Anreise/Anfahrt
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Stolperstein "Aron Leib Steuer"
Gestorben am 07.08.1942 in Dachau
Vita
Aron Leib Steuer, geboren am 21. November 1900 in Dzwiniacz in Galizien (heute: Salischtschyky, Republik Ukraine) zog 1922 von Oberhausen nach Essen. Am 9. Februar 1927 heiratete er Klara Fahn. Das Ehepaar bekam die drei Töchter Dora (geb. 1927), Berta (geb. 1929) und Taube (geb. 1936). Aron Leib Steuer war als selbständiger Textilvertreter in Essen tätig. Die Familie wohnte zunächst am Gänsemarkt, dann in der Viehoferstraße und ab 1931 in der Turmstraße 17. Aufgrund einer Erkrankung hielt sich Klara Steuer ab Mai 1938 in verschiedenen Heil- und Pflegeanstalten auf, bevor sie im Februar 1941 als eines der ersten Jüdischen Euthanasieopfer ermordet wurde. Klara und Aron Leib Steuers Töchter Dora und Berta lebten laut Meldekarte ab 15. Juni 1938 im "Israelitischen Waisenhaus" Dinslaken, Taube ab 29. Juni 1938 im Israelitischen Kinderheim Köln. In der Reichspogromnacht wurde das Dinslakener Kinderheim zerstört und die Kinder kamen nach Köln. Im Dezember 1938 wurden auch Kinder aus Köln in einem ersten "Kindertransport" nach Belgien gebracht. Dora und Berta Steuer gelangten mit Hilfe einer US-Amerikanerin von der südfranzösischen Riviera aus bereits Anfang der 1940er Jahre in die USA, wo sich Dora, Berta (später: Betty) und Taube (später: Antoinette) erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wiedertrafen. Alle drei lebten später in den USA.
Am 28.Oktober 1938 wurde Aron Leib Steuer nach Polen (Bentschen/Zbaszyn) abgeschoben. Laut Meldekarte kehrte er am 4. Mai 1939 nach Essen zurück und wohnte im Gänsemarkt 32, ab dem 8. September 1939 in der II. Weberstraße 8 (heute: Gerswidastraße), einem "Judenhaus". Für den Oktober ist seine "Abmeldung" (Verhaftung) nach Dachau in der Meldekarte vermerkt. Im Gedenkbuch des Bundesarchivs ist sein Leidensweg wie folgt dokumentiert: Bis zum 13. März 1942 Konzentrationslager Buchenwald, vom 13. März 1942 bis zum 20. Juli 1942 Konzentrationslager Ravensbrück und vom 22. Juli 1942 bis zum Tag seiner Ermordung am 7. August 1942 im Konzentrationslager Dachau.
Vergleiche Stolperstein 30
Literatur
Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv; Gedenkbuch Bundesarchiv; Yad Vashem; Informationen der Gedenkstätte Hadamar; Anne Prior: "Geben Sie diese Kinder nicht auf!" Kindertransport nach Belgien und die Schicksale der Bewohner des Israelitischen Waisenhauses Dinslaken 1938–1945, Essen 2015
Grund der Verfolgung
Deportiert am: 01.10.1939
Deportiert nach: Dachau
Stolperstein
- Verlegt am 21.11.2016
- Adresse: Turmstr. 17
- Stadtteil: Westviertel
- Steinlage: Link zum Kartenportal