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Stolperstein "Franz Peter Weyl"
Gestorben am 20.03.1945 in Dachau
Vita
Franz Peter Weyl wurde am 29. Oktober 1917 als Sohn von Willi Weyl, geb. 14. Oktober 1880 in Bocholt, und seiner Ehefrau Gertrud geb. Löwenstein, geb. 27. Dezember 1892 in Iserlohn, in Essen geboren. Die Familie wohnte im eigenen Haus Kortumstraße 55. Franz Peter hatte noch drei Schwestern: Liesel (*1915), Gerda (*1921) und Thea (*1923). Der Vater war Inhaber der Westdeutschen Wäschefabrik Willy Weyl AG, die sich in der Freiligrathstraße 5-15 (heute: An St. Ignatius) befand, und Teilhaber der Wäschefabrik Fritz Mosse KG in Berlin. Die Wäschefabrik in Essen wurde 1937 verkauft. Willi Weyl arbeitete als Angestellter weiter in der Firma. Am 29. April 1938 floh Willi Weyl mit Frau und Töchtern in die Niederlande, wo er am 6. Dezember1938 verstarb. Gertrud Weyl starb am 13. Februar1956 in Amsterdam. Sie hatte mit ihren Kindern versteckt gelebt. Die jüngste Tochter Thea verh. Walvis wurde am 10. Juni1944 verhaftet, blieb bis zum 30. August 1944 im Gefängnis Hertogenbusch und wurde über Westerbork mit demselben Transport wie ihr Bruder nach Auschwitz gebracht, wo sie 1945 durch sowjetische Truppen befreit wurde. Gerda Weyl verh. Josephs ging 1947 in die USA.
Franz Peter Weyl besuchte nach der Volksschule ein Jahr das Goethe-Gymnasium in Essen, wurde aber bereits zu Ostern 1929 wegen schlechter schulischer Leistungen nicht versetzt und wechselte an eine höhere Privatschule, die er 1933 verließ. Von 1933 bis 1935 absolvierte er ein Volontariat bei der Pyjama-Fabrik Nobelt in den Niederlanden. Seine weitere berufliche Ausbildung erhielt er in Mannheim und Berlin, bevor er 1936 endgültig in die Niederlande übersiedelte und bis 1940 wieder bei der Firma Nobelt tätig war. Er lebte versteckt, wurde laut Wiedergutmachungsakte am 6. Juni 1944 aus seinem Versteck heraus verhaftet, nach Westerbork gebracht und am 3. September 1944 nach Auschwitz deportiert. Am 28. Januar1945 wurde er in Dachau, über Groß-Rosen kommend, eingeliefert und dort am 20. März 1945 ermordet.
Literatur
Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv; https://www.joodsmonument.nl/en/page/132700/franz-peter-weyl; Gedenkbuch Bundesarchiv; Yad Vashem
Bildnachweis Privatbesitz Helen Josephs
Weitere Fotos von Franz Peter Weyl: https://www.joodsmonument.nl/en/page/132700/franz-peter-weyl
Grund der Verfolgung
Deportiert am: 03.09.1944
Deportiert nach: Auschwitz über Westerbork
Stolperstein
- Verlegt am 08.12.2018
- Adresse: Kortumstraße 55
- Stadtteil: Rüttenscheid
- Steinlage: Link zum Kartenportal