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Zeche "Victoria Mathias, Tiefbauschacht Mathias"

Art: Schacht

Literaturauszüge aus...

"Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier"

Victoria Mathias (Essen-Nordviertel)

(1857 bis mindestens 1880 auch genannt Victoria Mathias Gustav)

1845 8.3. entstanden aus Mathias durch Konsolidierung der Geviertfelder Mathias, Victoria und

Entschädigung, Berechtsame: 3 km², Schacht Mathias (Querschnitt: 6 m²): 1. S. = 51 Lachter = 107

m(-35 m), Kokerei, 970869 Scheffel

1846 Tieferteufen Schacht und Ansetzen 2. S. = 65 Lachter = 136 m(-64 m), Bohren eines kleinen

Schächtchens von 30” Durchmesser neben dem Förderschacht für Bewetterung (bis 1863 in Betrieb),

709818 Scheffel

1847 Bohren eines zweiten Wetterschächtchens mit gleichem Durchmesser (bis 1867 in Betrieb)

1849 erste Separation und Wäsche im Ruhrrevier

1850 Tieferteufen Schacht, 259050 preußische Tonnen (62172 t), 333 B

1851 Ansetzen 3. S. = 87 1/2 Lachter = 183 m(-111 m)

1855 554416 preußische Tonnen (110883 t), 546 B

1856 Tieferteufen Schacht Mathias

1857 Teufbeginn Schacht Gustav (westlich Viehofer-/Beisingstraße, ca. 400 m nordöstlich von Schacht

Mathias)

1858 Schacht Mathias: Ansetzen 4. S. = 104 1/4 Lachter = 218 m(-148 m), Schacht Gustav: Karbon bei 39

1/4 Lachtern = 84 m und Ausmauern, 11.8. Verleihung Geviertfeld Georg Mathias, 698378 preußische

Tonnen (139675 t, 1858 und 1860 - 1869 größtes Bergwerk im Ruhrrevier), 732 B

1859 Schacht Gustav: Ansetzen Wettersohle = 2. S. von Schacht Mathias

1860 775691 preußische Tonnen (155138 t), 755 B

1861 Schacht Gustav: Ansetzen 1. S. = 237 m(-167 m), 2. S. = 278 m(-208 m) und Förderbeginn,

nachfolgend Bergschäden im nördlichen Stadtgebiet von Essen

1864 Tieferteufen Schacht Mathias 1865 Schacht Mathias: Ansetzen Sumpfsohle = 121 Lachter = 255 m(-183 m), 1.440843 preußische

Tonnen (309867 t), 1162 B

1870 Teufbeginn Wetterschacht im Südfeld (auf dem Hofterberg, nahe Hofterbergstraße), 282132 t, 1212 B

1871 Tieferteufen Schacht Gustav und Ansetzen 3. S. = 307 m(-237 m)

1872 Wetterschacht bis 1. S. in Betrieb

1875 Schacht Mathias: Fördereinstellung und Umbau zum Wetterschacht, 274253 t, 1028 B

1876 Schacht Gustav: Ansetzen 4. S. = 336 m(-266 m)

1878 Schacht Gustav: Ansetzen 5. S. = 397 m(-327 m)

1880 184677 t, 616 B

1884 Durchschlag 5. S. mit Graf Beust und Friedrich Ernestine

1885 Schacht Gustav: Ansetzen 6. S. = 429 m(-359 m) und Zwischensohle = 450 m(-370 m), 204892 t, 695

B

1886 trotz erheblicher Bergschädenkosten immer noch hohe Ausbeute

1887 Verfüllung Wetterschacht am Hofterberg

1890 Ausrichtung 7. S. = 516 m(-446 m) durch Gesenk, 17.1. Erwerb der von der Handelsgesellschaft

Mathias Stinnes auf dem Zechengelände kurz zuvor in Betrieb genommenen Privatkokerei, 194684 t,

588 B

1892 Schlagwetterexplosion (3 T)

1893 Aufgabe Wetterschacht Mathias wegen zu geringen Querschnitts und Verfüllung, Schacht Gustav bis

7. S.

1895 Ansetzen 8. S. = 603 m(-533 m) durch Gesenk, Berechtsame: 3,2 km², 248883 t, 698 B, 1,2 t/MS

1897 Aufbrechen Sch. 2 (60 m südlich von Schacht Gustav = Sch. 1) ab 7. S., Einigung mit Ver. Sälzer

Neuack wegen Berechtsamsüberschneidungen: Abgabe Feld Mathias westlich der Mathias-

Verwerfung und Übernahme Hagenbecker Flözpartie östlich der Verwerfung

1898 Teufbeginn Sch. 2 vom Tage aus, bevor jedoch dieser Schacht fertig: 19.8. Zubruchgehen Sch. 1 und

am 20.8. bei den Reparaturarbeiten weiterer Schachteinsturz (7 T), Betriebseinstellung, Verfüllung

Sch. 1 und Neuteufen ab 140 m Teufe; 18.9. Feldesteilung in Victoria Mathias (1,8 km²) und Essen III

(1,2 km²)

1899 Schächte 1 und 2 bis 5. S. = 397 m(-327 m), 6. S. - 8. S. noch unter Wasser, 6.1. Erwerb Längenfeld

Victoria Mathias I von Hagenbeck, Erwerb Feldesteil von Zollverein, 3.10. Abgabe Feld Essen III an

Fried. Krupp AG (= Ver. Sälzer Neuack)

1900 Sch. 1 bis 7. S. wieder fertig, Sch. 2 bis 6. S., wieder Förderaufnahme in den Schächten 1 und 2,

29249 t, 346 B

1901 Sch. 2 bis 7. S., Abbauvertrag mit Graf Beust: Abbau im Südfeld unterhalb der 6. S.

1903

"Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen"

Victoria Mathias

1839 erreicht die erste Mutungsbohrung in 65 m Teufe ein Flöz von 80 cm Mächtigkeit. 1840 wird der Schacht Mathias geteuft. 1845 konsolidieren mehrere Grubenfelder zu Victoria Mathias, und die Gewerkschaft Victoria Mathias wird gegründet. Die Bürger der Stadt Essen legen Einspruch gegen die Teufarbeiten ein, da ihre Brunnen versiegen. Der Schacht erhält eine Ausmauerung, und Strecken werden in 107 m Teufe angesetzt. 1846 bohrt man einen zweiten Schacht für die Wetterführung. Eine Kokerei wird betrieben und 1849 die erste Kohlenwäsche im Ruhrrevier in Betrieb genommen. 1857 beginnen die Abteufarbeiten des Schachtes Gustav. Deshalb nennt man die Zeche bis 1880 Victoria Mathias Gustav. 1859 sind der Schacht Mathias und der Schacht Gustav in Betrieb.

1884 erfolgt der Durchschlag mit Graf Beust (Stadtkern) und Friedrich Ernestine (Stoppenberg). 1893 werden die Schächte Mathias und Gustav aufgegeben. 1901 kommen die Schächte Victoria Mathias 1 und Victoria Mathias 2 in Betrieb. 1905 beträgt die Förderung 352.014 t mit 1.000 Bergleuten (352 t/B). Im gleichen Jahr geht die 1.122 m-Sohle für die Zechen Victoria Mathias, Graf Beust und Friedrich Ernestine in Betrieb. Förderanlage ist Friedrich Ernestine. 1959 fördern 2.689 Bergleute 836.995 t (310 t/B), 1965 erfolgt die Stilllegung des gesamten Bergwerkes. Auf der Kokerei werden im Jahr 1905 63 Koppers-Regenerativ-Koksöfen mit Nebenproduktengewinnung in Betrieb genommen. Etwa 1920 errichtet Koppers weitere 40 Regenerativ-Koksöfen. Die beiden Ofenbatterien verfügen über zwei Vorlagen zur fraktionierten Absaugung. Die Leuchtgaslieferung an die Stadt Essen beginnt im Jahre 1906. Im Jahr 1915 wird von Koppers eine Versuchsanlage zum Einblasen von Dampf betrieben. 1928 erzeugt die Kokerei 500 t Koks/Tag. Die Kokerei wird 1930 stillgelegt. Die Zentralkokerei Ernestine arbeitet bis 1959.

Literaturquellen

Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier, Joachim Huske Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen, Dr. Karl Albrecht Ruhbach, Karlheinz Rabas

Kurzinfo