen wandten, war, dass Heinrich Arnold Huyssens Schwester mit Franz Haniel verheiratet war. Nachdem die Verhandlungen Huyssens erfolgreich waren, erwarb er die Hütte selbst und so konnten die drei anderen Unternehmer Huyssen als Teilhaber ihres Vorhabens, die Vereinigung der drei Hütten(„St. Antony“, „Neu-Essen“ und „Gute Hoffnung) zu einem großen Hüttenbetrieb, nicht mehr ausschließen. Franz Haniel war über diese Wendung sehr erbost und so kam es im Laufe der Zeit immer wieder zu Streitigkeiten zwischen Franz Haniel und seinem Schwager Heinrich Arnold Huyssen.[4]

Durch sein gutes Verhältnis zu Preußen und durch seine Herkunft wurde Heinrich Arnold Huyssen im November 1813 zum ersten Oberbürgermeister der Stadt Essen ernannt.[5] Zu dieser Zeit war das Amt des Bürgermeisters kein begehrenswertes Amt, da die Bevölkerung, geschuldet durch den Geist der Zeit, nicht auf Verordnungen der Obrigkeit reagierten und sie auch nicht befolgten. Die Situation in Essen war ebenfalls prekär, da die öffentlichen Kassen leer waren und die Schuldenlast immer weiter stieg. Zusammen mit dem befreundeten Stadtrat Friedrich Krupp fing Huyssen an, dass Straßenpflaster der Stadt Essen wieder herzustellen und finanziert wurde das Projekt aus den eigenen Taschen. Der sonst so preußentreue Huyssen setzte sich auch gegen den Willen Preußens für den Erhalt des lutherischen Gymnasiums ein und fand großen Zuspruch in der Bevölkerung. Durch mehrere Streitigkeiten und Unstimmigkeiten mit Preußen ersuchte Heinrich Arnold Huyssen 1818 um seine Entlassung. In der Folgezeit blieb Huyssen allen durch die städtischeVerfassung eingesetzten Gremien fern. Dem veränderten Schützenwesen blieb er jedoch als großer

Durch sein gutes Verhältnis zu Preußen und durch seine Herkunft wurde Heinrich Arnold Huyssen im November 1813 zum ersten Oberbürgermeister der Stadt Essen ernannt.[5] Zu dieser Zeit war das Amt des Bürgermeisters kein begehrenswertes Amt, da die Bevölkerung, geschuldet durch den Geist der Zeit, nicht auf Verordnungen der Obrigkeit reagierten und sie auch nicht befolgten. Die Situation in Essen war ebenfalls prekär, da die öffentlichen Kassen leer waren und die Schuldenlast immer weiter stieg. Zusammen mit dem befreundeten Stadtrat Friedrich Krupp fing Huyssen an, dass Straßenpflaster der Stadt Essen wieder herzustellen und finanziert wurde das Projekt aus den eigenen Taschen. Der sonst so preußentreue Huyssen setzte sich auch gegen den Willen Preußens für den Erhalt des lutherischen Gymnasiums ein und fand großen Zuspruch in der Bevölkerung. Durch mehrere Streitigkeiten und Unstimmigkeiten mit Preußen ersuchte Heinrich Arnold Huyssen 1818 um seine Entlassung. In der Folgezeit blieb Huyssen allen durch die städtischeVerfassung eingesetzten Gremien fern. Dem veränderten Schützenwesen blieb er jedoch als großer Förderer.[6]

Ebenfalls widmete sich Heinrich Arnold Huyssen wieder mehr der Funktion des Miteigentümers der Zeche Sälzer-Neuak. Er führte technische Neuerungen ein um weiter erfolgreich zu bleiben. Nun kam auch immer mehr sein soziales Engagement zum Vorschein. Er setzte sich als Förderer in schulischen, kirchlichen und sozialen Institutionen ein.

Im Jahre 1852 ließ Heinrich Arnold Huyssen eine Schenkungsurkunde verlesen, in der er der evangelischen Kirchengemeinde das schon langgeplante Krankenhaus, die Huyssen-Stiftung, als Eigentum übergab. Das Krankenhaus, das sich vor dem Kettwiger Tor (heutige „Freiheit“) befindet, öffnete am 18. Oktober 1854 seine Türen. Nach nur kurzer Zeit erwies sich das Krankenhaus als zu klein und Huyssen übernahm die Kosten für einen Ausbau des Krankenhauses. Im Jahre 1866 erwies sich Heinrich Arnold Huyssen wieder als Wohltäter, indem er einem baufälligen Waisenhaus 1500 Taler stiftete, um dieses wieder aufzubauen. Auch dieses Waisenhaus reichte nicht aus, so entschloss sich Huyssen noch einmal 23100 Taler der evangelischen Gemeinde zu spenden, um ein neues Waisenhaus zu bauen, damit die Bedürfnisse der Zeit gemeistert werden können. Ebenfalls setzte sich Heinrich Arnold Huyssen für die Kinder, die in diesem Waisenhaus untergebracht waren, stets ein. Aber Huyssen fühlte sich nicht nur zur Essener Kirchengemeinde verbunden, sondern auch zu seiner Heimatstadt, so schenkte er der Stadt das Gelände zum größeren und besseren Ausbau der Essen-Solinger Landstraße. Heinrich Arnold Huyssen setzte sich sein Leben lang für die Menschen in Essen ein.Er finanzierte viele soziale Projekte und versuchte stets für bessere Lebensbedingungen in Essen zu sorgen. Zu seinen Ehren wurden die Heinrichstraße und die Huyssenallee in Essen nach ihm benannt.[7]

Heinrich Arnold Huyssen starb am 6. Oktober 1870 im Alter von 91 Jahren.[8] Am 10. Oktober gab ihm ein großer Zug aus Bergleuten der Zeche Sälzer-Neuak, Waisenkinder, Bürger der Stadt, Deputationen der Hüttenwerke das letzte Geleit. Beigesetzt wurde Huyssen zuerst auf dem Friedhof am Kettwiger Tor, wurde dann aber auf Wunsch der Gemeinde Sterkrade auf den Sterkrader Friedhof umgebettet. Heute befindet sich auf dem Ostfriedhof in Essen ein Ehrengrab, das an den einstigen Wohltäter erinnert.[9]

Fußnoten:

[1] Dickhoff, Erwin: Essener Köpfe; wer war was?, Essen, 1985, S. 107.

[2] Mews, Karl: Heinrich Arnold Huyssen. – In: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen ; 85. 1970, S. 225f.

[3] Ebenda, S. 226f.

[4] Mews, Karl: Heinrich Arnold Huyssen. – In: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen ; 85. 1970, S. 228ff.

[5] Ebenda, S. 229.

[6] Dickhoff, Erwin: Essener Köpfe; wer war was?, Essen, 1985, S. 107.

[7] Essener Straßen - Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, Verlag Richard Bracht, Essen 1979.

[8] [Todesanzeige / Nachruf]. – In: Essener Zeitung ; 1870 (8., 23. Feb.).

[9] Dickhoff, Erwin: Essener Köpfe; wer war was?, Essen, 1985, S. 107.

Literatur

• [Todesanzeige / Nachruf]. – In: Essener Zeitung ; 1870 (8., 23. Feb.).

• 350 Jahre Familie Huyssen in Essen : eine große Familie, die sich um unsere Stadt Verdienste erwarb. - In: Westd. Allg. ; 14. 1961 (10. 5.).

• Beiträge zur Geschichte der Familie Huyssen / [hrsg. Von: Albert von Waldthausen]. - Düsseldorf : Bagel, 1906: graph. Darst. S. 207 – 213.

• Essener Straßen - Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, Verlag Richard Bracht, Essen 1979.

• Heinrich Arnold Huyssen 1779 - 1870 : ein reiches Essener Bürgerleben. – In: Ess. Allg. Ztg. ; 59. 1934 (20., 21. Nov.).

• Mews, Karl: Heinrich Arnold Huyssen. – In: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen ; 85. 1970, S. 223 – 236.

• Mews, Karl: Heinrich Huyssen. – In: Neue Deutsche Biographie ; 10 (1974), S. 107.

Grab

Ehrengrab: Nein
Friedhof: Ostfriedhof
Grablage: Link zum Stadtplan