Die beiden ältesten Bestandteile Essens, die Benediktinerabtei Werden (Gründung durch den heiligen Liudger 796/98) und das Stift Essen (Gründung durch den heiligen Alfried 852), haben aus der Anfangszeit (der karolingisch-ottonischen-romanischen Zeit) wichtige Schätze hinterlassen, die heute noch in der Werdener Schatzkammer und der Essener Domschatzkammer zu besichtigen sind. Dazu gehören das Helmstedter Kreuz, die auf Liudger zurückgehende Pyxis, sein (?) Kelch und nicht zuletzt die Chorschranken oder Schreinteile aus der Zeit des Abtes Adalwig (Werden). Zum Essener Schatz gehören auch die unvergleichbare Goldene Madonna, der Siebenarmige Leuchter, mehrere Vortragskreuze, die Kinderkrone, das Richtschwert und anderes mehr.
Die Werdener Mönche haben in ihren Schreibstuben zahlreiche Schriftstücke verfasst oder durch Abschreiben vervielfältigt. Wahrscheinlich entstand auch der berühmte „Heliand“, eine synoptische Beschreibung des Lebens Jesu, im Kloster Werden.
In neuerer Zeit haben auch Künstler, Literaten, Philosophen und Musiker aus Essen den Lauf der kulturellen Geschichte beeinflusst.
1904 eröffnet der 2. Saalbau, in dem auch das städtische Orchester spielt (heute als Philharmonisches Orchester von Weltruf). Bei der Eröffnung dirigierte Richard Strauß persönlich seine berühmte „Sinfonia Domestica“.
1911 öffnet die Kunstgewerbeschule ihre Pforten, aus der sich in den 1920er Jahren die Folkwangschule entwickelt, heute Folkwang Universität.
In der bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts sind es besonders die Bildhauer, die im Stadtgebiet Spuren hinterlassen haben.
Neben der Schauspiel- und Gesangskunst, neben der Architektur und der Bildhauerei hat sich an der Folkwangschule eine große Ausstrahlungskraft der Tanzabteilung herausgebildet. Seit 1927 baute Kurt Jooss diese Abteilung systematisch auf.
In der Literatur des 20. Jahrhunderts ist vor allen der Romancier Erik Reger (eig. Hermann Dannenberger) bekannt, der u.a. als Pressereferent bei Krupp arbeitete. Reger gilt als einer der Hauptvertreter des Magischen Realismus (auch „Neue Sachlichkeit“). Die Romane „Union der festen Hand“ (1931) und „Das wachsame Hähnchen“ (1932) deckten polemisch und schonungslos die Industriezustände an der Ruhr und die politischen Verstrickungen auf.
In der zeitgenössischen Literatur finden sich auch Autoren von Rang, die mit Essen verbunden sind.