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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Carl Mayer"

Geboren am 11.07.1862
Gestorben am 13.10.1942 in Theresienstadt

Vita

"1876 zog Carl Mayer (geboren 1862 in Solingen) nach Freisenbruch, damals noch zum Kreis Hattingen gehörend. Er erlernte das Metzgerhandwerk. Ab wann er an der Ecke Bochumer Straße - Rodenseelstraße eigenständig eine Metzgerei betrieb, lässt sich nicht genau datieren. Er heiratete mutmaßlich Mitte der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts Sara Herz (1855 – 1935). Mit seiner Frau hatte der Metzgermeister vier Söhne und eine Tochter: Alfred (1887), Amalia (1889), Hugo (1890), Max (1892) und Rudolf (1894).

Carl Mayer war über lange Jahre Repräsentant der Synagogengemeinde, bevor ihn später sein Sohn Alfred in diesem Gremium ablöste. Über Carl legte die Gestapo keine Akte an, sodass davon auszugehen ist, dass er aufgrund seines hohen Alters im November 1938 nicht verhaftet wurde. Das Haus und die Metzgerei, die zwischenzeitlich von zwei seiner Söhne weitergeführt worden war, gehörte höchstens noch formal ihm. Carl Mayer ließ sich im Jahre 1939 durch seinen Sohn Max bei der Unterzeichnung eines notariellen Vertrages vertreten, bei dem es um die Übertragung des Vorkaufsrechts für sein Haus an der Bochumer Landstraße an einen ehemaligen Mieter ging.

Am 29. April 1942 musste der 80-jährige mit seinem Sohn Max sein ehemaliges Haus endgültig verlassen und in die Barackensiedlung Holbeckshof umziehen. Wenige Tage vorher waren drei seiner Söhne und zwei Schwiegertöchter nach Izbica deportiert worden. Fast zeitgleich mit seinem Zwangsumzug wurde auch seine einzige Tochter Amalia Cahn, geb. Mayer aus Hattingen deportiert. Carl Mayer selbst wurde drei Monate später nach Theresienstadt verschleppt. Dort verstarb er im Herbst 1942. Nur der Sohn Hugo überlebte das NS-Regime schwer gesundheitlich geschädigt ebenfalls in Theresienstadt.

"

Literatur

Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2015

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jude
Deportiert am: 21.07.1942
Deportiert nach: Theresienstadt

Stolperstein

  • Verlegt am 27.11.2006
  • Adresse: Bochumer Landstr. 353
  • Stadtteil: Freisenbruch
  • Steinlage: Link zum Kartenportal