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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Siegfried Isaack"

Geboren am 12.09.1896
Gestorben am 22.04.1942 in Izbica

Vita

Biographie überarbeitet 2024 durch:
Eheleute Hülskemper-Niemannn

Siegfried Isaack

„Durch eine Vertrauensperson habe ich in Erfahrung gebracht, dass der jüdische Kaufmann Steuerhinterziehungen begangen haben soll.“

Siegfried Isaack wird als ältester Sohn der Eheleute Moses und Berta Isaack am 12. September 1896 in Steele geboren. Siegfried heiratet Margarethe Kamp aus Kupferdreh. Das Ehepaar bekommt 1926 eine Tochter. Als der Vater Moses Isaack Anfang März 1928 stirbt, erscheinen Todesanzeigen der Familie, der Synagogengemeinde Steele, aber auch des Kriegervereins 1863 Steele, des Steeler Männergesangsvereins und des „Pohlbörgervereins“ Steele. Sie gedenken ihres langjährigen Mitglieds und zeigen, dass Moses Isaack in der Kleinstadt beliebt und integriert ist. So fordert der Kriegerverein von seinen Mitgliedern: „Anzug: Mütze, Orden und Ehrenzeichen. Beteiligung ist Ehrenpflicht.“ Der Pohlbörgerverein verfasst eine Anzeige warmherzig in „Steeler Platt“. Siegfried führt das Haushaltwarengeschäft zunächst erfolgreich bis zu Beginn der NS-Zeit weiter.

Auch wenn die Reaktionen auf den Tod des Vaters darauf hindeuten, dass die Isaacks im Stadtteil akzeptiert sind, setzt direkt nach Januar 1933 ein massiver Druck vonseiten der Behörden, aber auch von missgünstigen Nachbarn bzw. Mitarbeitern ein. So wird Siegfried Isaack in den Jahren 1936/37 aufgrund von Denunziationen wegen angeblicher Steuerhinterziehung der Prozess gemacht und sein Geschäft "behördlicherseits" geschlossen. In der Pogromnacht im November 1938 wird die Wohnungseinrichtung der Isaacks teilweise geplündert, teilweise zerstört. Siegfried selbst wird drei Wochen im Polizeigefängnis Essen inhaftiert, obwohl er das "Ehrenkreuz für Frontkämpfer und die Ehrenurkunde für Freikorpskämpfer" vorweisen kann. In der Folgezeit verliert er das Geschäft, Haus und Grundstück durch "Arisierung". 1940 muss die Familie ihr eigenes Haus verlassen und in das "Judenhaus" Ruhrstraße 14 (heute Grendtor 14) umziehen. In dieser Zeit wird Siegfried wie fast alle jüdischen Männer zur Zwangsarbeit herangezogen.

Gemeinsam mit seiner Frau, seinem Bruder Bruno und seiner Tochter Ruth wird er im April 1942 nach Izbica deportiert und in den folgenden Monaten ermordet.

Literatur

Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2015 und 2024

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jude
Deportiert am: 22.04.1942
Deportiert nach: Izbica
Bemerkung:
Keine weitere Daten bekannt

Stolperstein

  • Verlegt am 04.03.2010
  • Adresse: Kaiser-Wilhelm Str. 4
  • Stadtteil: Steele
  • Steinlage: Link zum Kartenportal