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Zeche "Emil-Fritz, Förderschacht Anna 1"

Art: Schacht

Literaturauszüge aus...

"Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier"

Anna (Essen-Altenessen-Süd)

1847 zum 1843 gegründeten Cölner Bergwerks-Verein, später Schachtanlage des Kölner- bzw. Köln-

Neuessener Bergwerksvereins und nachfolgender Gesellschaften, Betriebszahlen ab 1911 siehe Köln-

Neuessener Bergwerksverein

1845 Mutungen Anna, Lilla, Bertha und Mathilda, Konsolidation zu Ver. Anna (948000 Lachter²), Aufschluss

des Mutungsfeldes

1846 Teufbeginn Schacht Anna (nördlich vom Bahnhof Altenessen), Festsitzen des Senkschuhes in 36 m

Teufe in Mergelkluft, Aufgabe des Schachtes

1847 Teufbeginn des neuen Schachtes Anna, Übernahme durch Cölner Bergwerks-Verein

1849 Schacht erreicht bei 107 m das Karbon und bei 116 m das erste Flöz

1850 Ansetzen 1. S. = 148 m, 4.9. Verleihung Geviertfeld Anna

1851 Ansetzen 2. S. = 202 m, Förderbeginn, 27.8. Verleihung Beilehn Bertha

1852 Beginn Kokserzeugung in Meilern (später wieder aufgegeben), 8.4. Verleihung Beilehn Eugen

1854 253220 preußische Tonnen, 459 B

1855 389879 preußische Tonnen, 487 B

1857 Tieferteufen Schacht Anna

1858 Ansetzen 3. S. = 273 m, Beginn Ausrichtung Feld Carl

1860 406102 preußische Tonnen, 311 B

1862 Durchschlag mit Schacht Carl

1865 2.140111 Scheffel, 484 B

1870 159883 t, 596 B

1875 Grubenbrand: Abdämmung westliche Abteilung, 124049 t, 398 B

1879 1,11 t/MS

1880 1.7. Inbetriebnahme neue Kokerei, 104854 t, 323 B

1884 Tieferteufen Schacht Anna, Durchschlag mit Emscher auf 2. S.

1885 Ansetzen Zwischensohle = 330 m und 4. S. = 363 m, 139839 t, 326 B

1890 136346 t, 429 B

1895 157714 t, 544 B

1896 Teufbeginn Wetterschacht, dabei starke Wasserzuflüsse

1897 Wetterschacht: Stundung der Teufarbeit bei 33 m

1898 Wetterschacht erreicht 1. S.

1900 Wetterschacht bis 2. S., Teufen Gesenk ab 4. S., 244514 t, 907 B

1901 Wetterschacht in Betrieb, Tieferteufen Schacht Anna

1903 Ansetzen 5. S. = 463 m

1904 Ausrichtung 3. S. und 4. S. für Emscher und Durchschlag

1905 Fettkohlen untertage nach Emscher, 186237 t, 875 B

1910 194600 t, 819 B

1911 Fördereinstellung, Förderung untertage nach Emil (früher Emscher 3), Schacht Anna weiter Wetter-/

Seilfahrtsschacht

1913 Ansetzen Zwischensohle = 418 m, Verbund zu Anna-Carl

1917 Tieferteufen Wetterschacht

1918 Wetterschacht bis 4. S.

1919 Wetterschacht bis 5. S. und Tieferteufen

1921 Wetterschacht: Ansetzen 6. S. = 563 m

1924 völlige Übernahme durch Emil

"Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen"

Anna

Die Zeche Anna ist die erste Zeche des Cölner Bergwerks-Vereins. Nach der Mutung 1842 durch den Cölner Bergwerks-Verein (Interessengemeinschaft) erfolgt die Konsolidierung aller gemuteten Grubenfelder in den Jahren 1845 bis 1847. Zur Finanzierung des Ausbaus der Zechen gründet man 1847 die Aktiengesellschaft Cölner Bergwerks-Verein. 1849 beträgt die endgültige Berechtsame 16,6 km². 1912 vereinigt sich die Aktiengesellschaft Cölner Bergwerks-Verein mit der Bergwerksgesellschaft Neu-Essen zum Köln-Neuessener Bergwerksverein, um gemeinsam den Felderbesitz zu erschließen. Mit 25,8 km² Berechtsame, einer Förderung von 1.754.419 t und einer Belegschaft von 5.049 Mann (347 t/B) im Jahr 1912 gehört er zu den großen Bergwerksgesellschaften des Ruhrgebietes. Die größte Förderung beträgt 1927 2.637.600 t mit einer Belegschaft von 9.082 Personen (290 t/B). 1930 entsteht daraus die Bergwerksgesellschaft Hoesch-Köln-Neuessen, die 1938 dann in Hoesch AG umbenannt wird.

Die Teufarbeiten für den Schacht Anna 1 haben 1846 begonnen. Sie werden 1846 bei 36 m wegen technischer Schwierigkeiten eingestellt und der Schacht wird aufgegeben. 1847 wird ein neuer Schacht Anna angesetzt. Dieser erreicht 1849 bei 107 m Teufe das Karbon und bei 116 m das erste Flöz. 1851 beginnt die Förderung. Der Absatz geht über die Pferdebahn zum Bahnhof Altenessen der Köln-Mindener Eisenbahn. 1862 erfolgt der Durchschlag zum Schacht Carl. 1869 ist die Anschlussbahn in Betrieb. 1896 ist Anna mit Schacht Emscher durchschlägig. Schacht Anna 2 wird 1896 geteuft und 1901 als Wetterschacht in Betrieb genommen. 1910 werden mit 819 Bergleuten 194.600 t (237 t/B) gefördert. 1911 geht die Förderung unterirdisch zur Zeche Emil. Die Schächte Anna bleiben Wetter- und Seilfahrtsschächte. 1913 erfolgt der Verbund der Zechen Anna und Carl und 1924 die Übernahme durch die Zeche Emil, die 1935 in Bergwerk Emil-Emscher umbenannt wird. 1965 und 1967 werden die Schächte Anna 1 und Anna 2 verfüllt. Auf der Kokerei Anna sind um 1852 Schaumburger Öfen in Betrieb. Etwa im Jahre 1873 errichtet man 60 Hüssener-Abhitze-Koksöfen mit einer Kapazität von 100 t Koks pro Tag. Die Garungsdauer beträgt etwa 56 Stunden bei zusätzlicher Gaszufuhr in den Heizzügen. 1880 arbeitet die neue Kokerei mit 323 Beschäftigten. Albert Hüssener beschäftigt sich auf dieser Kokerei mit Versuchen, aus den Koksöfen Teer zu gewinnen. Es kommt aber fortwährend zu Differenzen mit der Zechenverwaltung. Im Jahre 1893 gehen zu den 60 Hüssener-Koksöfen 60 Collin-Ruppert-Koksöfen mit Nebenproduktengewinnung in Betrieb. Im Jahre 1897 werden 30 der Hüssener-Koksöfen in „Teeröfen“ umgebaut, um die Nebenprodukte rentabel zu gewinnen und einen guten Koks zu erzeugen (die Hüssener-Koksöfen liefern keinen guten Koks, da sie nicht die hierfür erforderliche Temperatur erreichen). Die Kokerei wird 1911 stillgelegt.

Literaturquellen

Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier, Joachim Huske Bergbauhistorischer Atlas für die Stadt Essen, Dr. Karl Albrecht Ruhbach, Karlheinz Rabas

Kurzinfo