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Anreise/Anfahrt

Denkmalpfad-Tafel "Katholische Kirche St. Mariä Heimsuchung"

Denkmalpfad Überruhr

Standort

  • Stadtteil: Überruhr-Hinsel
  • Standort: Tafel an der Straße Hinseler Feld vor der Kirche
  • Koordinaten: 366154.0 5699316.0
  • Ort: Link zum Kartenportal

Inhalt

    Die katholische Kirche St. Mariä Heimsuchung

    Mit ihrem Namen erinnert die Kirche, wie auch ihre Vorgängerkirche, die erste Pfarrkirche in Überruhr, an den Besuch Marias bei ihrer Cousine Elisabeth. Maria, eine junge, schwangere Frau, geht den beschwerlichen Weg durch das Gebirge Judäas, nimmt Hitze, Durst, wunde Füße und Ermüdung in Kauf, um ihrer älteren Cousine Elisabeth, die auch ein Kind erwartet, beizustehen.

    Das erste Gotteshaus in Überruhr war eine Kapelle. Sie wurde im Jahr 1800 geweiht und reichte aus für die wenigen Menschen, die damals hier wohnten.

    Die Bevölkerungszahl wuchs jedoch rapide an, als es möglich wurde, die Kohle im Tiefbau zu fördern. Die Kapelle von 1800 wurde für die hier arbeitenden und wohnenden Menschen schnell zu klein. Eine neue Kirche musste gebaut werden. Im Jahr 1874 konnte in der neuen Kirche zum ersten Mal Eucharistie gefeiert werden.

    Die Verbundenheit der Bergleute mit „ihrer“ Zeche und „ihrer“ Kirche zeigt sich darin, dass die Statuen der Heiligen Heinrich und Theodor, der Namenspatrone der Schachtanlage, einen Platz in der Altarwand fanden.

    Doch der Bergbau, der die Kirche erst ermöglicht hatte, wurde ihr auch zum Verhängnis. 1967 waren die Bergschäden so groß, dass die Kirche abgerissen werden musste. Auf ihrem Grund und Boden wurde das heutige Marienheim errichtet.

    Das dritte katholische Kirchengebäude in diesem Ortsteil wurde von den Architekten und Diplom-Ingenieuren A. Burghartz und H. G. Fuss entworfen und am 01.07.1967 durch Bischof Dr. Franz Hengsbach geweiht. Die offizielle Baubeschreibung bezeichnet das Kirchengebäude als Weg-Kirche in Rechteckform mit symmetrischer Anordnung von Anbauten wie Werktags- und Beichtkapelle, Sakristei, Pfarrhaus, Kaplanei und Jugendtreff. Weg-Kirchen veranschaulichen bildlich und räumlich die Bewegung, das Unterwegssein der Gemeinde.

    Das Gemeindeheim wurde erst später gebaut. Es wurde vom Überruhrer Architekten R. Hansberg entworfen und am 27.10.1990 eingeweiht. Seit dem 01. 04.2008 gehört die Kirche St. Mariä Heimsuchung zur Gemeinde St. Suitbert und ist Teil der Pfarrei St. Josef Essen Ruhrhalbinsel.

    In ihrem Innern birgt sie viele Schätze: Im Altar ruhen Reliquien von Märtyrern aus dem Umfeld des hl. Gereon sowie der hl. Ursula, die auch schon im Altar der alten Pfarrkirche von 1874 aufbewahrt wurden. Altarkreuz, Tabernakel und Stelen wurden von Manfred Bergmeister (München), Ambo und Kreuzweg von Ernst Rasche (Mülheim) geschaffen. Die Fenster entwarf Hubert Spierling (Krefeld).

    Ein kostbares Evangelistar, aus dem bei besonderen Gottesdiensten das Evangelium vorgetragen wird, wurde von Egino G. Weinert aus Köln gestaltet.

    Die Pièta und der Taufstein befanden sich schon in der alten Pfarrkirche von 1874, ebenso die Holzplastiken Maria und Josef, Holzschnitzereien aus Oberammergau. Auch die Seifert-Orgel wurde aus der alten Pfarrkirche übernommen. Ein Kelch und eine Monstranz aus dem Jahr 1856 stammen noch aus der alten Kapelle: Sie wurden von Bauern aus Überruhr gespendet und sind heute noch in Gebrauch. Sie spannen den Bogen vom Einst zum Jetzt.