Anreise/Anfahrt
Links / Dokumente
Denkmalpfad-Tafel "Geschichte des tausendjährigen Steele"
Standort
- Stadtteil: Steele
- Standort: Tafel am Kaiser-Otto-Platz
- Koordinaten: 366259.0 5701463.0
- Ort: Link zum Kartenportal
Inhalt
Geschichte des tausendjährigen Steele
Steele hat sich von einem kleinen Dorf am Hellweg mit bekanntem Schmiede-Handwerk zu einer selbstständigen Stadt im Industriezeitalter entwickelt. Seit 1929 zu Essen gehörig hat es sich heute, trotz einer radikalen Stadtsanierung in den 1970er Jahren, zu einem bedeutenden Mittelzentrum entwickelt.
Der Name "Steele" stammt wahrscheinlich von den Ripuarern, die neben anderen germanischen Stämmen hier siedelten und in deren Sprache "stehal" soviel wie "abschüssig, steil" bedeutet.
938 Hoftag von König Otto I., der später als Kaiser "der Große" genannt wird. Dabei wird eine wichtige Entscheidung im Erbrecht gefällt, die Anlass der ersten Erwähnung von Steele ist.
1236 Zerschlagung des Steeler Gebietes infolge der Wirren um die Ermordung des Erzbischofs Engelbert von Köln und der Hinrichtung des Grafen Friedrich von Isenburg. Die Gemeinden Steeler Berg (Königssteele), Freisenbruch, Horst und Eiberg werden Graf Adolf I. von der Mark zugesprochen und werden damit westfälisch.
1314 Steele wird eigener Pfarrbezirk, die katholische St. Laurentiusgemeinde betrachtet dieses Jahr als ihr Gründungsjahr.
1548 wird, nach einem verheerenden Stadtbrand, eine neue Stadtmauer mit vier Haupttoren errichtet. 1815 wird die Mauer niedergelegt, nur noch wenige Reste sind heute noch am Albertine-Badenberg-Weg und in der Grendgasse zu sehen.
1578 Die Fürstäbtissin von Essen, Elsabeth von ManderscheidBlankenheim, bestätigt die Privilegien von Steele und verleiht dem Ort ein Siegel mit drei Ringen, dem Zunftzeichen der Schmiedegilde. Die drei Ringe symbolisieren den unlösbaren Zusammenhalt der in der Gilde vereinigten Huf-, Nagel- und Rinkschmiede, der Schlosser, Büchsen- und Goldschmiede.
1695 Den Lutherischen wird eine eigene Kirche und Schule am Steeler Berg erlaubt. – 1697 beginnt das Kirchenarchiv der evangelischen Gemeinde zu Königssteele.
1723 In Königssteele entsteht eine heute noch bestehende Glashütte, die als "Königliche Glas-Manufaktur" durch den König von Preußen privilegiert wird. Nach wechselvollem Schicksal anfangs des 19. Jahrhunderts kommt die Hütte in den Besitz von Wisthoff, unter dessen Namen sie bis Ende des 20.Jahrhunderts firmiert.
1765 Äbtissin Franziska Christine errichtet das Waisenhaus für "Kinder von braven katholischen Eltern" in Steele, dessen Barockfassade noch heute das Stadtbild prägt. Seit 1775 Stiftung, besteht diese Einrichtung heute als moderne Hilfseinrichtung für Jugendliche und Erwachsene.
1815 Bei der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress kommt Steele endgültig zu Preußen und gehört als Bürgermeisterei zum Landkreis Essen, Regierungsbezirk Düsseldorf, Provinz Niederrhein.
1862 Am 1. März wird von der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft die Strecke Bochum – Steele - Essen – Mülheim (Ruhr) - Oberhausen dem Betrieb übergeben. Steele erhält damit den ersten Eisenbahnanschluss. Der heutige Bahnhof Essen-Steele-Ost ist der erste Steeler Bahnhof.
1883 Am 4. September weihen die in Steele lebenden Juden am Isinger Tor eine Synagoge. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die jüdische Volksschule. In der Pogromnacht vom 9.November 1938 wird die Synagoge angezündet, entweiht und so zerstört, dass sie ein Jahr später abgerissen wird.
1929 Am 1. August wird Steele nach Essen eingemeindet. Drei Jahre vorher hat sich das Amt Königssteele mit den Gemeinden Königssteele, Horst, Eiberg und Freisenbruch mit Steele vereinigt.
1943 In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai wird die Sperrmauer des Möhnetal-Stausees durch eine Fliegerbombe getroffen, am Mittag erreicht die Flutwelle Steele und überschwemmt Teile des Stadtgebietes. Im Vergleich mit dem sonstigen Essener Stadtgebiet gibt es zwischen 1941 und 1945 nur wenige Zerstörungen durch Bombenangriffe.
1961 Der Rat der Stadt Essen beschließt den Bau der Oststadt. In der Folge entstehen die Großsiedlungen Isinger Feld, Bergmannsfeld und Hörsterfeld. Am 25. Oktober erfolgt der Ratsbeschluss zur Aufstellung von Bebauungsplänen zur Stadtsanierung von Steele. In den folgenden 25 Jahren erfolgt die bis dato größte Flächensanierung der Bundesrepublik, bei der hunderte von Häusern abgerissen werden. Infolge der Sanierungsmaßnahmen entstehen ein größerer Bahnhof samt Verkehrsplatz, ein Einkaufszentrum (Center Carrée) und die Fußgängerzone zwischen Kaiser-Otto-Platz, Grendplatz und Dreiringplatz.
2006 Gründung des Steeler Archivs mit der Zielsetzung die Geschichte von Steele aus alter und neuer Zeit zu dokumentieren. Das geschieht unter anderem durch das Aufstellen dieser Geschichts- und Denkmaltafeln.