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Ausschnitt Luftbild von 1926, Bereich Villa Hügel, Schrägaufnahme
Schrägluftbild von 1926
Foto der Villa Hügel, Bauplatz von Südwesten, 26. November 1870
Villa Hügel, Bauplatz von Südwesten, 26. November 1870
Historische Aufnahme der Villa Hügel um 1875
Villa Hügel um 1875
Foto der Oberen Halle in der Villa Hügel, 1883
Obere Halle in der Villa Hügel, 1883
Villa Hügel
Blick auf die Südfassade der Villa Hügel

150 Jahre Villa Hügel (2023)

(Text von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung)

Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung feiert 2023 das 150-jährige Bestehen der Villa Hügel und des umliegenden Parks in Essen.

Die Villa ist seit jeher ein Ort der Transformation: Von 1873 bis 1945 als Wohnhaus und Repräsentationsort der Unternehmerfamilie Krupp genutzt, ist sie seit 1953 der Öffentlichkeit zugänglich. Heute ist sie ein Symbol der Industrialisierung in Deutschland und ein Ort der Begegnung für Besucher*innen aus aller Welt. Mehr als 13 Millionen Menschen haben das Industriedenkmal bis heute besucht. Anlässlich des Jubiläums greift die Stiftung den Gedanken der Transformation erneut auf und bietet den Besucher*innen über das gesamte Jahr hinweg künstlerische Highlights und exklusive Veranstaltungsreihen, die zum regen Austausch und Mitmachen einladen. Dafür öffnet die Stiftung nicht nur Türen zu bisher verschlossenen Räumen, sondern sorgt mit dem Einsatz neuer Medien auch für ein digitales Besuchserlebnis. Neben einer Transmedia Echtzeit Installation des Künstlerduos joeressen+kessner, zählt dazu eine eigens entwickelte App, mit der Gäste durch die Zeit wandeln oder bestehende Perspektiven durch künstlerische Klangerlebnisse erweitern können. Öffentliche Sonderführungen, Vorträge, Kinovorstellungen, Open-Air-Konzerte und Aktionen für die ganze Familie runden das Angebot ab. Mit diesem breiten Spektrum schafft die Krupp-Stiftung ein Jahresprogramm, das Besucher*innen aller Generationen dazu einlädt, den historischen Ort neu zu entdecken.

Weitere Informationen zum Jubiläumsjahr der Villa Hügel finden Sie unter
www.krupp-stiftung.de/150jahrehuegel

Familienwohnsitz und Erinnerungsort

269 Räume und 8.100 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche, umgeben von einem 28 Hektar großen Park: Die Villa Hügel ist weit mehr als ein imposanter Unternehmerwohnsitz – sie ist ein Symbol des Zeitalters der Industrialisierung Deutschlands.

Als 14-Jähriger hatte Alfred Krupp (1812–1887) beim Tod seines Vaters Friedrich (1787–1826) erste Verantwortung in der Firma Fried. Krupp übernommen. Mit großem Erfolg: Er baute die Firma in den folgenden Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten Industrieunternehmen des 19. Jahrhunderts aus. Nach seinen Ideen wurde in den Jahren 1870 bis 1873 auch die Villa Hügel erbaut, als Wohnhaus und Refugium für die Familie, aber ebenso als würdiger Rahmen für Repräsentation, Empfänge und Festlichkeiten. Ein Ort fürs Familienleben – aber ebenso waren hier Kaiser und Könige, Unternehmer aus aller Welt, Politiker und Regierungschefs vieler Nationen, Wissenschaftler und Künstler zu Gast.

Entwurf und Bau

Der Bau der Villa Hügel und die Anlage des Parks waren Alfred Krupp ein Herzensanliegen während seiner letzten 20 Lebensjahre. Auf Grundlage seiner eigenen Skizzen und Entwürfe entstand ein Gebäude, das primär funktionalen Kriterien gerecht werden sollte, so wünschte es der Bauherr. Die formale Gestaltung musste nach seinem Willen dahinter zurückstehen. Das Gesamtkonzept – Wohnhaus und Gästehaus mit Verbindungstrakt – legte Alfred Krupp bereits 1864 in ersten Skizzen fest. Intensiv befasste er sich jedoch erst 1869 mit dem Bauprojekt. Trotz zahlreicher Ratschläge von Fachleuten, er möge einen guten Architekten mit der freien Erarbeitung eines Gesamtplans beauftragen, wollte Alfred Krupp die Villa Hügel allein nach seinen Vorstellungen von „Comfort und Annehmlichkeiten“ gestalten.

Im Januar 1873 zieht Alfred Krupp mit seiner Frau Bertha und dem Sohn und Erben Friedrich Alfred in das neue Wohnhaus, das Zeitgenossen als einfach und schlicht ausgestattet beschreiben. Dabei birgt es für die damalige Zeit revolutionäre Innovationen: Was nach außen nicht erkennbar wird, sind die Akribie und das hohe persönliche Engagement, mit denen Krupp die gesamte Anlage, vor allem aber die komplexe Haustechnik geplant und entwickelt hat. Zum Beispiel die Heizungs- und Belüftungsanlage – die allerdings erst Jahre nach dem Einzug der Familie nach mehrmaligem Umbau so funktioniert, dass das Wohnen zu allen Jahreszeiten erträglich wird. Apropos Heizungsanlage: Alfred Krupp nannte seine Besitzung zunächst „Bredeneyer Gut“, der Name „Villa Hügel“ wird aber bereits in einer „Instruction für die Bedienung der Heizungs- und Ventilations-Einrichtungen in der Villa Hügel des Herrn A. Krupp“ von 1872/73 verwendet.

Weitere Informationen zur Historie der Villa Hügel finden Sie unter
www.villahuegel.de/historie