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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Rosa Katzenstein geb. Bachenheimer"

Geboren am 10.08.1877

Vita

"Rosa Bachenheimer wurde in Kirchhain/Hessen geboren. Mit ihrem Mann August hatte sie zwei Kinder: Margarethe (geboren 1901) und Hans (geboren 1905). Nach einigen Jahren in Steinheim zog sie mit der Familie im Jahre 1908 nach Steele. Etliche Zeitzeugen berichten, dass Rosa Katzenstein zusammen mit ihrem Gatten ""der Mittelpunkt der jüdischen Gemeinde in Steele war."" Sie bewohnten in der Ruhrstraße (heute Grendtor, neue Bebauung) eine große sechsräumige Wohnung in der ersten Etage, die großzügig eingerichtet war. Eine nicht-jüdische Zeitzeugin, die einige Jahre vor Beginn der NS-Zeit die jüdische Volksschule in Steele besuchte, kannte die Familie gut: „Da musste ich mal hin. Da sah ich an einer Wand so viele Töpfe hängen. ,Da staunst du, Else, wie viele Kochtöpfe ich habe. Eine Reihe für Fleischwaren und eine Reihe für Milch, Kartoffeln, Gemüse.‘ Die hat mir das so gerne erklärt. [… ] Die Katzensteins hatten eine große Etagenwohnung an der Ruhrstraße in der ersten Etage. Frau Katzensein war viel kleiner als er. Sie war liebevoll.“

Bereits in den ersten Jahren der NS-Zeit litt sie unter der zunehmenden Ausgrenzung. Ein vorläufiger negativer Höhepunkt waren die Ereignisse im November 1938. Wenige Tage vor dem Pogrom wurde ihre Tochter mit ihrer Familie aus Soest vertrieben. Am 10. November 1938 suchten die Verfolger die Wohnung der Katzensteins auf. Eine nicht-jüdische Zeitzeugin, die auf der anderen Straßenseite wohnte, erinnerte sich später: ""Es klirrte auf einmal und meine Mutter ging raus und guckte. Aus einem Zimmer, das über der Haustür lag, da hatten die Katzensteins ihr Vorratszimmer, da haben die die Weckgläser durchs Fenster geschmissen."" Noch schlimmer dürfte sie die Verhaftung ihres Mannes und ihres behinderten Sohnes getroffen haben. Während ihr Mann nach 11 Tagen aus dem Polizeigefängnis Essen entlassen wurde, verbrachte die Gestapo den 33-jährigen Hans trotz seiner Behinderung in das KZ Dachau, von wo er erst nach vier Wochen zurückkehrte.

Im Jahre 1939 mussten die Katzensteins Steele verlassen und zogen nach Essen in das ""Judenhaus"" Lindenallee 61. Von hier wurde die Familie Katzenstein im April 1942 nach Izbica deportiert. Aus einem der seltenen Briefe, die aus dem Ghetto in Izbica haerusgeschmuggelt werden konnten, lässt sich ablesen, dass sie im August 1942 noch lebten. Im Herbst 1942 wurde das Ghetto vollständig liquidiert und alle Bewohner ermordet.

"

Literatur

Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2015

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jüdin
Deportiert am: 22.04.1942
Deportiert nach: Izbica

Stolperstein