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Anreise/Anfahrt

Bilder der Person

Foto Georg Metzendorf

Georg Metzendorf

Geboren am 25.09.1874 in Heppenheim
Gestorben am 03.08.1934 in Essen
Beruf(/-e):

Architekt, Ingenieur


Ehrenbürger: Nein

Vita

Georg Metzendorf wurde am 25. September 1874 in Heppenheim als Sohn eines Steinmetzes geboren. Er hatte einen Bruder namens Heinrich.

Bis 1890 besuchte er die Realschule und absolvierte im Anschluss daran von 1890 bis 1893 eine Maurerlehre. Danach macht er eine Ausbildung im Architekturbüro seines Bruders Heinrich Metzendorf.

Nach dem Besuch der Baugewerkschule Karlsruhe und der Technischen Hochschule in Darmstadt war Georg Metzendorf 1899 ein Jahr lang Freiwilliger im Bayrischen 1. Pionierbataillon.

Von 1901 bis 1905 war Metzendorf Mitarbeiter und Teilhaber seines Bruders Heinrich, bevor er sich von 1905 bis 1908 in Bensheim als Architekt selbstständig machte.

1908 wurde er vom Vorstand der Margarethe-Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorgezum leitenden Architekten der Essener Gartenvorstadt Margarethenhöhe für die Zeit vom 01. Januar 1909 bis 31. Dezember 1913 gewählt. Im Jahre 1910 erhielt Metzendorf den Professorentitel.

Zwischen 1909 und 1914 plante und baute Metzendorf weitere Projekte, die nichts mit der Margarethenhöhe zu tun hatten. Am 08. September 1914 erreichte Metzendorf der Einberufungsbefehl zum ersten Weltkrieg. In dieser Zeit war er erst Oberleutnant, später Hauptmann und dann Bataillonskommandeur einer Pioniereinheit im bayrischen Burghausen. Nach Kriegsende war Metzendorf wieder bei der Margarethe-Krupp-Stiftung beschäftigt.

1916 wurde ihm das König-Ludwig-Kreuz verliehen, ein Jahr später das Eiserne Kreuz II. Klasse.

1921 bildete er mit dem Architekten Jakob Schneider eine Arbeitsgemeinschaft. Am 08. Januar 1934 erhielt Metzendorf eine Ehrung durch den Oberbürgermeister Reismann-Grone. Doch wegen der Krankheit Metzendorfs, musste diese Ehrung seine Frau Anna Metzendorf, geb. Graf, entgegen nehmen. Mit ihr hatte Metzendorf drei Kinder Ernst, Margret und Anneliese

Am 01. April 1934 bat Georg Metzendorf wegen Arbeitsunfähigkeit um Versetzung in den Ruhestand. Am 03. August 1934 starb Georg Metzendorf im Alter von 59 Jahren nach einem Blutsturz.

Seine Ruhestätte liegt, auf eigenem Wunsch hin, auf dem Süd-Westfriedhof.

Der Nachlass des Architekten ist im Krieg fast vollständig verbrannt. Zu Ehren Metzendorfs wurde auf der Margarethenhöhe die „Metzendorfstraße“ nach ihm benannt und ein Monument an seiner Straße errichtet.

Spuren in Essen:

Zu Ehren Metzendorfs wurde auf der Margarethenhöhe die „Metzendorfstraße“ nach ihm benannt und ein Monument an seiner Straße errichtet.

Literatur

• Brief von Rainer Metzendorf an Herrn Diekhoff; aus Haus der Essener Geschichte, Bestand 671, Ordner 59

• „Georg Metzendorf 1874-1934. Architekt und Stadtplaner“; Diss. Rainer Metzendorf; 1992

• „Georg Metzendorf 1874– 934. Siedlungen und Bauten“; Diss. Rainer Metzendorf; 1994, Darmstadt

• „Margarethenhöhe – das Jahrhundertwerk“; Wulf Mämpel, Walter Buchholz, Frank-Rainer Hesselmann, Elisabeth Schulz, Liliane Zuuring, Erwin Diekhoff, 2006 Verlagsgruppe Beleke, Essen

Werkauswahl

Georg Metzendorf hat in seiner Zeit als Architekt nicht nur die Margarethenhöhe entworfen. Von ihm stammen viele Gebäude in Essen, die er aber vor seinem Tod nicht alle fertig stellen konnte.

• Pförtnerhaus Foerster, Frankenstrasse 347, erbaut 1922, das dazugehörende Wohnhaus wurde 1983 abgerissen
• Doppelwohnhaus Emscher I, Semperstrasse 24, erbaut 1922/23
• Abgesehen von kleinen Veränderungen erhalten und in die Denkmalliste eingetragen
• Doppelwohnhaus Emscher II, Ruhrallee 56 - 58, erbaut 1923/24
• Wohnhaus "Franzenshöhe", Ruhrtalstrasse 6, erbaut 1924/25
• Wohnhaus abgerissen, Teehaus erhalten
• Wohnhaus Baer, Weißbachstrasse 14, erbaut 1925, steht unter Denkmalschutz
• Wohnhaus Schneider, Brachtstrasse 40, erbaut 1925/26
• Dienstbotenhaus Emscher, Schinkelstrasse 31, erbaut 1926
• Wohnhaus Herzberg, Brachtstrasse 21, erbaut 1928
• Dienstbotenhaus Herzberg, Stocksiepen 1, erbaut 1928
• Wohnhausgruppe Hinsken, Semperstrasse 13 - 21, erbaut 1910/11
• Wohnhausgruppen "Eigenheim", Schnutenhausstrasse 2 - 20, 7 – 17, erbaut 1910/11
• Wohnanlage Kruppsche Beamte I, Goethestrasse 24 - 36, Kahrstr. 56, erbaut 1911/12
• Wohnanlage Kruppsche Beamte II, Walter-Hohmann-Strasse 20 – 28 und Nr. 17, erbaut 1921/22
• Wohnhausgruppe Allbau, Ruhrallee 52 - 54, erbaut 1924
• Wohnhausgruppe Blum, Henricistrasse 26 - 28, erbaut 1924/25
• Wohnhausgruppe Ruhrverband, Ruhrallee 5 - 7, erbaut 1924/25
• Wohnhausgruppe Giebel, Hufelandstrasse 68 erhalten, erbaut 1924/25
• Geschäftshaus "A. Eick Söhne", Kettwigerstrasse 1, erbaut 1913 -15, Kriegszerstörungen, nur z.T. erhalten
• Jüdisches Kinderheim, Peterstrasse 2, erbaut 1924 u. 1930, ab 1960 Kath. "Peter-Beising-Haus"
• Kath. Gemeindezentrum "Sankt Andreas", Odastrasse 2 + 12 - 18,
• Paulinenstrasse 21, erbaut 1926 + 30 - 31, Kriegszerstörungen, 3 Kaplaneien unter Denkmalschutz
• Geschäftshäuser Theaterplatz, Rathenaustrasse 2 + Theaterplatz 7 – 9, erbaut 1928/29
• Kabarett "Casanova", Theaterplatz 9, erbaut 1928
• Stadtsparkasse, Rathenaustrasse 4, erbaut 1928 - 30
• "Haus der Technik", Kapuzinergasse 8, erbaut 1928/29

Sein bedeutendstes Werk ist und bleibt weiterhin die Margarethenhöhe. Margarethe Krupp schenkte sie ihrer Tochter Bertha Krupp zur Vermählung mit Gustav von Bohlen und Halbach. Durch den frühen Tod konnte Metzendorf seine Gartenstadt jedoch nicht fertig stellen. Zunächst war der Vertrag zwischen Georg Metzendorf und der Krupp-Stiftung auf fünf Jahre angesetzt, die Margarethenhöhe jedoch wurde zu seiner Lebensaufgabe. Georg Metzendorf hat durch den Entwurf und den Bau der Margarethenhöhe viel für die Stadt Essen getan. Jeder, der die Margarethenhöhe besucht, denkt er habe die Stadt verlassen. Durch die detailgetreue Arbeit machte Georg Metzendorf die „Höhe“ einzigartig. Das war sie früher und das ist sie auch noch.

Grab

Ehrengrab: Nein
Friedhof: Südwestfriedhof
Grablage: Link zum Stadtplan