Zeche "Wolfsbank, Alter Schacht 1, Schacht Wolfsbank 1"
Literaturauszüge aus...
"Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier"
Wolfsbank (Essen-Schönebeck-Bochold)
(Wolffs-Bank, Wollfsbank, 1889 - 1925 auch genannt Wolfsbank-Neuwesel)
Vermutlich bereits in 2. Hälfte des 18. Jh. Kokserzeugung in offenen Meilern, welche aber später wieder
eingestellt wurde
1575 im fürstäbtissinschen Archiv zu Essen bis 1800 als Kohlenwerk aufgeführt; die urspüngliche Zeche lag
östlich des Herbrügger Mühlenbaches am Hof Wolff
1758 30.12. Pallerberg, Potsmann und Wolf erhalten Mutschein, in den folgenden Jahren Abbau eines in
ca. 20 - 25 Lachtern Teufe anstehenden Flözes
1763 Belehnung: vom Herbrügger Bach ausgehend bis zur Grenze nach Mülheim, Anlegung eines neuen
Stollens am Berger Mühlenbach
um 1775 in Fristen
1792 Belehnung an Hofrat Brockhoff, jedoch vermutlich kein Betrieb
1796 Mutschein an eine nicht näher benannte Gewerkschaft
1798 Verlängerung des Mutscheines, da die Kohlenbänke noch nicht erreicht waren; nachfolgend Abbau
mit Stollen und Schächten bis zur Stollensohle sowie Unterwerksbau bis mindestens 4 1/2 Lachter
Teufe unter Stollensohle, später wieder in Fristen
1806 Mutung des Tiefsten unter dem Namen Sofiechen durch Brockhoff, Zeche weiter in Fristen
1820er Jahre: mehrfache Bemühungen um Zulassung eines Tiefbaus werden vom Bergamt Essen-Werden
jedesmal abschlägig beschieden
1836 25.6. Verleihung Geviertfeld Wolfsbank
1837 Antrag beim Bergamt auf Inbetriebnahme erneut abgelehnt
1838 erneuter Antrag, Teufen von 2 Versuchsschächten, 10.7. Teufbeginn Sch. 1 (in Schönebeck am
Wolfshof, Abmessungen: 150 x 70”)
1839 Wasserhaltungs- und Förderdampfmaschine in Betrieb, Durchteufen des Deckgebirges: Erreichen
des Karbons bei 21 m
1840 Ansetzen 1. S. = 42 Lachter = 88 m und Auffahrung Querschlag, nach 25 Lachtern Anfahren eines
50”-Flözes, erste Förderung, 480 preußische Tonnen (115 t)
1842 38780 preußische Tonnen (9307 t)
1844 regelmäßiger Förderbeginn, 279842 Scheffel (16791 t)
1846 Konsolidation der Felder Wolfsbank, Große Vorsicht (Verleihung: 19.7.1845) und Ausdauer
(Verleihung: 9.1.1846) zu Wolfsbank, 417496 Scheffel (25050 t)
1848 Ansetzen 2. S. = 78 Lachter = 157 m
1850 Teufbeginn Sch. 2 = Neuer Schacht (Wolfsbank-/Bocholder Straße, 1900 m nordöstlich von Sch. 1 =
Alter Schacht = Alte Wolfsbank), 109104 preußische Tonnen (26185 t)
1852 Sch. 2: Karbon bei 75 m, Stundung Teufarbeit
1853 Sch. 1: Ansetzen 3. S. = ca. 195 m
1854 Sch. 1: Wassereinbruch und Absaufen 3. S., Weiterteufen Sch. 2
1855 Sch. 2: Teufeinstellung wegen erhöhter Wasserzuflüsse, 210062 preußische Tonnen (50415 t), 294 B
1856 Pferdebahn zwischen den Schächten 1 und 2
1857 Weiterteufen Sch. 2
1859 Sch. 2: Ansetzen 1. S. = 148 m(-94 m)
1860 Tieferteufen Sch. 1, Förderbeginn Sch. 2, 168764 preußische Tonnen (40503 t), 452 B
1861 Sch. 1: Ansetzen 4. S. = 226 m, Sch. 2: Ansetzen 2. S. = 199 m(-145 m)
1864 Sch. 2: Ansetzen 3. S. = 266 m(-212 m)
1865 Durchschlag 3. S. von Sch. 1 mit 2. S. von Sch. 2, 357329 preußische Tonnen (85759 t), 528 B
1870 Sch. 2: Ansetzen Teilsohle = 284 m(-230 m), 144348 t, 550 B
1871 Sch. 2: Ansetzen 4. S. = 347 m(-293 m), Erwerb Feldesteil von Neu-Wesel
1873 Sch. 2: Eisenbahnanschluss
1874 Teilung der Berechtsame in Wolfsbank und Neu-Wesel/Wolfsbank
1875 155214 t, 689 B
1877 Durchschlag Sch. 1 mit Neu-Wesel
1879 Verbund mit Neu-Wesel (auch genannt Wolfsbank-Neuwesel), jedoch weiterhin getrennte Förderung,
Sch. 2: Kokerei in Betrieb
1880 177251 t, 701 B 1884 Sch. 1: Fördereinstellung (bleibt Wetterschacht)
1885 173150 t, 754 B
1889 Übernahme Neu-Wesel, Fördereinstellung im Schacht Neu-Wesel (1,4 km westlich von Schacht
Wolfsbank 2, bis 4. S. = 351 m), Abgabe Teilfeld von Neu-Wesel an König Wilhelm, Berechtsame: 3
Geviertfelder, Gesamtberechtsame einschließlich König Wilhelm: 12,3 km²
1890 217891 t, 902 B
1891 Tieferteufen Sch. 2
1892 8.1. Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion (10 T)
1893 Schacht
"Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen"
Wolfsbank
Die Zeche Wolfsbank entwickelt sich aus dem Kohlenwerk von 1575 am Hof Wolff (Schönebeck). 1758 wird in einer Teufe von ca. 50 m in einem Flöz Kohle abgebaut. 1763 betreibt man weiter Stollenbergbau. Ein Mutschein wird 1798 verlängert. Es erfolgt Abbau im Stollenbetrieb auch unterhalb der Stollensohle. Das Bergamt Essen-Werden lehnt um 1820 Anträge für den Tiefbau ab. Erst 1836 wird ein Geviertfeld verliehen. 1838 wird der Schacht 1 (Schönebeck) abgeteuft und 1840 die Förderung dort aufgenommen. 1846 konsolidieren die Felder Wolfsbank, Große Vorsicht und Ausdauer zu Wolfsbank. 1850 beginnen die Teufarbeiten an Schacht 2. 1855 kommt es wegen Wassereinbruchs zur Betriebsunterbrechung. 1860 nimmt Schacht 2 die Förderung auf. 452 Bergleute fördern 43.879 t (97 t/B). 1879 wird der Verbund mit Neu-Wesel hergestellt und die Kokerei in Betrieb genommen. Nach dem Durchschlag mit Neu-Wesel (1879) übernimmt 1889 Wolfsbank die Förderung von Neu-Wesel. 1901 beginnen die Teufarbeiten an Schacht 3. Er
erreicht 1904 eine Teufe von 569 m und 1949 von 975 m. 1937 fördern 1.734 Bergleute 665.705 t (383 t/B). 1900 versorgt die Kokerei die Stadt Essen mit Leuchtgas. 1943 übernimmt die Friedrich Krupp AG die Schachtanlage. 1956 entsteht der untertägige Verbund mit Sälzer Amalie (Westviertel). Fettkohlen werden auf Wolfsbank Schacht 3 gefördert und in der Kokerei verarbeitet (620 t/Tag Gießereikoks). Ess- und Magerkohle werden auf Sälzer Amalie zu Tage gehoben. 1959 arbeiten noch 1.260 Bergleute auf Wolfsbank und fördern 284.578 t (226 t/B). 1962 erfolgt die Stilllegung.
Literaturquellen
Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier, Joachim Huske Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen, Dr. Karl Albrecht Ruhbach, Karlheinz Rabas
Kurzinfo
- Ungefähre Lage: Schönebeck
- Stadtteil: Schönebeck
- Ort: Link zum Kartenportal