Eine Stadt wird nachhaltiger von ihren Gebäuden als von ihren Bewohnern geprägt. Architektur ist von und für Menschen gemacht, überdauert aber oft ihre Schöpfer und Nutzer, bislang viele Generationen von ihnen. So zählen die Propsteikirche St. Ludgerus in Essen-Werden und das Westwerk der Essener Domkirche zu den Höhepunkten mittelalterlicher Architektur in Deutschland und reichen in karolingische und ottonische Zeit zurück.
Vor allem das späte 19. bis 21. Jahrhundert prägen heute das Stadtbild: Gründerzeit, Jugendstil, Reformarchitektur, Neues Bauen und Expressionismus. Seit 1900 bewies Essen als aufstrebende Industrie-Großstadt einen ausgesprochenen Reformeifer und war wichtiger Wegbereiter moderner Baukunst und zukunftsweisenden Städtebaues. Die Reformviertel des renommierten Stadtplaners Robert Schmidt, die Margarethenhöhe, die GRUGA, die Umgestaltung des Stadtkerns mit innovativen Monumentalbauten von Carl Moritz, Edmund Körner, Albert Erbe, Georg Metzendorf oder Ernst Bode, die Folkwang-Sammlung oder das Welterbe Zollverein dokumentieren diese Entwicklung auf beeindruckende Weise.
Mit dem Neubau des Museum Folkwang von Sir David Chipperfield, dem ThyssenKrupp Quartier oder dem neuen Universitätsviertel knüpft Essens Gegenwartsarchitektur erfolgversprechend an diese große Tradition an.