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Stolperstein "Margarethe Loewenstein geb. Katzenstein"
Vita
Biographie überarbeitet 2024 durch:
Eheleute Hülskemper-Niemannn
Margarethe Loewenstein
„Wo du hingehst, will ich auch hingehen.“
Margarethe wird am 18. September 1901 in Steinheim/Westf. als Tochter des Ehepaars August und Rosa Katzenstein geboren. Mit ihren Eltern und ihrem Bruder Hans zieht sie 1908 nach Steele und wohnt dort in der Ruhrstraße (heute Grendtor). Margarethe besucht in Steele das Lyzeum und absolviert anschließend eine Ausbildung als Kindergärtnerin und Säuglingsschwester. Sie heiratet 1926 den ein Jahr älteren Rudolf Loewenstein, der ebenfalls aus Steele stammt. An die Hochzeit erinnert sich viele Jahrzehnte später eine Zeitzeugin: „Bei der Trauung habe ich ein Trauungslied gesungen: Wo du hingehst, da will ich auch hingehen. Es war in der Synagoge.“ Das damals etwa 12-jährige Mädchen kennt Margarethe Katzenstein von einigen Veranstaltungen, bei denen sie auf dem Klavier von der jungen musikalisch sehr begabten Frau begleitet wird.
Das junge Paar lässt sich nach der Hochzeit in der westfälischen Stadt Soest nieder, wo ihr Mann eine Arztpraxis eröffnet. Dort werden ihre beiden Kinder Klaus Martin und Clara geboren. Margarethe arbeitet in der Praxis ihres Mannes mit.
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme folgen Jahre der zunehmenden gesellschaftlichen Isolation und des wirtschaftlichen Abstiegs. Am 7. November 1938 zieht die Familie Loewenstein nach Steele, wo sowohl Rudolfs Vater als auch Margarethes Eltern und ihr behinderter Bruder leben. In dem Haus des Schwiegervaters Dr. Josef Loewenstein muss die Familie während des Novemberpogroms die vollständige Zerstörung der Wohnung erleben. Margarethe Loewenstein steht trotz der Bespitzelung durch Nachbarn mit einer nichtjüdischen Familie in Kontakt. Aus einer Gestapo-Verhör mit dem Nachbarn geht hervor, dass Frau Loewenstein „ab und zu in meine Wohnung kommt und übriggebliebenes Essen hereinbringt, um es nicht umkommen zu lassen.“ Der Kriminalbeamte hält in seinem Bericht vom 9. Dezember 1939 fest: „Dass ein intimer Verkehr zwischen Ariern und Juden in diesem Haus stattgefunden hat, steht nunmehr ohne Zweifel fest."
Die Auswanderungspläne der Familie scheitern in den folgenden Jahren. Am 22. April 1942 wird Margarethe Loewenstein mit ihrem Mann und ihren Kindern nach Izbica deportiert und kommt wahrscheinlich im Herbst 1942 kommt wahrscheinlich im Herbst 1942 bei der Auflösung des Lagers ums Leben.
Literatur
Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2015 und 2024
Grund der Verfolgung
Deportiert am: 22.04.1942
Deportiert nach: Izbica
Stolperstein
- Verlegt am 27.11.2006
- Adresse: Alte Zeilen 22
- Stadtteil: Steele
- Steinlage: Link zum Kartenportal