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Foto Besuch des Kaisers in der Stadtverordnetenversammlung 1896

Besuch des Kaisers in der Stadtverordnetenversammlung 1896

Kaiserreich

Essen erlebte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen Bevölkerungsanstieg sondergleichen. Die Beschäftigungsmöglichkeiten in der Montanindustrie, bei Krupp und auf den Zechen zogen immer mehr Menschen an. 1871 war die 50.000 Marke überschritten, sodass ein selbstständiger Stadtkreis gebildet wurde (3.2.1873), und 1896 machte die Geburt des 100.000 Einwohners die Kommune zur Großstadt.

Im Kaiserreich entwickelte sich Essen unter dem Oberbürgermeister Erich Zweigert (1886-1906) zum Wirtschafts- und Verwaltungsmittelpunkt des Ruhrgebietes. Das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat, die Verkaufsorganisation des Ruhrbergbaus, errichtete ebenso wie die Eisenbahndirektion, RWE oder die Gelsenkirchener Bergbau AG hier ihre Verwaltungen. Auch der Ruhrtalsperrenverein und die Emschergenossenschaft, an deren Entstehung Zweigert entscheidenden Anteil hatte, ließen sich in Essen nieder.

Die Ansiedlung der Behörden ging einher mit dem Aufbau einer leistungsfähigen Kommunalverwaltung, der Schaffung einer modernen Infrastruktur, dem Ankauf nah gelegener Erholungsgebiete (Stadtwald), dem Ausbau der Bildungs- und Fortbildungseinrichtungen und der Gründung zahlreicher Kulturinstitute. In rascher Folge entstanden: das Theater (1892), gestiftet durch Friedrich Grillo; das städtische Orchester (1898), das im neuen Saalbau (1904) einen hervorragenden Aufführungsort erhielt; die städtische Bücherei (1902) und das Museum der Stadt (1904).

Essen, das durch die Eingemeindungen ab 1901 größte Stadt des Ruhrgebietes wurde, entwickelte sich zur „Metropole des Reviers“.