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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Wolfgang Pelz (Zeev Peled)"

Geboren am 06.04.1922

Vita

Wolfgang Pelz wurde am 6. April 1922 in Essen als Sohn von Martin und Erna Pelz geb. Wolff geboren. Der Vater, gelernter Lokomotivführer, war Inhaber der Elektro-Installationsfirma „Schreiber & Pelz“ in der Vereinstraße 27. Ab 1931 wohnte die Familie in der Maxstraße 24. Laut Wiedergutmachungshilfsakte besuchte Wolfgang Pelz von Ostern 1928 bis 1932 die jüdische Volksschule und anschließend bis Ostern 1936 die Humboldtschule in Essen, die er aufgrund des wachsenden antisemitischen Drucks vor Erreichen des Abiturs verlassen musste. Sein ursprünglicher Ausbildungswunsch war Elektrotechnik zu studieren und Diplom-Ingenieur zu werden, um die Firma seines Vaters weiterzuführen. Von 1936 bis zu seiner Verhaftung am 10. November 1938 nach der Reichspogromnacht machte er im Unternehmen seines Vaters eine Ausbildung als Vorbereitung für ein späteres Studium. Nach der Entlassung aus der "Schutzhaft" in Dachau emigrierte er am 31. Dezember 1938 über Triest nach Palästina.

"Als Teenager erreichte er selbständig den Kibutz Jagur und besuchte dort die lokale Schule.

Nach ein paar Jahren trat er der hebräischen Transport Einheit der Britischen Armee bei und diente einige Jahre hauptsächlich in der westlichen Wüste und in Italien.

Nach Kriegsende erhielt er die Mitteilung, dass seine Eltern nicht zu den zurückgekehrten Juden gehörten. Er änderte daraufhin seinen Namen ins Hebräische, wurde Zeev Peled und über seine deutsche Vergangenheit wurde nicht mehr gesprochen.

Im Kibutz Jagur hatte er Ofrah, ein israelisches Mädchen, zur Freundin. Während seines Kriegseinsatzes verständigte er sich mit ihr in Briefen, die für Beide übersetzt werden mussten.

Am 15.8.1946 heirateten Zeev und Ofrah.

1948 wurde der Staat Israel gegründet und kurz danach wurde seine Tochter Yael geboren. 4 Jahre später kam seine Tochter Talia auf die Welt.

Zeev Peled trat in die israelische Verteidigungs Armee ein und nahm aktiv teil an den Herausforderungen des neuen Staates Israel in dieser Zeit.

Er war ein achtsamer Vater, der seine Familie schützen wollte vor seiner persönlichen Geschichte. Er hatte sehr wenige Habseligkeiten von seinen Eltern und erinnerte seine Kindheit als glücklich.

Jeden Tag entschied er sich für das Leben, Freude und Dankbarkeit.

Als Eltern setzten sich Zeev und Ofrah für die Vermittlung starker Werte ein, wie Ehrlichkeit, Bescheidenheit und Hingabe für das Heimatland.

Am 3.3.1990 starb Zeev Peled.

Wir pflegen seine Erinnerung und sein Vermächtnis."

Text: Yael Caspi & Talia Samuels (seine Töchter in Israel), (Tommer Samuels, sein einziger Enkelsohn im UK)

Übersetzt von Dagmar Günther

Literatur

Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv; Alte Synagoge Essen; Informationen von Wolfgang Pelz (Zeev Peled) und seinen Töchtern Yael Caspi und Talia Samuels.

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jude
Deportiert am: 31.12.1938
Deportiert nach: Palästina

Stolperstein