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Stolperstein "Max Holländer"
Vita
Biographie überarbeitet 2024 durch:
Eheleute Hülskemper-Niemannn
Max Holländer
„Gedient von 1915 bis 1917.“
Max wird am 30. Oktober 1875 in Röhe bei Eschweiler als Sohn von Moses und Hubertina Holländer geboren. Er heiratet kurz nach der Jahrhundertwende Laura Elli Rosenberg aus Dortmund und zieht mit seiner Frau etwa um 1902 nach Steele. Er wohnt zunächst mit seiner Frau Elli Laura und seinen Söhnen Heinz (1903) und Harry (1906) an der damaligen Berliner Straße, dann in der Königstraße (heute Alte Zeilen). Über viele Jahre engagiert er sich als Repräsentant der jüdischen Gemeinde Steele. Der Kaufmann bzw. Generalvertreter dient von 1915 bis 1917 im Ersten Weltkrieg und wird für seine Verdienste mit dem "Ehrenkreuz für Frontkämpfer" ausgezeichnet.
Nach 1933 muss Max Holländer seine berufliche Tätigkeit immer weiter einschränken, bevor er 1938 seine Selbstständigkeit verliert. 1937 formuliert er bei der Gestapo mit Erfolg einen Einspruch, weil seiner Frau der Besuch von Verwandten im Ausland verwehrt werden soll: „Da ich jetzt ca. 35 Jahre hier wohne und mir, bzw. meiner Frau nie das geringste zu Schuld kommen ließ, kann es sich für meine Begriffe nur um eine Verwechslung handeln.“
Beim Novemberpogrom 1938 wird er festgenommen, in das Essener Polizeigefängnis überstellt und "bereits" nach neun Tagen möglicherweise aufgrund seines Alters und seiner Verdienste im Ersten Weltkrieg frei gelassen. Er muss danach Zwangsarbeit leisten und im Frühjahr 1940 die Wohnung in den Alten Zeilen verlassen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau wird er vorübergehend in das "Judenhaus" Bochumer Straße 353 in Freisenbruch eingewiesen. Die letzte Adresse vor der Deportation des Ehepaars nach Izbica im April 1942 ist die Kirchstraße 13 in Essen, ebenfalls ein „Judenhaus“. Sohn Harry wird mit seiner Ehefrau Grete zeitgleich deportiert. Die näheren Umstände ihrer Ermordung in oder in der Nähe von Izbica sind wie in praktisch allen anderen Fällen unbekannt. Wahrscheinlich haben die Eltern nicht mehr erfahren, dass der ältere Sohn Heinz angeblich "auf der Flucht" in einem Konzentrationslager im Juni 1942 erschossen wurde.
Literatur
Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2015/2024
Grund der Verfolgung
Deportiert am: 22.04.1942
Deportiert nach: Izbica
Stolperstein
- Verlegt am 28.04.2015
- Adresse: Alte Zeilen 18
- Stadtteil: Steele
- Steinlage: Link zum Kartenportal