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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Emilie Bukofzer geb. Mathias"

Geboren am 30.06.1885

Vita

"Emilie Bukofzer wurde am 30. Juni 1885 als Tochter der Eheleute Mathias in Borgentreich (Kreis Höxter) geboren. Sie heiratete kurz vor dem Ersten Weltkrieg den Geschäftsmann Sally Bukofzer, zog nach Steele an die Chausseestraße (später Hansastraße), wo ihr Mann das renommierte Textilgeschäft ""Kaufhaus Moritz Coppel"" übernahm. Emilie gebar zwei Kinder: Enst (geboren 1915) und Hilde Rosa (geboren 1919). Nach Zeitzeugenaussagen war Frau Bukofzer sehr aktiv in der Sozialarbeit der jüdischen Gemeinde in Steele.

Nach 1933 musste sie sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Ihr Sohn zog zunächst nach Berlin, emigrierte dann im Jahre 1937 nach Kolumbien. Die Tochter Hilde Rosa ging ebenfalls nach Berlin, konnte aber nicht mehr auswandern. Emilie Bukofzer musste die furchtbaren Zerstörungen in der eigenen Wohnung und im Geschäft im November 1938 mitansehen. Eine Zeitzeugin und Nachbarin erinnerte sich: „Das Bukofzer-Geschäft war im Erdgeschoß und im 1. Stock. Wie die das Klavier kaputtgehauen haben [...] mit dicken Hämmern [...] Man hat ja gezittert [...] Nach der Kristallnacht, da hatte man Angst, ich wäre da nicht mehr hingegangen [...] Das Verhältnis, das war dann gestört, die sagten nichts und man selbst sagte dann auch nichts. Da war eine Spannung.“ Ihren Mann Sally verhaftete die Gestapo und inhaftierte ihn zwei Wochen lang im Essener Polizeigefängnis. Im Jahre 1939 wurden die Bukofzers aus dem eigenen Haus vertrieben. Bis 1942 wohnten sie mit anderen Steeler Juden im ""Judenhaus"" an der Ruhrstraße 14 (heute Grendtor 14). Von dort wurde sie mit ihrem Mann, ihrer Tochter Hilde und vielen anderen Essener Juden im April 1942 nach Izbica deportiert. Hier oder in einem der in der Nähe errichteten Vernichtungslager wurde sie ermordet.

"

Literatur

Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2015

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jüdin
Deportiert am: 22.04.1942
Deportiert nach: Izbica

Stolperstein