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Zeche "Langenbrahm, Schacht 1"

Art: Schacht

Literaturauszüge aus...

"Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier"

Langenbrahm (Essen-Rüttenscheid)

(1802 Langenbrahms Bank; Langenbrahm: Waldhang an der Kluse, auf dem Ginster (= Brahm) wuchs)

1796 März: „Steinkohlen Werck Langenbrahm” erstmals bei der Bergbehörde genannt, umfassend die

Stollenzechen Bosselbänkchen, Bosselsberg und Neuwieserbank, im wesentlichen jedoch aus

Neuwieserbank entstanden;

Anlegung des 1786 mit der Verleihung der Neuwieserbank genehmigten tiefen Erbstollens =

Neuwieser (Erb)Stolln, Mundloch etwa 450 m westlich von Haus Baldeney/nördlich der Freiherr vom

Stein-Straße, Auffahrung nach Norden zum Langenbrahmer Sattel (nahe der Kluse)

1800 ca. 1500 t

1802 während der Erntezeit in Fristen, Haspelschacht 3 in Förderung (8 Lachter seigere Teufe, 8 x 4 Fuß

lichte Weite), 3 B

1803 auf dem Langenbrahmer Sattel stehen 2 Zechen in Betrieb: Bosselbänkchen (s. dort) und

Langenbrahm, Haspelschächte 4 und 5 in Förderung (ca. 13 Lachter seigere Teufe), dazu

Unterwerksbau mittels Abhauen bis zu 25 Lachter flach, ca. 1700 t, 14 B

1804 aufgrund des 1788 zwischen Neuwieserbank und Bosselsberg geschlossenen Vergleichs (s. dort)

erkennt die Bergbehörde an, dass die Zeche Bosselbänkchen zu Langenbrahm gehört, da sich die bis

dahin getrennten Gewerkschaften vereinigt hatten

1805 Ansetzen des Tiefsten Stollens = Tiefen Stollens (+51 m NN), nachdem der 1796 angesetzte

Neuwieser Stolln etwa um 1803 im Mundlochbereich zu Bruch gegangen war, Mundloch des neuen

Stollens etwa 50 m südlich vom alten Stollen (zwischen Freiherr vom Stein-Straße und Eisenbahn),

Auffahrung zunächst nach Nordnordwest, Haspelschacht 5 in Förderung, Betriebseinstellung vom 4.8.

bis 17.9., 34372 Ringel (2535 t), 21 B

1806 Durchschlag des neuen Tiefsten Stollens mit dem alten Stollen bei 30 Lachtern ab Mundloch (5/8

Lachter unter altem Stollen), nach weiteren 30 Lachtern Ende des alten Stollens, Weiterauffahrung nach Norden, gewonnene Teufe: ca. 10 1/2 Lachter, Stollenquerschnitt: 1 1/8 Lachter Höhe, 3/4

Lachter Breite, Langenbrahm ist eine der wichtigsten Zechen im Umkreis 1807 Beginn der Gleisförderung (Holzspurlatten und Holzwagen) im Bereich der Haspelschächte 4 und 5

1810 gemeinsamer Schiebeweg mit Bosselbank zum Kohlenmagazin an der Ruhr (Länge: ca. 600 Lachter),

zusätzlich die bis 5 1/2 Lachter tiefen, seigeren Haspelschächte 6, 7, 8 und 10 in Förderung, 62970

Ringel (4645 t), 27 B

1813 der Tiefste Stollen erreicht bei 214 Lachtern Länge das erste Flöz (= Flöz Bosselbänkchen)

1815 Stilllegung des letzten noch fördernden Haspelschachtes 4 und damit Fortfall des Kohlenschiebens

von dort zur Ruhr, Förderung jetzt nur noch im Tiefsten Stollen mittels Schiebekarren zur

Ruhrniederlage, Mutung Erbstollengerechtigkeit für den Tiefsten Stollen als „Langenbrahmer Erbstolln”

(= Tiefster Langenbrahmer Stolln), 39704 Ringel (2929 t), 23 B

1820 108169 Scheffel (5571 t), 42 B

1822 14.2. Erwerb der Berechtsame der stillgelegten Zeche Bosselbank einschließlich Fendel-Stolln-Feld,

Ansetzen Überhauen in Flöz Morgenstern (= Geitling), seigeres Tagesschächtchen ca. 0,2 km nördlich

der Kluse, Inbetriebnahme des ersten Bremsberges, Abbaubeginn in Flöz Morgenstern, jedoch wegen

unklarer Berechtsame wird dies von der Bergbehörde als getrennter Betrieb vorgeschrieben, zeitweise

Bewetterung mit Wetterofen nach jahreszeitlicher Erfordernis (Oktober bis November)

1823 Durchschlag Tagesschächtchen mit Wetterüberhauen bei 12 3/4 Lachtern Teufe, alle Betriebspunkte

in Flöz Morgenstern werden nach bergbehördlicher Anordnung zur getrennten Zeche Morgenstern

zusammengefasst (s. dort)

1825 tonnlägiger Wetterschacht Wilhelm in Flöz Langenbrahm in Betrieb (auch kurzzeitig Förderung für

Landabsatz), 203231 Scheffel (10466 t), 62 B

1827 erste Versuche mit einem 20 Lachter langen Schienenweg aus Gusseisen im Tiefsten

Langenbrahmer Stolln

1828 Inbetriebnahme des eisernen Schienenweges im Tiefsten Langenbrahmer Stolln und bis zur

Ruhrniederlage, Stilllegung des 600 Lachter langen Schiebeweges zur Ru

"Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen"

Langenbrahm Steinkohlenbergbau Aktiengesellschaft

Nach Mutungen in den Jahren 1772 und 1786 entsteht die Zeche Langenbrahm 1796. Sie umfasst die Stollenzechen Bosselbänkchen, Bosselberg und Neuwieserbank. 1807 sind mehrere Haspelschächte in Betrieb. Gleisförderung mit Holzgestänge und Holzwagen ist eingeführt. 1815 wird der letzte Haspelschacht eingestellt. Damit entfällt auch der Schiebeweg zur Ruhr. Die Förderung verläuft nun durch den Langenbrahmer Erbstollen (Böllings Erbstollen). Es erfolgt 1828 die Inbetriebnahme des eisernen Schienenweges in diesem Stollen. Der Tiefbau beginnt 1835 mit dem Schacht Friedrich Wilhelm. 1860 bereitet man durch Vertrag mit Bredeneyer Crone und Wilhelmus (Bredeney) den Übergang zum weiteren Tiefbau vor. 1870 wird der Schacht 1 tiefer geteuft und 1872 die Zechenanschlussbahn in Betrieb genommen. Weitere Kuxe kommen hinzu. 1903 wird der Schacht 3 geteuft. 1922 kauft man die Kuxe von Gewalt Gottvertraut (Überruhr-Hinsel) und 1938 die Berechtsame der stillgelegten Zeche Eintracht Tiefbau (Bochum-Dahlhausen). 1949 wird Schacht Ludwig (Bergerhausen) angepachtet. 1957 beginnt der Aufschluss des Grubenfeldes Gewalt Gottvertraut. 1965 beträgt die Förderung 406.518 t mit einer Belegschaft von 1.371 Mann (296 t/B). 1966 wird die Zeche geschlossen. Die Verwaltung hat ihren Standort am Schacht 3.

Die Zechengesellschaft hat umfangreiche Zechensiedlungen in der Nähe der Schachtanlage gebaut.

Literaturquellen

Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier, Joachim Huske Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen, Dr. Karl Albrecht Ruhbach, Karlheinz Rabas

Kurzinfo