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Zeche "Victoria"

Art: Schacht

Literaturauszüge aus...

"Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier"

Victoria (Essen-Kupferdreh/Hattingen-Niederbonsfeld)

(Viktoria, 1870 auch genannt Stutz Isert, um 1875 auch genannt Nachtigall Victoria)

1864 entstanden durch Vereinigung von Friedrich Anton (in Betrieb), Freundschaft (vermutlich außer

Betrieb) und Ver. Himmelskrone (außer Betrieb)

1865 Wiederinbetriebnahme Himmelskroner Erbstollen als Förderstollen, 12645 t

1867 106149 Scheffel

1869 2145 t

1873 16977 t, 72 B

um 1875 Übernahme Nachtigall (Essen-Kupferdreh/Hattingen-Niederbonsfeld)

1875 nur noch 3776 t, 4 B, Stilllegung

1878 Wiederinbetriebnahme, 3366 t, 16 B

1879 1515 t

1880 vermutlich außer Betrieb

1881 Betrieb, Förderung durch den Himmelskroner Erbstollen, 1217 t, 11 B

1882 Konsolidation Friedrich Anton, Freundschaft, Paas, Bescheidenheit, Nachtigall, Neuglück in

Breuerssiepen, Ver. Himmelskrone und Victoria; Berechtsame: 11 Längen- und 3 Geviertfelder = 5

km², 3382 t, 12 B

1884 Errichtung einer neuen Tagesanlage für geplanten Tiefbau (Nierenhofer Straße/ca. 300 m nördlich der

Straße Dattenberg, 800 m westlich vom Himmelskrone Stollen)

1885 630 t, 19 B

1890 neue Tagesanlage: Teufbeginn tonnlägigen Tiefbauschacht Wilhelm in Flöz Geitling: Stollensohle = 8

m seiger (+71 m NN), Inbetriebnahme Brikettfabrik, 19275 t, 139 B

1891 Schacht Wilhelm: Erbstollensohle = 30 m(+49 m NN) und Ansetzen Teilsohle = 85 m(-6 m)

1892 Schacht Wilhelm: Ansetzen 1. S. = 110 m(-31 m) und 2. S. = 170 m(-91 m), Wasserabführung durch

den Himmelskroner Erbstollen

1893 Förderbeginn in Schacht Wilhelm, Januar: Stilllegung Brikettfabrik

1894 Fördereinstellung im Himmelskroner Erbstollen

1895 15548 t, 133 B

1898 1.11. Wiederinbetriebnahme Brikettfabrik

1900 136011 t, 439 B

1904 Übernahme der 1903 stillgelegten Zeche Frisches Glück Friedrich (0,6 km²), Berechtsame: 6,5 km²,

Gesenk bis 113 m unterhalb der 2. S., 7 Wetterüberhauen von 2. S. bis zum Tage

1905 Ansetzen Stollen in Flöz Geitling, 108564 t, 429 B

1907 im Gesenk Ansetzen 3. S. = 270 m(-191 m)

1908 Tieferteufen Schacht Wilhelm = Sch. 1 bis 3. S.

1909 Teufbeginn seigeren Sch. 2 auf dem Zechenplatz (südlich der Nierenhofer Straße direkt westlich der

Kommunalgrenze nach Hattingen), 31.7. beim Teufen Ausbruch von Gesteinsmassen (7 T), Abhauen

ab 3. S. und Ansetzen 4. S. =

372 m(-293 m, ab 1911 umbenannt in 2. S.)

1910 März: Zubruchgehen des tonnlägigen Schachtes Wilhelm = Sch. 1, bis Mai völlige Einstellung der

Kohlenförderung, Aufwältigung des Schachtes und ab 8.6. wieder in Förderung, Sch. 2 bis 390 m

Teufe, Ansetzen neue 1. S. = 128 m(-49 m), 73031 t, 429 B

1911 Sch. 2: Ansetzen Teilsohle = 250 m(-171 m) und 2. S. = 372 m(-293 m), Förderbeginn, tonnlägiger

Sch. 1 wird Wetterschacht, Durchschlag mit Zeche Adler auf Stollensohle und 1. S.

1912 Teufen Berge-/Wetterschacht 3 (300 m nördlich von Sch. 2) bis 1. S.

1913 Wettersch. 3 in Betrieb, Aufgabe tonnlägigen Sch. 1 = Wilhelm, 122578 t, 510 B, 0,77 t/MS

1915 145253 t, 460 B

1919 Verfüllen tonnlägigen Sch. 1 = Wilhelm von der Stollensohle bis zum Tage

1920 max. Förderung: 208494 t, 865 B

1921 2 Schächte und 1 Stollen in Betrieb

1924 107720 t, 522 B

1925 16.9. Stilllegung (u. a. wegen geologischer Störungen und hohem Feinkohlenanteil)

1950 Grubenfeld zu Carl Funke

"Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen"

Victoria

Die Zeche Victoria ist für Byfang eine Besonderheit, weil Relikte zum Teil als Denkmäler vorhanden sind. Auf dem jetzigen Betriebsgelände der Firma Aldi ist die Lage des Schachtes gekennzeichnet. An der Nierenhofer Straße ist das ehemalige Zechengebäude unter Denkmalschutz gestellt. Es wird heute noch genutzt. Westlich neben dem Gebäude liegt das Stollenmundloch des Himmelscroner Erbstollens. Der Wetterkamin nördlich des Zechengebäudes steht gleichfalls unter Denkmalschutz und ist gut erhalten. Durch Holz- oder Kohlenfeuer wurde über der Schachtöffnung die Luft erhitzt und so die Grubenwetter aus den untertägigen Grubenräumen abgesaugt. Südwestlich an der Bahnstrecke Kupferdreh - Langenberg befand sich die Brikettfabrik.

Etwa von 1831 bis 1864 betreibt die Gewerkschaft Victoria Stollenbetriebe unter dem Repräsentanten Ökonom Deilmann. 1864 entsteht die Zeche Victoria durch Vereinigung mit Friedrich Anton, Freundschaft und Ver. Himmelscroner Erbstollen. 1870 wird sie auch Stutz Isert und später auch Nachtigall Victoria genannt. Die Förderung geht zunächst durch den Himmelscroner Erbstollen. 1882 werden die Berechtsame Friedrich Anton, Freundschaft, Bescheidenheit, Nachtigall, Neuglück in Breuersiepen, Ver. Himmelscroner Erbstollen und Victoria zusammengefasst. 1884 errichtet man neue Tagesanlagen. 1890 wird der tonnlägige Schacht Wilhelm geteuft, der 1919 verfüllt wird. 1891 geht die Brikettfabrik in Betrieb. 1904 übernimmt man die stillgelegte Zeche Frisches Glück Friedrich. 1909 verunglücken beim Teufen des Schachtes 2 (Hauptschacht) sieben Bergleute. 1920 wird die größte Förderung von 208.494 t mit 865 Bergleuten (241 t/B) erreicht. 1925 erfolgt die Stilllegung. Das Grubenfeld übernimmt 1950 Carl Funke.

Literaturquellen

Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier, Joachim Huske Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen, Dr. Karl Albrecht Ruhbach, Karlheinz Rabas

Kurzinfo