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Anreise/Anfahrt

Bilder der Person

Foto Gerhard Meyer Schwickerath

Gerhard Meyer-Schwickerath

Geboren am 10.07.1920 in Wuppertal-Elberfeld
Gestorben am 20.01.1992 in Essen
Beruf(/-e):

Augenarzt, Hochschullehrer


Ehrenbürger: Nein

Vita

Gerhard Rudolf Edmund Meyer-Schwickerath wurde am 10. Juli 1920 als Sohn des Juristen und Bundesbahn-Direktors Edmund Meyer (seit 1935 Meyer-Schwickerath; 1887-1973) und dessen Frau Josefine Schmitz (1890-1959) in Wuppertal-Elberfeld geboren.

Gerhard Meyer-Schwickerath machte mit siebzehn Jahren ein Notabitur, und beschloss nicht in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und wie dieser und dessen Vater Jurist zu werden. Seine Befürchtung war es, mit den nationalsozialistischen Rechtvorstellungen nicht übereinstimmen zu können. Er begann 1940 ein Medizinstudium und studierte in Münster, Bonn und Würzburg. Den Schwerpunkt seines Studiums legte er auf die Augenheilkunde. Während des Krieges arbeitete Gerhard Meyer-Schwickerath als Sanitäter. Eine Knieverletzung machte den Einsatz an der Front unmöglich und ließ ihn daher sein Studium beenden.

Nach dem Krieg und dem Studienabschluss heiratete Gerhard Meyer-Schwickerath 1945 in Münster die 22jährige Tochter eines Apothekers, Berta Steinbicker. Das Paar brachte drei Söhne und eine Tochter zur Welt, u.a. Martin (*1950), der heute als Urologe im Knappschaftskrankenhaus in Bottrop praktiziert und Rolf (*1952), Arzt in der Augenklinik Ahaus.

Die Entwicklung der Photokoagulation ab 1946 machte Gerhard Meyer-Schwickerath zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Augenheilkunde. Er entdeckte die Möglichkeit, das Fortschreiten einer Netzhautablösung durch Vernarbungen des Gewebes auf der Netzhaut zu stoppen. Die Photokoagulation ermöglichte es Chirurgen erstmals, das Auge mit Hilfe von gebündelten Lichtstrahlen zu behandeln, und Defekte auf der Netzhaut zu entfernen, ohne das Auge dabei zu öffnen. Dieses Verfahren rettete zahlreiche Patienten vor der Erblindung. Über das Thema Photokoagulation hielt Meyer-Schwickerath viele beachtete Vorträge im In- und Ausland.

Bis 1952 arbeitete er an der Universitäts-Augenklinik Eppendorf in Hamburg als Assistenzarzt bei Professor O. Marchesani. Anschließend wechselte er an die Universitäts-Augenklinik in Bonn und arbeitete bis 1959 als Oberarzt bei dem berühmten Ophthalmologen Professor H. K. Müller. Dort habilitierte er 1953 und war die folgenden Jahre als Privatdozent angestellt. 1958 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Ab 1959 war Gerhard Meyer-Schwickerath fünf Jahre als Chefarzt in der damaligen Städtischen Augenklinik Essen tätig. Er gründete im Jahr 1963 die Organisation EFA (Essener Fortbildung für Augenärzte) und leitete diese bis zu seiner Emeritierung mit 65 Jahren. 1964 trat er die Stelle als Ordinarius der Universität Münster und Direktor in der Universitäts-Augenklinik des Essener Klinikums an. Ein Angebot aus Würzburg lehnte er in diesem Jahr ab. Zwischen 1965 und 1970 war er Präsident des Club Jules Gonin, einer Plattform für den internationalen Austausch zur Netzhautchirurgie.

Neben den zahlreichen Ehrenmitgliedschaften in diversen internationalen ophthalmologischen Gesellschaften bekam Gerhard Meyer-Schwickerath u.a. 1981 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse mit Stern verliehen. Mit besonderem Stolz erfüllte Gerhard Meyer-Schwickerath die Aufnahme in den Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste 1978. Er wurde insgesamt dreimal für den Nobelpreis vorgeschlagen. Den Titel zum Ehrendoktor erlangte er 1971 von der Universität Cordoba und im Jahr 1985 von den Universitäten in Philadelphia und Lissabon.

Gerhard Meyer-Schwickerath starb am 20. Januar 1992, im Alter von 71 Jahren und wurde auf dem evangelischen Friedhof in Bredeney beigesetzt. Aufgrund seiner Beliebtheit zu Lebzeiten war die öffentliche Anteilnahme sehr groß. Er galt als liebevoller Familienmensch und hilfsbereiter Arbeitskollege. Außerdem sagte man ihm viel Humor und Kreativität nach.

In Essen existiert heute zu Ehren des ehemaligen Direktors der “Meyer-Schwickerath-Platz“ vor dem Operativen Zentrum II des Universitätsklinikums.

Literatur

Werkauswahl

• Koagulation der Netzhaut mit Sonnenlicht. In: Bericht über die 55. Zusammenkunft der Deutschen Ophthalmologen, Heidelberg 1949, S. 256-59

• Lichtkoagulation, 1959

• Light Coagulation, 1960

• Diabetes und Auge, 1977

• Tumoren des Auges. In: Klinische Onkologie. Hrsg. von Rudolf Gross und Carl Gottfried, 1985

Grab

Ehrengrab: Nein
Friedhof: Friedhof Bredeney
Grablage: Link zum Stadtplan