Die Weigerung der Matrosen in Kiel zu einer sinnlos gewordenen Seeschlacht aufzubrechen, führt am 8. und 9. November 1918 zu einer schnell das ganze Reich erfassenden Rebellion.
Auch in Essen wird der Monat zu einer unruhigen Zeit: Besetzung des Hauptbahnhofes, Massenversammlungen, Aufmärsche, Arbeiter und Soldatenräte.
Als Oberbürgermeister amtiert seit Juli 1918 der ehemalige Geschäftsführer des Städtetages Dr. Hans Luther. Nach der Kommunalwahl im Februar 1919 ziehen erstmals nun Frauen in die Stadtverordnetenversammlung ein.
Am 24.11.1919 nimmt die durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung gegründete Volkshochschule ihre Arbeit auf.
Im März 1920 ruft die „Essener Arbeiterzeitung“ zum Generalstreik auf, um den rechten Putsch um Wolfgang Kapp zu unterbinden. Auch in Essen gibt es eine Menge Tote bei Kämpfen um den Wasserturm an der Steeler Straße.
Zu den kulturellen Höhepunkten gehört die Eröffnung des Kunstmuseums 1921, aus dem sich - nach Übernahme der Osthaus-Sammlung in Hagen - das Museum Folkwang entwickelt.
Im Januar 1923 lähmt die Ruhrbesetzung durch die Franzosen die Aufbauarbeit der jungen Republik.
Oberbürgermeister Dr. Franz Bracht löst Luther ab. Bracht darf 1929 die große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung (GRUGA) eröffnen und die Eingemeindungen von Steele, Werden, Heisingen, Kray, Stoppenberg, Katernberg und weiteren Orten vornehmen. Im Juli 1932 wird Bracht preußischer Innenminister, nachdem er von Papen beim „Preußenschlag“, der Absetzung der legitimen preußischen Regierung, unterstützt hatte.
Seit Juli 1931 hatten die Arbeiten zur Aufstauung des Baldeneysees begonnen, die 1933 zum Abschluss gebracht wurden, eine großangelegte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zugleich der Erholung und der Reinhaltung der Ruhr dienend.