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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Max Mayer"

Geboren am 02.10.1892

Vita

"Max Mayer wurde im Jahre 1892 als viertes Kind des Metzgermeisters Carl Mayer und seiner Frau Sara in Freisenbruch geboren. Wie zwei seiner Brüder erlernte auch Max das Metzgerhandwerk und arbeitete viele Jahre als Geselle und dann als Meister im väterlichen Betrieb mit. Im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Alfred machte er sich nicht selbstständig. Eine Nachbarin erinnerte sich später, dass die Söhne von Carl Mayer mit den „Freisenbrucher Jungs“ am Wochenende zur Zeche Heintzmann gingen und in der Waschkaue warme Würstchen und Brötchen aßen.

In der NS-Zeit erlitt Max in extremer Form staatliche Repressalien und Denunziationen. Er wurde am 10. November 1938 verhaftet und in das KZ Dachau verbracht. Er war „Frontkämpfer und Inhaber des Gross E.K. II und des Ehrenkreuzes für Frontkämpfer“. Nach fast fünf Wochen wurde er entlassen. Im November 1939 zeigte ihn der zuständige Freisenbrucher Ortsgruppenleiter der NSDAP bei der Gestapo an. Er beschuldigte ihn, dass er „jeden Samstagfrüh eine Fahrkarte zur Stadt Kleve löst. Da es sich hier um die nächste Nähe der holländischen Grenze handelt, ist der Verdacht, dass hier etwas nicht stimmt, nicht unbegründet. Ich bitte daher um Überwachung des Juden Mayer.“ Kurze Zeit später legte der Ortsgruppenleiter „mit Erfolg“ nach: Seine Anzeige gegen Max, dass dieser in seinem ehemals eigenen, inzwischen arisierten Betrieb noch weiter arbeitete und als Gegenleistung Wurstpakete erhielt, führte zu einer sechswöchigen Gefängnisstrafe. Nach Ablauf der Haft fragte die Gestapo-Außenstelle Essen bei der Leitstelle Düsseldorf nach, ob man Mayer, der inzwischen im Laurentius-Krankenhaus lag, nach „seiner Wiederherstellung in Schutzhaft (nehmen) soll. […] Er hat von 1914 bis 1918 am Weltkrieg teilgenommen und wurde in den Jahren 1915 und 1916 zweimal durch Brust- und Beinschuss verwundet. […] Mayer beabsichtigt auszuwandern, sobald sich eine Gelegenheit bietet.“ Nur aufgrund der Tatsache, dass er nicht „arbeits- und lagerhaftfähig“ war, entging er einer anschließenden ""Schutzhaft"".

Zusammen mit seinem Vater Carl musste er erleben, wie am 22. April fast seine ganze Verwandtschaft aus der auch als ""Judenhaus"" bezeichneten Wohnung nach Izbica deportiert wurde. Carl und Max Mayer wurden eine Woche später in das Barackenlager Holbeckshof am Rande von Steele eingewiesen. Nach der nächsten großen Deportation am 21. Juli 1942, der auch sein 80-jähriger Vater Carl zum Opfer fiel, wirde Max Mayer zwangsweise in ein Judenhaus an der Hindenburgstraße in der Essener Innenstadt umgesiedelt, bevor er als letzter Steeler Jude am 1. März 1943 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet wurde. "

Literatur

Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2015

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jude
Deportiert am: 01.03.1943
Deportiert nach: Auschwitz

Stolperstein

  • Verlegt am 27.11.2006
  • Adresse: Bochumer Landstr. 353
  • Stadtteil: Freisenbruch
  • Steinlage: Link zum Kartenportal