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Stolperstein "Heinz Holländer"
Gestorben am 11.06.1942 in Groß-Rosen (nähe Breslau)
Vita
Biographie überarbeitet 2024 durch:
Eheleute Hülskemper-Niemannn
Heinz Holländer
„Er soll in seiner Wohnung arische Mädchen gehabt haben.“
Heinz Holländer kommt am 12. April 1903 in der Kleinstadt Steele als erster Sohn des Ehepaars Max und Elli Holländer an der Berliner Straße (heute Bochumer Straße) zur Welt. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Harry und den Eltern ziehen sie später in die schöne Königstraße (später Alte Zeilen). Heinz arbeitet in den zwanziger Jahren als Kinovorführer. Er heiratet eine Nicht-Jüdin und tritt 1929 zum altkatholischen Glauben über.
Unmittelbar nach den Nürnberger Rassegesetzen im September 1935 wird er Opfer einer nachbarschaftlichen Denunziation. Man wirft ihm "Rassenschande" vor und verurteilt ihn 1936 zu sechs Monaten Haft. Außerdem wird er im berüchtigten antisemitischen Hetzblatt "Der Stürmer" mit Bild als "Rasseschänder" der Öffentlichkeit vorgeführt. Nach seiner Haftentlassung gelingt ihm 1937 die Flucht ins benachbarte Holland. Nach dem nationalsozialistischen Überfall gerät er 1940 wieder in Gefangenschaft, wird wegen Verstoßes gegen das "Heimtücke Gesetz" zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und danach in "Schutzhaft" genommen. Die Gestapo veranlasst im September 1940 seine Einweisung in das Konzentrationslager Sachsenhausen bzw. das Außenlager Groß-Rosen in Niederschlesien. Alle drei Monate wird die Haft verlängert. Am 17. Juni 1942 teilt die Gestapostelle Düsseldorf der Außendienststelle in Essen und der Ehefrau von Heinz Holländer mit, dass Heinz Holländer "am 11.6.1942 bei der Flucht aus dem Lagerbereich erschossen" wurde.
Literatur
Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2015 und 2024
Grund der Verfolgung
Deportiert am: 31.08.1940
Deportiert nach: Sachsenhausen
Stolperstein
- Verlegt am 28.04.2015
- Adresse: Alte Zeilen 18
- Stadtteil: Steele
- Steinlage: Link zum Kartenportal