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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Kurt Stern"

Geboren am 15.02.1934

Vita

Biographie überarbeitet 2024 durch:
Eheleute Hülskemper-Niemannn

Kurt Stern

„Er ist auch ein großer Naturfreund.“

Kurt wird als erstes Kind des Ehepaars Wilhelm und Gertrud Stern, geb. Fultheim, am 15. Februar 1934 in Essen-Steele geboren. Sein kurzes Leben ist also ausschließlich von der NS-Zeit und der Entrechtung der Juden in Deutschland geprägt. Er wächst im elterlichen Haus an der Bochumer Straße 6 in Steele auf, zunächst mit seinen Eltern und mit dem Großvater Sally Stern. Er dürfte sich gefreut haben, dass die anderen Großeltern Max und Mathilde Fultheim ebenfalls nach Essen ziehen. Es ist sicher, dass er nicht in eine öffentliche „reguläre“ Schule geht.

Seine Großmutter Mathilde Fultheim schreibt in einem Brief an ihren ausgewanderten Sohn über den mittlerweile siebenjährigen Enkel: „Kurt ist auch groß geworden, aber noch nicht dicker. Er geht im 2. Jahr in Essen zur Schule und lernt gut. In etwa ist er Dir, lieber Manfred, nachgeschlagen, er ist auch ein großer Naturfreund.“ Etwa eineinhalb Jahre geht er also noch zur jüdischen Volksschule in Essen. Seine Eltern bemühen sich spätestens seit 1938 intensiv um Ausreisemöglichkeiten für die Familie und die Großeltern von Kurt. Alle Versuche scheitern. Im Dezember 1939 bekommt der fünfjährige Kurt eine kleine Schwester. Ein Foto zeigt Kurt mit dem Baby auf dem Arm.

Die Sterns und die Fultheims leben noch fast zwei weitere Jahre weitgehend isoliert in ihrem ehemaligen Haus. Es gibt aber doch noch Kontakt zu einer Familie. Eine Familie, die im Hause der Sterns zur Miete wohnt, hat ebenfalls ein kleines Mädchen. Christine Verhoeven stellt später der Alten Synagoge Essen Fotos zu Verfügung. Sie zeigen die Nachbarin als kleines Mädchen im Spiel mit dem etwa fünf- bzw. sechsjährigen Kurt.

Im November 1941 wird der siebenjährige Kurt mit seinen Eltern und seiner noch nicht einmal zweijährigen Schwester Judis nach Minsk deportiert und ermordet.

Literatur

Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2015 und 2024

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jude
Deportiert am: 10.11.1941
Deportiert nach: Minsk

Stolperstein