Zeche "Gewalt Vereinigte"
Literaturauszüge aus...
"Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier"
Ver. Gewalt (Essen-Überruhr-Hinsel)
(bis 1820 auch Ver. Gewalt Neuglück bzw. Ver. Neuglück Gewalt, ab 1823 meist nur Gewalt, bis 1865
auch Ver. Gewalt Erbstollen)
1813 Juli: entstanden durch Konsolidation von Neuglück (unter der Stollensohle) und Gewalt, Schächte
Lisette, Franz und Göpelschacht Conrad in Betrieb, Förderung durch den Hauptförderstollen, 20 B
1815 Betrieb
1820 um diese Zeit Teufen Kunstschacht Gewalt (100 m südlich von Schacht Conrad, südlich Eigenstraße)
1821 Tieferteufen Schacht Conrad und Ansetzen 3. S. = 46 Lachter = 96 m(-19 m), Schacht Gewalt:
Aufstellung 2. Wasserhaltungsdampfmaschine, Schacht Lisette in Betrieb
1823 3. Wasserhaltungsdampfmaschine in Betrieb, 109 B
1825 nur noch eine Wasserhaltungsdampfmaschine in Betrieb, Pferdebahn von Schacht Conrad bis zur
Kohlenniederlage an der Ruhr (Länge: 29 Lachter = 61 m)
1827 280455 Scheffel (16827 t)
1830 Schacht Conrad erhält Förderdampfmaschine, 398504 Scheffel (23910 t), 126 B
1830/31 wegen erhöhter Wasserzuflüsse Aufstellung Wasserhaltungsdampfmaschine auf der 4. S. = 69 1/2
Lachter = 146 m(-61 m)
1834 245 B
1836 115584 preußische Tonnen (25429 t)
1838 Tieferteufen Kunst- = Wasserhaltungsschacht Gewalt und Ansetzen 5. S. = 85 1/2 Lachter = 179 m
(-94 m), Tieferteufen Förderschacht Conrad bis 4. S.
1840 Schacht Gewalt: Ansetzen 6. S. = 124 Lachter = 260 m(-175 m), Tieferteufen Schacht Conrad bis 5.
S., 1548313 1/4 preußische Tonnen (34059 t)
1841 Schacht Conrad: bis 6. S. und Ansetzen Sumpfsohle = 121 1/2 Lachter = 254 m(-177 m, später
genannt 6. nördliche Sohle)
1842 Schacht Gewalt: Ansetzen 7. S. = 149 Lachter = 312 m(-227 m, tiefste Grube im Ruhrrevier)
1844 Tieferteufen Schacht Conrad bis 7. S.
1845 687684 Scheffel (= 41261 t)
1847 968359 Scheffel (58101 t), (1847, 1849/50 und 1853 größte Zeche im Ruhrrevier)
1850 350054 preußische Tonnen (1.406227 Scheffel = 84013 t), 356 B
1852 Schacht Conrad: Inbetriebnahme einer dampfgetriebenen doppelgleisigen Fahrkunst (erste Fahrkunst
im Revier)
1855 447557 preußische Tonnen (89511 t), 461 B
1857 Absaufen 7. S. und Sümpfen
1858 Durchschlag Schächte Conrad und Gewalt auf 7. S., inzwischen weitere Zwischensohlen angesetzt: 5.
nördliche Sohle = 82 3/4 Lachter = 173 m(-96 m) und 6. neue südliche Sohle = 124 5/8 Lachter = 261
m(-184 m), 316864 preußische Tonnen (82385 t), 412 B
1859 Konsolidation zu Neuglück Gewalt (s. dort)
1871 nur noch Benennung als Ver. Gewalt, Schächte: Förderschacht Conrad und Wasserhaltungsschacht
Gewalt, Abbau auf 8. S. = 330 m(-253 m), Berechtsame: 1 Längenfeld mit großer Vierung, 92763 t,
478 B
1872 max. Förderung: 106802 t, 428 B
1875 76600 t, 349 B
1880 65952 t, 317 B
1885 85410 t, 334 B
1886 Jahresende: Stilllegung wegen der hohen Wasserzuflüsse von der Ruhr
1890 Beginn der Verhandlungen zur Konsolidation mit Gottvertraut
1902 Konsolidation zu Ver. Gewalt Gottvertraut
"Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen"
Ver. Gewalt
Ver. Gewalt (1770-1886) ist Mitte des 19. Jahrhunderts die größte Zeche des Ruhrreviers. Um 1770 beginnt der Abbau. 1810 erfolgt die Genehmigung zum Tiefbau gemeinsam mit Kuckuck und Neuglück. Eine Wasserdampfmaschine, von Franz Dinnendahl gebaut, geht hier in Betrieb. Ein Jahr später teuft man den Schacht Conrad für den Tiefbau, der als Göpelschacht betrieben wird. 1813 arbeiten die Schächte Lisette, Franz und Conrad. Das Vordringen in größere Teufe macht eine Verbesserung der Wasserhaltung erforderlich. 1820 wird der Kunstschacht Gewalt geteuft. Dort werden zwei weitere Wasserhaltungsdampfmaschinen aufgestellt. 1847 ist die Zeche mit 58.101 t Förderung die größte im Ruhrrevier. 1852 erhält der Schacht Conrad zur Erleichterung der Einfahrt der Bergleute eine dampfbetriebene doppeltrümmige Fahrkunst. 1855 werden mit 461 Bergleuten 89.511 t (194 t/B) gefördert. 1860 erfolgt die Konsolidierung mit Kuckuck, Neuglück und Glocke. 1872 ist mit 428 Bergleuten und 106.802 t (249 t/B) die maximale Förderung erreicht. 1886 zwingen hohe Wasserzuflüsse zur Stilllegung der Zeche. 1902 erfolgt die Zusammenlegung zu Ver. Gewalt und Gottvertraut. Nach 1915 erwirbt Langenbrahm die Mehrheit der Kuxe. In den Jahren 1922 bis 1924 wird ein geringfügiger Betrieb mit 10 Bergleuten wieder aufgenommen (Stollenbetrieb). Nach 1957 erfolgt in größerer Teufe der Aufschluss des Feldes durch die Langenbrahm AG, die 1972 alleiniger Gewerke wird. In späteren Jahren betreibt im Bereich der Zeche Ver. Gewalt die Zeche Heinrich Abbau (Überruhr-Holthausen).
Literaturquellen
Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier, Joachim Huske Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen, Dr. Karl Albrecht Ruhbach, Karlheinz Rabas
Kurzinfo
- Ungefähre Lage: Überruhr-Hinsel
- Stadtteil: Überruhr-Hinsel
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