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Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Rosa Mathias "

Geboren am 28.05.1914

Vita

Biographie überarbeitet 2024 durch:
Eheleute Hülskemper-Niemannn

Rosa Mathias

Minus 18 Grad

Rosa wird am 28. Mai 1914 in Körbecke in der Nähe von Höxter geboren. Rosa ist das älteste von drei Kindern. Die jüngeren Geschwister heißen Siegfried und Marga. Der Vater wird, weil er Jude war, im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom 1938 festgenommen und in das KZ Buchenwald verschleppt, wo er kurz darauf ums Leben kommt. Ihre Mutter Paula wird zusammen mit Marga nach Warschau deportiert und ermordet. Lediglich ihr Bruder Siegfried kann nach Argentinien flüchten.

Rosa Mathias zieht am 2. April 1940 aus Körbecke nach Essen in die Ruthstraße, wo sie im Haushalt eines jüdischen Kaufmanns arbeitet. Ein Jahr später wechselt sie den Arbeitsplatz, wird Hausangestellte im Hause der Familie Stern in Essen-Steele und betreut die zwei Kinder. Kurt ist sieben Jahre, Schwester Judis gerade erst 18 Monate alt. Nur knapp ein halbes Jahr wohnt sie mit der Familie Stern und den Eltern von Frau Stern im Zentrum Steeles. Gemeinsam mit Wilhelm, Gertrud, Kurt und Judis Stern wird sie am 10. November 1941 nach Minsk deportiert.

Über diese Deportation existiert ein Transportbericht eines Schutzpolizisten: Er startete am Güterbahnhof Düsseldorf-Dehrendorf. Der Transport dauerte vier Tage. Die Außentemperatur fiel bis auf minus 18 Grad. Der Polizist schreibt, dass der Zug ungeheizt ist und dass die Juden auf russischem Gebiet kein Wasser mehr bekommen. Obwohl der jüdische Arzt dem Transportleiter erklärt, dass etwa 300 Juden nicht mehr marschfähig seien, wäre das Ausladen in Minsk „trotzdem mit der gewünschten Beschleunigung durchgeführt“ worden.

Wir wissen nicht genau, wann Rosa Mathias ermordet wird. Nur fünf von 1000 Juden des Düsseldorfer Transports überleben den Holocaust.

Literatur

Ingrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2024

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jüdin
Deportiert am: 10.11.1941
Deportiert nach: Minsk

Stolperstein