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Zeche "Pörtingsiepen, Schacht"

Art: Schacht

Literaturauszüge aus...

"Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier"

Pörtingsiepen (Essen-Fischlaken)

(Poertingsiepen, Poerting-Siepen, Pörting Siepen, Zeche im Pörtingsiepen u. a., 1793 auch genannt

Schmalscheider Unterstollen Gewerkschaft)

1578 erste urkundliche Erwähnung des Steinkohlenabbaus in der späteren Berechtsame

1704 Angaben über Abbau auf im Freien liegenden Kohlenbänken in Fischlaken

1777 29.12. Verleihung von 4 Längenfeldern

1779 27.2. Konzession durch den Abt von Werden: „Dem Advocaten W. J. Schmiz jun. Consorten wird

gestattet, … die sogenannte Schmalscheider Kohlenbank in Poertingssiepen in der Fischlaker Mark

tiefer trocken zu machen und darauf einen tiefsten Stollen anlegen, mithin unter der Sohle dieses

tiefsten Stollens mit Maschinen und Pumpenwerken Bergmännisch forthin bearbeiten, auch wenn mit

Anlegung dieses tiefsten Stollens ein oder anderes Kohlenbänksgen überfahren und mit entblößen

würden, solches zugleich mitbekohlen lassen mögen …”; (Pörtingsiepen: Tal mit dem Hof des Bauern

Pörting), nachfolgend Ansetzen Stollen und Vortrieb nach Süden, Mundloch an der Ruhr (heute:

zwischen Niermanns Weg und In den Höfen)

1783 Zerstörung des Stollens durch Zeche Schmalscheid, nachfolgend gerichtliche Prozesse

1788 Gericht entscheidet letztendlich gegen Schmalscheid

1790 Betrieb

1791 auf ältester gefundener Zeichnung sind 23 Pützges (= Haspelschächte) eingezeichnet, z. T. auf eine

Erstreckung von 400 m in Abständen von 60 m im Ausgehenden eines Flözes, sonst anscheinend

regellos verstreut; aus dieser Zeichnung ist auch zu ersehen, dass der Unterstollen von der Ruhr aus

bis zum Mundloch des späteren Gerhard-Stollens und dem Poertingsieper Oberstollen 400 m lang

war; der Poertingssieper Erbstollen befand sich in Auffahrung (Länge um diese Zeit: 50 m) 1793 5.6. Vergleich der Schmalscheider Unterstollen Gewerkschaft = Pörtingsiepen mit der Nierer

Gewerkschaft bezüglich strittiger Abbauberechtigung

1800 ca. 2000 t, 9 B (1 Schichtmeister, 8 Bergleute)

1802 nach Berechtsamsstreitigkeiten mit Oberschmalscheid, Ver. Girendelle und Duvenkampsbank

Erteilung der Konzession: „…unter der Sohle des tiefsten Stollens mit Maschinen und Pumpwerken

bergmännisch zu arbeiten …”, auch genannt: „Erbstolln in Pörtings Siepen”, 181 Ringel/Tag, ca. 4000

t, 8 B

1804 Abbau in Flöz Oberschmalscheid (= Mausegatt ?), Abbauhöhe: 17 Lachter über der

Oberschmalscheider Stollensohle, tonnlägiger Sch. 1 von 27 Lachtern Teufe bis zur

Oberschmalscheider Stollensohle, von 4 Örtern in diesem Schacht nur Ort 2 in Abbau (230 Lachter

Länge), außerdem Abbau in Flöz Dickebank (= Kreftenscheer); Absatz der Kohlen zur Ruhr, ca. 2000

t, 9 B

1806 Inbetriebnahme eines hölzernen Schienenweges, Kohlenmagazin an der Ruhr

1809 erneute Berechtsamsstreitigkeiten mit Schmalscheid (jetzt Oberschmalscheid, s. dort), welche sich

mindestens bis 1829 hinziehen

1811 Schächte 1 und 2 in Betrieb

1813 Auffahrung Stollen zur tiefsten Wasserlösung (ab 1813 genannt Tiefer Stollen bzw. Gerhard-Stollen,

Mundloch: 1240 m westlich von Haus Scheppen an der Ruhr (+53 m NN), Ausbruchsquerschnitt: 14,8

m², Nutzquerschnitt: 3,7 m², gemauert, Erbstollencharakter)

1814 120034 Ringel (12600 t)

1815 Tagetrieb Wilhelm und Schächte Paulina, Franz und Alexander in Betrieb, 45 B

1817 Errichtung Göpel

1820 Oberstollen in Betrieb (später bei 226 m ab Mundloch Einmündung in den Gerhard-Stollen)

1820er Jahre ca. 180000 Scheffel/Jahr (13500 t), 35 - 40 B

1822 Ausbau Gerhard-Stollen als Förderstollen zur Ruhr

1826 Abbau, Auffahrung Gerhard-Stollen

1828 Generalbericht der Bergbehörde: „… unter den fortgesetzten Stollen verdienen nur …, ferner der

Gerhard-Stollen der Zeche Poertingsiepen … genannt zu werden.” Stollenlänge am 31.5. 168 Lachter

1830 400 m lange Pferdebahn vom Gerhard-Stollen zur Ruhrniederlage in Betrieb, große Niederlage zur

Verladung der Kohlen auf die Schiffe gegenüber Haus Baldeney, 163563 Scheffel, 56 B

1833 Länge des Gerhard-Stollens: 500 m

1834 253580 Scheff

"Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen"

Pörtingsiepen

Die erste urkundliche Erwähnung des Steinkohlenabbaus stammt aus dem Jahre 1578. 1704 gibt es Angaben über den Abbau auf im Freien liegende Kohlenbänke. 1777 werden vier Längenfelder verliehen. 1779 verleiht der Abt von Werden eine weitere Konzession. Den Abbau betreiben nur wenige Bergleute. 1791 sind auf alten Zeichnungen 23 Haspelschächte vermerkt. 1813 wird der Gerhard-Stollen zur tiefsten Wasserlösung aufgefahren, durch ihn geht ab 1822 die Förderung zur Ruhr. 1833 beträgt die Länge des Stollens 500 m. 1835 wird der Schacht 1 geteuft, der den Abbau auch unter dem Wasserlösungsstollen ermöglicht. Eine Wasserhaltungsdampfmaschine ist auf der Stollensohle dazu aufgestellt. 1854 wird der Feldesbesitz zu Ver. Pörtingssiepen zusammengefasst. Hohe Wasserzuflüsse behindern den Abbau, so dass 1870 ein Teil des Grubengebäudes unzugänglich ist. Nach dem Teufen von zwei Schächten 1875 beginnt der eigentliche Tiefbau auf der 132-m-Sohle. 1876 entsteht die Hespertalbahn zum Anschluss an den Bahnhof Kupferdreh. Der Austausch und Erwerb weiterer Grubenfelder setzen sich in den Folgejahren fort. Die maximale Förderung beträgt 1943 630.858 t mit 1.980 Bergleuten (318 t/B). 1967 erfolgt der Verbund mit Carl Funke. 1973 werden die Tagesanlagen Pörtingsiepen abgebrochen und die Schächte verfüllt.

Literaturquellen

Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier, Joachim Huske Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen, Dr. Karl Albrecht Ruhbach, Karlheinz Rabas

Kurzinfo