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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Siegfried Isaack"

Geboren am 12.09.1896
Gestorben am 22.04.1942 in Izbica

Vita

Siegfried Isaack wurde als ältester Sohn der Eheleute Moses und Berta Isaack (geb. Perlstein) in Steele geboren. Siegfried heiratete Margarethe Kamp aus Kupferdreh. Das Ehepaar hatte eine Tochter. Ruth wurde 1926 geboren. Als der Vater Moses Isaack Anfang März 1928 starb, erschienen Todesanzeigen der Familie, der Synagogengemeinde Steele, aber auch des Kriegervereins 1863 Steele, des Steeler Männergesangsvereins und des „Pohlbörgervereins“ Steele. Sie gedachten ihres langjährigen Mitglieds und zeigten, dass Moses Isaack in der Kleinstadt beliebt und integriert war. So forderte der Kriegerverein von seinen Mitgliedern: „Anzug: Mütze, Orden und Ehrenzeichen. Beteiligung ist Ehrenpflicht.“ Der Pohlbörgerverein verfasste seine Anzeige warmherzig in „Steeler Platt“. Siegfried führte das Haushaltwarengeschäft zunächst erfolgreich bis zu Beginn der NS-Zeit.

Auch wenn die Reaktionen auf den Tod des Vaters darauf hindeuteten, dass die Isaacks im Stadtteil akzeptiert waren, setzte direkt nach Januar 1933 ein massiver Druck vonseiten der Behörden, aber auch von missgünstigen Nachbarn bzw. Mitarbeitern ein. So wurde Siegfried Isaack in den Jahren 1936/37 aufgrund von Denunziationen wegen angeblicher Steuerhinterziehung der Prozess gemacht und sein Geschäft "behördlicherseits" geschlossen. In der Pogromnacht im November 1938 wurde die Wohnungseinrichtung der Isaacks teilweise geplündert, teilweise zerstört. Siegfried selbst wurde drei Wochen im Polizeigefängnis Essen inhaftiert, obwohl er das "Ehrenkreuz für Frontkämpfer und die Ehrenurkunde für Freikorpskämpfer" vorweisen konnte. In der Folgezeit verlor er das Geschäft, Haus und Grundstück durch "Arisierung". 1940 musste die Familie ihr eigenes Haus verlassen und in das "Judenhaus" Ruhrstraße 14 (heute Grendtor 14) umziehen. In dieser Zeit wurde Siegfried wie fast alle jüdischen Männer zur Zwangsarbeit herangezogen.

Gemeinsam mit seiner Frau, seinem Bruder Bruno und seiner Tochter Ruth wurde er im April 1942 nach Izbica deportiert. Hier verlieren sich die Spuren der Familie.

Literatur

Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2015

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jude
Deportiert am: 22.04.1942
Deportiert nach: Izbica
Bemerkung:
Keine weitere Daten bekannt

Stolperstein

  • Verlegt am 04.03.2010
  • Adresse: Kaiser-Wilhelm Str. 4
  • Stadtteil: Steele
  • Steinlage: Link zum Kartenportal