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Stolperstein "Margarethe Isaack geb. Kamp"
Vita
Biographie überarbeitet 2024 durch:
Eheleute Hülskemper-Niemannn
Margarethe Isaack
„Dann haben wir Abendbrot gekriegt.“
Margarethe kommt am 10. Juni 1900 in Kupferdreh als Tochter des Schneidermeisters Louis Kamp und seiner Gattin Paula zur Welt. Nach der Hochzeit mit dem Geschäftsmann Siegfried Isaack zieht sie als junge Frau in das nahegelegene Steele. 1926 wird die Tochter Ruth geboren. Ein ehemaliger Angestellter der Isaacks erinnert sich später daran, dass die Isaacks sehr großzügig waren: „Wenn ich abends lange fuhr, dann sagten die Isaacks: Geh rauf. Wir haben ja eine Köchin hier. Die soll mal zum Kühlschrank gehen. Dann haben wir Abendbrot gekriegt. Die Leute waren sehr gut. Nicht dass wir getreten wurden.“
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme muss Margarethe Isaack erleben, dass das eigene Geschäft und das Haus an der Kaiser-Wilhelm-Straße enteignet werden. Ihr Vater Louis emigriert 1935 ins benachbarte Holland. Margarethe stellt 1936 bei der Gestapo einen Antrag auf "Ausstellung eines Reisepasses für das In- und Ausland", um ihren Vater zu besuchen. Dieser Antrag wird mit Hinweis auf Vorwürfe wegen Steuerhinterziehung abgelehnt und eine heimliche Postkontrolle angeordnet. Nach dem Novemberpogrom, bei dem die gesamte Einrichtung zerstört bzw. geplündert wird, muss sie mit ihrem Mann in das "Judenhaus" Ruhrstraße 14 (heute Grendtor 14) umziehen. Im April 1942 wird sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter nach Izbica verschleppt und kommt dort oder in einem der in der Nähe liegenden Vernichtungslager ums Leben.
Literatur
Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2015 und 2024
Grund der Verfolgung
Deportiert am: 22.04.1942
Deportiert nach: Izbica
Stolperstein
- Verlegt am 04.03.2010
- Adresse: Kaiser-Wilhelm-Str. 4
- Stadtteil: Steele
- Steinlage: Link zum Kartenportal