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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Ida Mayer geb. Bruckmann"

Geboren am 14.07.1884

Vita

"Ida Bruckmann wurde 1884 in Krefeld geboren. Sie heiratete den Freisenbrucher Metzgermeister Alfred Mayer. Das Ehepaar hatte eine Tochter (Margot, geboren 1915). Mit ihrem Mann zog sie wahrscheinlich kurz nach dem Ersten Weltkrieg nach Steele an den Graffweg 2, wo Alfred eine Metzgerei übernahm.

Aus einer Gestapo-Akte geht hervor, dass Frau Mayer sich durch einen Mieter im November 1935 massiv bedroht fühlte. Sie bat am 27. November fernmündlich um polizeilichen Schutz, da der angetrunkene Mieter gemeinsam mit seinem Sohn und Schwiegersohn dem jüdischen Ehepaar auf der Treppe den Tod prophezeit hatte. Eine Woche später notierte ein Gestapo-Beamter: „S. macht sonst keinen schlechten Eindruck. [...] Er wurde dahingehend belehrt, dass es verboten ist, Einzelaktionen gegen Juden durchzuführen“. Der Täter kam also ungeschoren davon. Angriffe auf Juden waren laut Gestapo angeblich nur dann gestattet, wenn sie von oben organisiert wurden. Es ist reiner Zufall, dass diese Begebenheit durch eine Polizeinotiz überliefert wurde. Möglicherweise waren solche Übergriffe viel häufiger als bekannt. Beim Novemberpogrom wurden Wohnung, Geschäft und Marktstand der Mayers völlig zerstört. Ida Mayer litt im Jahre 1939 darunter, dass ihr Mann über mehrere Monate in Untersuchungshaft war und dass das Grundstück am Graffweg zwangsarisiert wurde. Ausreisebemühungen scheiterten, das Ehepaar musste nach dem Zwangsverkauf des Hauses im Zentrum Steeles im Oktober 1940 zur Familie des Schwiegervaters und der Schwäger in das Haus an der Bochumer Straße (heute Bochumer Landstraße) 353 nach Freisenbruch ziehen. Eineinhalb Jahre später wurde Ida Mayer zusammen mit ihrem Mann und mehreren Verwandten nach Izbica deportiert.

Die Tochter Margot Mayer nahm im September 1938 Zuflucht in Holland. Sie wurde im August 1942 in Holland verhaftet, nach Westerbork verbracht und kurze Zeit danach nach Auschwitz deportiert und ermordet."

Literatur

Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2015

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jüdin
Deportiert am: 22.04.1942
Deportiert nach: Izbica

Stolperstein

  • Verlegt am 27.11.2006
  • Adresse: Bochumer Landstr. 353
  • Stadtteil: Freisenbruch
  • Steinlage: Link zum Kartenportal