Skip to the navigation Skip to the content

Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Salomon Heilbrunn"

Geboren am 16.07.1887

Vita

Salomon Heilbrunn geboren im hessischen Oberaula ist seit 1914 im Adressbuch der Stadt Essen zu finden. Dort wird er noch mit der Berufsbezeichnung Reisender geführt. Ab 1915 betrieben Salomon Heilbrunn und seine Ehefrau Berta geb. Cahn in der Heinickestraße 65, wo sich auch ihre Wohnung befand, einen Bettfedernversand. Ein Jahr später lebte und arbeitete das Ehepaar in der Heinickestraße 79. Das Geschäft (Lager) umfasste zu diesem Zeitpunkt neben Bettfedern Manufakturwaren und Betten. Laut einer Werbeanzeige in der Essener Volks-Zeitung vom 11. März 1917 gehörten zum Warenangebot jetzt auch Stoffe. Während die Familie bis 1931 in der Heinickestraße wohnte, befanden sich die Geschäftsräume ab 1920 am Kopstadtplatz 23, ab 1932 am Pferdemarkt 6, Einzel- und Großhandelsgeschäft für Manufakturwaren mit etlichen Angestellten. 1931 zog das Ehepaar Heilbrunn mit seinen Kindern Marga, geb. 1915 und Günter, geb. 1919 in das eigene Haus in der Eduard-Lucas-Straße 42 (bis 1937: Wolfgangstraße). Das Haus Nr. 44 gehörte ebenfalls den Heilbrunns. In der Reichspogromnacht 1938 wurde ein Teil des Warenlagers zerstört, das Geschäft an eine nach 1945 nicht mehr zu ermittelnde Firma verkauft, so die Aussage in der Wiedergutmachungshilfsakte im HdEG/Stadtarchiv. Im Handelsregister wurde am 13.2.1939 eingetragen, dass die Firma erloschen sei. Auch die Häuser Eduard-Lucas-Straße 42 (22.12.1938) und 44 mussten verkauft werden. Laut Zeugenaussagen hatte Salomon Heilbrunn infolge der Ereignisse der Reichspogromnacht einen Schlaganfall erlitten, der zur halbseitigen Lähmung führte. Bis Ende 1941 konnte das Ehepaar Heilbrunn noch in ihrem ehemaligen Haus wohnen bleiben, musste dann aber noch in das "Judenhaus" Emmastraße 57 umziehen, bevor sie am 21.7.1942 nach Theresienstadt deportiert wurden. Am 15.5.1944 erfolgte der Tranport von Theresienstadt nach Auschwitz, wo das Ehepaar ermordet wurde, wahrscheinlich noch am Tag der Ankunft.

Die Tochter Marga besuchte die Luisenschule bis 1931 und bis 1932 die höhere Handelsschule in Essen. Anschließend war sie im elterlichen Geschäft tätig. Der Berufswunsch, Auslandskorrespondentin, sollte durch Auslandsaufenthalte zwecks Sprachenlernen in England, Frankreich und Spanien verwirklicht werden. Deshalb ging Marga Heilbrunn Anfang 1933 nach England, musste aber aufgrund der sich für das Unternehmen des Vaters verschlechternden wirtschaftlichen Verhältnisse Anfang 1934 nach Essen zurückkehren. 1936 emigrierte sie nach England und heiratete dort 1938 Harald Blumenthal, geb. 28.9.1916, später Blake aus Essen (Eltern: Claire geb. Middendorf (Nichtjüdin) und Gustav Blumenthal). Marga und Harald kannten sich bereits aus Essen. Aus der Ehe gingen die Töchter Yvonne und Juliet hervor.

Sohn Günter (später: Chay Havron) besuchte nach der jüdischen Volksschule das Helmholtz-Gymnasium, das er mit der mittleren Reife 1935 verlassen musste, obwohl er Abitur machen wollte um Tiermedizin zu studieren. Zur Vorbereitung der Auswanderung nach Palästina besuchte er ab 1935 (s. Meldekarte) das Landwerk Halbe/Teupitz in Brandenburg, laut Wiedergutmachungshilfsakte erst ab Juli 1938 bis zur Zerstörung in der Reichspogromnacht. Günter Heilbrunn kehrte nach Essen zurück, und emigrierte Anfang 1939 nach Palästina.

Literatur

Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv; und Informationen der Familie

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jude
Deportiert am: 21.07.1942
Deportiert nach: Theresienstadt

Stolperstein

  • Verlegt am 05.07.2017
  • Adresse: Edurd-Lucas-Str. 42
  • Stadtteil: Rüttenscheid
  • Steinlage: Link zum Kartenportal