Stolperstein "Ursula Blitzblum "

Hillel Blitzblum, geb. 23. Mai 1900 Glowno bei Lodz (Polen), als Sohn von Szmuel Icek (Issak) Blitzblum und Rajzala Rosa Najsztad, zog 1924 von Oberhausen nach Essen. Hier lebte auch sein Bruder Chiel Blitzblum. Hillel Blitzblum war von Beruf Bäcker, später findet sich in den Adressbüchern der Stadt Essen „Kaufmann“ als Tätigkeit. Am 10. Oktober 1929 heiratete er in Essen Sara Mandelbaum, geb. 14. November 1903 in Slomniki, Kreis Kielce (Polen). Einen Monat zuvor war bereits die gemeinsame Tochter Ursula geboren. Am 21. Mai 1935 folgte Sohn Friedrich. Die Familie wohnte zunächst in der Kastanienallee 38, dann in der Segerothstraße 20 und 25, bevor es 1935 wieder in die Kastanienallee ging, diesmal in das Haus Nr. 57. Das Ehepaar Blitzblum hatte dort auch ein kleines Geschäftslokal. Laut Zeugenaussagen, im Rahmen von Wiedergutmachung, handelte es sich um den Verkauf von neuer und gebrauchter Herrenkonfektion. Das Geschäft und die Wohnung wurden während des Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 schwer beschädigt und die Ware zerstört und entwendet. Im Zuge dieser Aktion wurde Hillel Blitzblum am 17. November 1938 verhaftet und nach Dachau gebracht. Seine Entlassung erfolgte erst am 26. Januar 1939. Wenige Tage danach zog die Familie offiziell in das Haus Frau-Bertha-Krupp-Str. 20, in die Wohnung eines Onkels von Sara Blitzblum, Samuel Mandelbaum, der sie auch finanziell unterstützte. Ein weiterer Umzug erfolgte drei Monate später am 4. März 1939 in das „Judenhaus“ Friedrich-Ebert-Str. 31 (damals: Schlageterstraße). Am 27. Oktober 1941 wurden Hillel, Sara, Ursula und Friedrich Blitzblum nach Litzmannstadt (Lodz) deportiert, von dort am 11. Mai 1942 nach Kulmhof (Chelmno) transportiert, wo die ganze Familie am 12. Mai 1942 ermordet wurde.

Grund der Verfolgung: Jüdin
Deportiert am: 27.10.1941
Deportiert nach: Litzmannstadt (Lodz)

• Verlegt am 20.10.2022
• Adresse: Kastanienallee 57
• Stadtteil: Stadtkern
• Steinlage: Link zum Kartenportal