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Anreise/Anfahrt

Bilder der Person

Foto Margarethe Krupp

Margarethe Krupp

Geboren am 15.03.1854 in Breslau
Gestorben am 24.02.1931 in Essen
Beruf(/-e):

Lehrerin


Ehrenbürger: Nein

Vita

Margarethe Krupp, geb. Freiin von Ende, wurde am 15. März 1854 in Breslau, als Tochter des preußischen Landrats Karl Ludwig August Freiherr von Ende und seiner Frau Eleonore, geb. Gräfin von Königsdorff, geboren. Sie war von zehn Geschwistern das vierte Kind und die älteste Tochter. Margarethe wurde früh mit hausfraulichen Aufgaben betraut und erhielt bis zu ihrem 12. Lebensjahr Privatunterricht. Ab dem Jahr 1866 besuchte sie zwei Jahre lang die höhere Töchterschule am Ritterplatz. Gegen den Willen ihrer Eltern setzte sie den Besuch eines Lehrerinnenseminars durch und war erst in England, anschließend am Hof von Sachsen-Anhalt in Dessau als Erzieherin tätig.

Bei einem Aufenthalt mit ihrem Vater in Essen lernte sie schon 1872 Friedrich Alfred Krupp kennen. Aus den Quellen geht hervor, dass Friedrich Alfreds Vater, Alfred Krupp, der Eheschließung nicht von Anfang an zugestimmt hatte, sondern, dass es seine Frau Bertha Krupp war, die Margarethe als Schwiegertochter favorisierte. Am 19. August 1883 heirateten Margarethe und Friedrich Alfred. Sie bekamen zwei Töchter, Bertha Antoinette und Barbara Alexander. Die Ehe mit Friedrich Alfred war zunächst friedlich, doch einige Jahre vor seinem Tod schien sich das Ehepaar zu entfremden und Friedrich Alfred verbrachte viel Zeit auf der Insel Capri, während Margarethe sich daheim um die Erziehung ihrer Töchter kümmerte.

Nach dem frühen Tod ihres Mannes gingen alle Rechte an die älteste Tochter Bertha über, die nun Alleinerbin des Unternehmens wurde. Da diese aber noch minderjährig war, übernahm Margarethe die Verwaltung der Firma und stand an der Spitze des Konzerns. Sie erledigte die Aufgaben mit Erfolg und Sachverstand. Nach der Hochzeit ihrer Tochter Bertha mit Gustav von Bohlen und Halbach, übernahm dieser dann die Leitung der Firma.

Margarethe Krupp stand nach dem Tod ihres Mannes nicht nur an der Spitze des Konzerns, sondern sie wurde auch zum Familienoberhaupt und war für den Fortbestand der Familie Krupp verantwortlich. Sie sorgte dafür, dass ihre beiden Töchter mit wohlhabenden, adeligen Männern verheiratet wurden und mit der Geburt ihres ersten Enkelsohnes, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, war das Erbe gesichert.

Margarethe Krupp engagierte sich stark in der Wohlfahrtspflege. Sie beteiligte und unterstützte die Arbeiterstiftungen, die Kranken- und Erholungshäuser, die Erweiterung der Kolonien, die Einrichtung des „Altenhofs“ für pensionierte Werksangehörige, die Industrieschule und die Fürsorge für Gesundheit und Bildung der Angehörigen von Arbeitern und Beamten. Außerdem errichtete sie zahlreiche Stiftungen. Darunter auch die Margarethe-Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge. Diese Stiftung sollte eine Siedlung finanzieren, in der die Arbeiterklasse günstig leben konnte. Diese Siedlung trägt heute den Namen Margarethenhöhe.

Zudem war es Margarethe Krupp, die die Gründung des Familien- und Unternehmensarchivs initiierte. Das Jahr 1912 wird als „Höhepunkt der Wohltätigkeit Margarethe Krupps“ bezeichnet, da ihr am 8. August 1912 der Ehrenbürgertitel der Stadt Essen verliehen. Sie war die erste Frau, die zur Ehrenbürgerin der Stadt Essen ernannt wurde.

Am 24. Februar 1931 verstarb Margarethe Krupp im Alter von 76 Jahren in der Villa Hügel. Dort fand auch am 27. Februar 1931 die Trauerfeier statt: „Obwohl die Bestattung von Frau Geheimrat Margarethe Krupp nach dem Willen der Familie in schlichter Form erfolgte, hatte sich eine riesige Menschenmenge an den Straßen […] angesammelt.“[1]

Für das Unternehmen hat Margarethe Krupp eine wichtige Rolle gespielt, denn nach dem Tod ihres Mannes arbeitete sie daran den Krupp’schen Konzern zusammenzuhalten und die Bedeutung und das Ansehen der Firma zu bewahren. Sie galt als eine willensstarke Frau, die in ihrer Jugend nach einem unabhängigen Leben strebte, was als Frau für diese Zeit unüblich war. Als Ehefrau und Mutter zeigte sie ihren Einsatz für die Familie, war Vermittlerin in der schwierigen Beziehung zwischen ihrem Schwiegervater und ihrem Ehemann, und sorgte für das nachhaltige Wohlergehen ihrer beiden Töchter.

10.8.1906: Verleihung des Wilhelm Ordens

Fußnoten:

[1] Quelle: Magdeburgische Zeitung

Grab

Ehrengrab: Nein
Friedhof: Friedhof Bredeney
Grablage: Link zum Stadtplan