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Denkmalpfad-Tafel "Alte Hinsbeckschule"
Standort
- Stadtteil: Kupferdreh
- Standort: Tafel an der Kupferdreher Straße 141
- Koordinaten: 366599.0 5695198.0
- Ort: Link zum Kartenportal
Inhalt
Die alte Hinsbeckschule
1858: Auf Betreiben und mit der finanziellen Unterstützung von den in Hinsbeck (so hieß dieser Teil von Kupferdreh früher) ansässigen Fabrikanten wird eine evangelische Volksschule gegründet. Der Unterricht findet zunächst in einem alten Bahngebäude im “Hinsbecker Löh” statt. Dieses gehörte ursprünglich zur Betriebsstation der Pferdeeisenbahn und stand nun leer.
1869: Die Hinsbeckschule wird offiziell als Volksschule anerkannt, und man bezieht das neu erbaute Schulgebäude an der Hauptstraße. Es steht zunächst nur der Mittelteil des heutigen Hauses. In den folgenden Jahren wird das Gebäude zweimal durch Anbauten erweitert.
1907: Am 2. November wird in den Räumen der Hinsbeckschule zusätzlich eine gewerbliche Fortbildungsschule eingerichtet, um die Schulentlassenen weiter zu fördern. (Daraus entwickelt sich 1931 die Kupferdreher Berufsschule, die im Gebäude oberhalb der Hinsbeckschule untergebracht wird.)
1933: Die Ortsgruppe der Partei lässt sich in den Räumen der Schule nieder. Die Hinsbeckschule wird vorübergehend zum “Haus der National Sozialistischen Deutschen Arbeiter Partei”
1969: Eine weitreichende Schulreform tritt in Kraft. Die alte Hinsbeckschule wird geschlossen. Dafür wird die ehemalige Rektoratsschule (Schwermannschule) zur Hauptschule (kath. Gemeinschaftsgrundschule) und die Josefschule zur Grundschule. (Gemeinschaft und Katholisch). Die Schule an der Schwermannstraße übernimmt später den Namen Hinsbeckschule. In der alten Hinsbeckschule wird eine Werkstatt und Schule für behinderte Kinder und Jugendliche eingerichtet.
In den folgenden Jahren bestehen Pläne, das Gebäude abzureißen. Pläne aus der Bürgerschaft sehen eine Nutzung als Gemeinschafthaus für die Kupferdreher Vereine vor. Einige Kupferdreher Bürger und Politiker setzen sich schließlich für das alte Gebäude ein und erreichen, dass es unter Denkmalschutz gestellt wird.
1980: Die Bürgerschaft Kupferdreh mietet von der Stadt Essen einen Raum im Dachgeschoß der alten Hinsbeckschule an. Der Kupferdreher Bürger Oswald Hänisch stiftet der Bürgerschaft seine Mineraliensammlung mit der Auflage, diese öffentlich auszustellen. Wieder setzen sich Bürger ein, und es kommt zu Verhandlungen zwischen der Stadt Essen, der Bürgerschaft Kupferdreh e.V. und dem Essener Ruhrlandmuseum, um die Räume der alten Schule zur Ausstellung der Mineraliensammlung zu nutzen.
1984: Am 29. Juli wird das Kupferdreher Mineralien-Museum in der alten Hinsbeckschule feierlich eröffnet. Die gestiftete Mineraliensammlung und die geologische Sammlung des Ruhrlandmuseums bilden den Grundstock des Museums. Darüber hinaus finden regelmäßig Sonderausstellungen im Museum statt. Das Mineralien-Museum wird seit seiner Gründung in Kooperation zwischen der Bürgerschaft Kupferdreh e.V. und dem Ruhrlandmuseum Essen betreut.
Text: Johann Rainer Busch