Stolperstein "Ruth Risse verh. Hudson"

"Ruth Risse (verh. Hudson) wurde am 25. Mai 1922 in Essen geboren. Die Behörden zogen sie am 15. April 1940 zum Reichs- arbeitsdienst-Meldeamt 16 in Stolp ein. Am 30. September 1940 kehrte sie nach Hause zurück. Sie durfte zwar mit Sonderge- nehmigung das Abitur auf der Viktoriaschule machen, wurde aber „aus rassischen Gründen“ nicht zum Studium der Tierheilkunde zugelassen. Nach Kriegsende wurde sie Stenotypistin, ging nach Großbritannien, wo sie Sydney Hudson heiratete. Ruth Hudson verstarb am 11.05.2008 im St John's Hospital in Livingston/Schottland.

Gemäß eines Briefes an den VVN/BdA NRW v. 05.03.2005, den sie anlässlich einer Einladung zur jährlichen Gedenkfeier an der Dortmunder Gedenkstätte Bittermark an die Organisatoren schrieb, erinnerte sie sich an die letzte Begegnung mit ihrer Mutter:

""Am 26. März 1945 sah ich meine Mutter zum letzten Mal am Essener Landgericht. Ich hatte 2 Koffer bei mir mit der Absicht, meine Mutter zu begleiten in ihr unbekanntes Schicksal. 'Nein, mein Stümmelchen', sagte Julie Risse zu ihrer Tochter, 'Du musst jetzt nach dem Vater und Bruder sehen. Vielleicht kehre ich zurück zu Euch allen.'“ In der Nacht zum 6. April 1945 wurde ihre Mutter Julie in den Dortmunder Rombergpark transportiert und dort von der Gestapo bei einer Massenexekution erschossen."

"Hinken, Günter/Rudolph, Melanie/Völzke, Reinhard/Weiler, Sabine (2015): Stolpersteine in der Von-Einem-Straße und Von-Seeckt-Straße in Essen-Süd. Essen, S. 4-5.

Hudson, Ruth (2005): Brief an den VVN/BdA NRW v. 05.03.2005.

Schröter, Hermann (1980): Geschichte und Schicksal der Essener Juden. Essen."

Grund der Verfolgung: Jüdin
Deportiert am: 30.11.1939

• Verlegt am 28.04.2015
• Adresse: von-Einem-Str. 7
• Stadtteil: Rüttenscheid
• Steinlage: Link zum Kartenportal