Skip to the navigation Skip to the content

Anreise/Anfahrt

Stolperstein "Kurt Mayer"

Geboren am 27.03.1926
Gestorben am 28.12.1943

Vita

Biographie überarbeitet 2024 durch:
Eheleute Hülskemper-Niemannn

Kurt Mayer

„Durch die Verfolgung ist er aus sprachlichen Gründen wieder in die erste Klasse eingeschult worden.“

Kurt Mayer wird am 27. März 1926 als erstes Kind von Max und Eva Erna Mayer in Herne geboren. Nach dem Umzug seiner Familie zur Großmutter Regina an der Ahestraße in Steele kommt ein Jahr später sein Bruder Ernst zur Welt. 1932 wird Kurt in die dortige Evangelische Ruhrauschule eingeschult. Sein Vater engagiert sich aktiv in der Elternarbeit, sodass man davon ausgehen kann, dass Kurt in der „i-Klasse“ noch gut integriert ist. Das ändert sich nach Beginn der Nazi-Diktatur sehr schnell, weil jüdische Schüler ausgegrenzt werden. Nach dem ersten Halbjahr der zweiten Klasse emigrieren seine Eltern mit ihm und seinem Bruder Ernst nach Rotterdam in die Niederlande. Weil er die Sprache noch nicht beherrscht, muss er die erste Klasse wiederholen. Außerdem besucht er von November 1933 bis März 1939 zwei verschiedene Schulen, was für ihn eine erneute Umstellung bedeutet. Deshalb kann er wohl nicht in der vorgesehenen Zeit seinen Schulabschluss machen.

Nach dem deutschen Überfall auf Holland muss Kurt zunächst mit seiner Familie in das Landesinnere nach Gouda umziehen. Als fast 15jähriger arbeitet er wie sein jüngerer Bruder ab Februar 1941 als Monteur für fast zwei Jahre in einer Seilerei. Eine Ausbildung an einer Handwerkerschule in Rotterdam ab April 1939 hat ihn möglicherweise dafür qualifiziert, auch wenn er diese wegen der Zwangsumsiedlung nach Gouda nicht abschließen kann. Die Arbeit gilt als „kriegswichtig“, sodass er zeitweilig von der Deportation „in den Osten“ freigestellt ist. Im August 1943 verhaftet man ihn und überstellt ihn für drei Wochen in das Durchgangslager in Westerbork. Dann wird er an einem Dienstag mit eintausend anderen Menschen nach Auschwitz deportiert. Sein Todesdatum lässt sich nicht genau ermitteln. Wahrscheinlich wird der 17jährige kurz danach ermordet.

Literatur

ngrid Niemann, Ludger Hülskemper-Niemann: Stolpersteine in Steele, Hrg. Steeler Archiv e.V., Essen 2023 und 2024

Grund der Verfolgung

Grund der Verfolgung: Jude
Deportiert am: 12.10.1933
Deportiert nach: Niederlande / 24.08.1943 Auschwitz

Stolperstein

  • Verlegt am 20.10.2023
  • Adresse: Kaiser-Wilhelm-Platz 5-6
  • Stadtteil: Steele
  • Steinlage: Link zum Kartenportal