Für 1534/35 wird eine täuferische Gruppe auf Haus Berge erwähnt, die aber nach der erzwungenen Bekehrung ihres Anführers wieder in der historischen Versenkung verschwindet. Offenbar war der Münsteraner Täuferstab Vorbild.
In Werden war die Neukirchener Kirche (Luziuskirche) der Überlieferung nach ein reformatorischer Ansatzpunkt: Nach der Inschrift auf einem Abendmahlkelch soll der Geistliche Peter Ulmer 1550 das Abendmahl in beiderlei Gestalt ausgeteilt haben. Allerdings scheint die Inschrift aus dem 19. Jahrhundert zu stammen.
In Essen selbst begründete der Rat der Stadt die reformatorischen Bestrebungen: Als die Äbtissinnen das Singen deutscher Lieder verbot, holte der Rat den Prediger Heinrich Barrenbroich aus der Pfalz nach Essen. Er löste mit seiner Predigt vom 28. April 1563 eine Reihe von Maßnahmen im protestantischen Sinne aus, unter anderem die Einrichtung einer evangelischen Schule.
Ein langes Ringen im Kampf der Konfessionen kündigte sich an.