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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Helene Vogel geb. Kosses"

Geboren am 20.06.1888

Vita

Helene Kosses, geb. am 20. Juni 1888 in Quakenbrück, heiratete am 1. März 1921 den aus Sprendlingen/Rheinhessen gebürtigen Sally Vogel in ihrer Heimatstadt. Sally Vogel, geb. am 24. April 1876 lebte zu diesem Zeitpunkt schon etliche Jahre in Essen und war als Reisender im Adressbuch geführt. Unter Berufsangabe finden sich Agenturen und Kaufmann. 1923 verzog das Ehepaar in die Berliner Straße 189, wo der Sohn Günther Vogel am 30. Juli 1925 geboren wurde. Sally Vogel starb bereits am 6. Oktober desselben Jahres. Helene Vogel machte sich dann, wie die Adressbücher der Jahre 1926 bis 1929 belegen, mit einem Lebensmittelgeschäft unter ihrer Wohnadresse selbstständig. Mit dem Umzug in die Franz-Arens-Straße 12 gab sie offensichtlich das Geschäft auf. Auf der Meldekarte ist unter Berufsangabe Hausmeisterin verzeichnet. Von 1932 bis 1936 wohnte Helene Vogel mit ihrem Sohn in der Annastraße 33, anschließend in der Max-Fiedler-Straße 21. Ende Dezember 1938 schickte sie ihren Sohn mit einem Kindertransport nach Holland. Dank einer Stelle als Haushaltshilfe bei einer englischen Familie konnte Helene Vogel am 13. Juni 1939 nach England ausreisen. Günther sollte mit einem Kindertransport von Holland nach England folgen. Leider war er auch nicht im letzten Transport am 14. Mai 1940. Ab dem 2. Mai 1942 war er verpflichtet den Judenstern zu tragen. Am 29. August 1942 wurde Günther Vogel verhaftet und in das Lager Westerbork gebracht. Die Deportation nach Auschwitz erfolgte am 31. August 1942. Laut Mitteilung des "Jewish Refugees Committee Manchester" ist Günther Vogel am 1. Januar 1943 ermordet worden, niederländische Informationen nennen den 26. Dezember 1942 als Sterbedatum. Helene Vogel erhielt erst am 1. Mai 1948 vom niederländischen Roten Kreuz die Nachricht vom Tod ihres Sohnes. Sie starb am 2. November 1978 in Manchester. Zeitweise lebte auch eine Schwester von Helene Vogel, Paula Kosses, geb. 19. Mai 1895 in Quakenbrück, mit im Haushalt der Familie. Sie war als selbstständige Vertreterin für Maßkorsetts tätig und emigrierte am 28. April 1939 nach England.

Vergleiche Stolpersteine 357

Literatur

Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv; Informationen Frau Ulla Holterhus, Bremen.

Bildnachweis Maria von Borries: Euer Name lebt - Zur Geschichte der Juden in der Region Bersenbrück, Bramsche 1997.

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jüdin
Deportiert am: 13.06.1939
Deportiert nach: England

Stolperstein

  • Verlegt am 08.12.2018
  • Adresse: Max-Fiedler Straß 21
  • Stadtteil: Südviertel
  • Steinlage: Link zum Kartenportal