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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Adolf Abraham Oppenheimer"

Geboren am 25.01.1876
Gestorben am 14.05.1942 in Kulmhof (Chelmno)

Vita

"Adolf Abraham Oppenheimer wurde am 25. Januar 1876 im ost- friesischen Esens geboren. Er arbeitete zu Beginn des 20. Jahr- hunderts als Geschäftsführer der Karstadt AG. Zwischen 1915 und 1918 kämpfte er im 1. Weltkrieg im ""Infanterie-Regiment Nr. 59 Mülheim an der Ruhr"" und wurde mit dem „Feldehrenkreuz“ ausgezeichnet. Er war verheiratet mit Paula Oppenheimer, geb. Mathias. Das Paar hatte zwei Kinder: Grete und Walter.

Als 1. Geschäftsführer leitete er zusammen mit seiner Frau, die als 2. Geschäftsführerin fungierte, seit 1909 die Gladbecker Kaufhausfiliale der Firma Theodor Althoff, später Rudolf Karstadt AG, in der Hochstraße 23. 1911 wurde Adolf Oppenheimer zum stellvertretenden Vorstandsmitglied der Gladbecker Synagogengemeinde gewählt. Außerdem wurde er auch Mitglied im ""Verein für Orts- und Heimatkunde Gladbeck in Westf. e.V."". Nachdem die Eheleute Oppenheimer im Zuge der nationalsozialistischen Boykottmaßnahmen gegen jüdische Kaufleute im Mai 1933 von der Firma Althoff/Karstadt als Geschäftsführer entlassen wurden, zogen sie mit ihren beiden Kindern am 17.07.1933 nach Essen, nachdem sie dort in der Ortrudstraße 36 (am 20.11.1937 in Von-Einem-Str. umbenannt) ein Haus erworben hatten.

Ab dem 4. April 1934 betrieb Adolf Oppenheimer zusammen mit Adolf Isay im Waldthausenpark 7–9 die Wäsche- bzw. Groß- handels-Textilfabrik „Rosenkranz & Co.“. In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde diese Fabrik zerstört, Adolf Oppenheimer wurde bis zum 19. November 1938 in so genannte „Schutzhaft“ genommen. Er musste seinen Reisepass abgeben, was seine Emigration in die Niederlande verhinderte, obwohl er bereits sein Umzugsgut zusammengestellt hatte.

Nachdem jüdische Hauseigentümer spätestens mit der „Arisie- rungsverordnung“ vom 3. Dezember 1938 genötigt wurden, ihre Häuser an nichtjüdische Deutsche zumeist unter Wert zu ver- kaufen, verloren auch die Oppenheimers ihr Haus und lebten seit dem 1. November 1939 im Haus der jüdischen Familie Strauß in der Ladenspelderstraße 47 in Essen-Holsterhausen.

Adolf Oppenheimer wurde am 26. Oktober 1941 zusammen mit seiner Frau Paula von Essen nach Düsseldorf transportiert und am folgenden Tag in das Ghetto von Łódz deportiert. Dort wurden beide mit weiteren Deportierten im Zimmer 1 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 einquartiert. Am 19. Februar 1942 zogen sie in das Greisenheim II des Ghettos in die Gnesener Straße 26 um. Während der Mai-Deportationen 1942 wurden beide zwar am 5. Mai 1942 mit der Begründung „Überkontingent“ vom Transport zurückgestellt, am 13. Mai 1942 aber aus dem Ghetto von Łódz nach Chełmno gebracht und am nächsten Tag ermordet.

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Literatur

"Hinken, Günter/Rudolph, Melanie/Völzke, Reinhard/Weiler, Sabine (2015): Stolpersteine in der Von-Einem-Straße und Von-Seeckt-Straße in Essen-Süd. Essen, S. 6-7, 19-21.

Jakobs, Hildegard (Hrsg.) (2011): Im Getto von Litzmannstadt, Essen.

Samen, Manfred (2013): Althoff-Geschäftsführer entlassen, weil er Jude war - Die jüdische Kaufmannsfamilie Oppenheimer. In: Gladbeck- Unsere Stadt (hrsg. v. Verkehrsverein Gladbeck e.V.), S. 43-50.

Schröter, Hermann (1980): Geschichte und Schicksal der Essener Juden. Essen.

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Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jude
Deportiert am: 27.10.1941
Deportiert nach: Litzmannstadt (Lodz)

Stolperstein

  • Verlegt am 28.04.2015
  • Adresse: von-Einem-Str. 36
  • Stadtteil: Rüttenscheid
  • Steinlage: Link zum Kartenportal