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Stolperstein "Alfred Hitz"
Gestorben am 04.07.1935 in Gefängnis Duisburg
Vita
Alfred Hitz wurde als ältestes von 7 Kindern am 21. Juni1908 in Essen geboren. Zehn Jahre später zog die Familie nach Duisburg-Rheinhausen. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete er bis zu seinem 16. Lebensjahr in der Landwirtschaft. Anschließend wurde er Bergmann auf der Schachtanlage Diegardt-Mevissen in Rheinhausen. Er wurde Mitglied der SPD und des "Alten Bergarbeiterverbandes", später war er im "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold" aktiv. Nach dem 30. Januar 1933 arbeitete er weiter für die inzwischen verbotene SPD und gehörte zu einer Gruppe von Sozialdemokraten um Hermann Runge, Leiter der illegalen SPD-Bewegung im Ruhrgebiet und am linken Niederrhein. Die Gruppe baute u. a. einen Kurierdienst zwischen denNiederlanden und dem Niederrhein auf, um Informationsmaterial der SPD nach Deutschland zu schmuggeln und unter den Parteimitgliedern und Sympathisanten zu verteilen. Im Zusammenhang mit den Verhaftungen anlässlich der illegalen Maifeier am 1. Mai 1935 in Essen-Werden wurde am 24. Juni 1935 auch Alfred Hitz von der Gestapo Duisburg verhaftet und verhört. Am 4. Juli 1935 sollte er in seiner Gefängniszelle ein schriftliches Geständnis verfassen. Der Text bricht ab, nachdem Alfred Hitz kurz seinen Lebenslauf niedergeschrieben hat und wird ergänzt durch die zynische Anmerkung eines Gestapo-Beamten: "Hitz begann mit vorstehendem Bericht in seiner Zelle am 4. Juli 1935 nach dem Morgenkaffee. Er hat dann vorgezogen sich zu erhängen, scheinbar, um nicht die von ihm in mündlicher Vernehmung genannten 8 weiteren Beschuldigten auch schriftlich angeben zu müssen." (Hans-Josef Steinberg). Seine Witwe Christine geb. Lepper beschreibt in einem Bericht über das Schicksal ihres Mannes, dass die Familie bei einer heimlichen Öffnung des Sarges, die Spuren der "unmenschlichen Behandlung", die Alfred Hitz während der Haft erleiden musste, feststellen konnte. Das Ehepaar hatte erst am 14. Juni 1935 geheiratet und wohnte seit dem 21. Juni in der gemeinsamen Wohnung in der Karolinenstraße (heute: Vöcklinghauser Straße).
Literatur
Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv/Archiv Ernst Schmidt; Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv; Hans-Josef Steinberg: Widerstand und Verfolgung in Essen 1933-1945, Hannover 1969, S. 79, 187.
Grund der Verfolgung
Deportiert am: 24.06.1935
Deportiert nach: Verhaftet, gefoltert
Stolperstein
- Verlegt am 19.12.2017
- Adresse: Vöcklinghauser Straße 15
- Stadtteil: Rüttenscheid
- Steinlage: Link zum Kartenportal