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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Ernst Steilberger"

Geboren am 20.06.1897

Vita

"Ernst wurde als sechstes von zehn Kindern des Ehepaars Salomon und Regina Steilberger in Steele geboren. 1896 führte das Adressbuch Salomon Steilberger als „Lumpenhändler“ an der Kaiserstraße auf. Er erwarb das Haus Grendtor 25 (ehemals Ruhrstr. 18, dann Ruhrstr. 25) um die Jahrhundertwende und betrieb im Hof einen Eisenhandel. Im Erdgeschoss führte die Familie außerdem bis November 1938 ein Tabakwarengeschäft. Es ist anzunehmen, dass sowohl der Altwaren- als auch der Tabakwarenhandel eine gemeinsame Aufgabe der Großfamilie war, zumal der Vater Salomon bereits 1914 starb. Nach Angaben von Zeitzeugen arbeiteten die Brüder schwer. Kleine Händler brachten das Altmaterial auf den Hof, wo es sortiert und dann mit Hand- bzw. Pferdewagen zur Bahn gebracht wurde. Nach dem Tod der Mutter im Jahre 1930 waren anscheinend die Brüder Hermann und Ernst Eigentümer und Hauptbetreiber der beiden Geschäfte.

Beim Pogrom 1938 wurde Ernst Steilberger am 10. November festgenommen und in das Polizeigefängnis Essen verbracht. Die Gestapo überführte ihn im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Hermann am 16. November 1938 in das KZ Dachau. Erst nach dreieinhalb Monaten entließ man ihn am 1. März 1939. Mit seinen Brüdern Hermann und Emil wohnte er dann noch drei Jahre im elterlichen Haus, das allerdings mittlerweile enteignet war. Zwei seiner Geschwister konnten vor dem Krieg noch emigrieren. Zwei weitere Brüder lebten in Herne und wurden von dort im Januar 1942 nach Riga deportiert und ermordet. Am 22. April 1942 verbrachte die Gestapo Ernst, seinen Bruder Hermann und die Familie seiner Schwester Helene Spingelt nach Izbica. Auf einer Postkarte, die Helene Marcus nach der Ankunft in Izbica schrieb (vgl. Stolperstein Helene Marcus, Nr. 225), werden die Steilberger erwähnt: ""Steilb. und Neum. (gemeint ist das Ehepaar Neumark) machen sich eine Wohnung fertig 1/4 Stunde von uns."" Wo und wann Ernst Steiberger ermordet wurde, lässt sich nicht klären.

"

Literatur

Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2015

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jude
Deportiert am: 22.04.1942
Deportiert nach: Izbica

Stolperstein